Für ein Ende der Ewigkeit (Lilith-Saga) (German Edition)
Häuschen und wollte mich regelrecht nötigen, hierzubleiben.“
„Wieso das denn?“ fragte ich, obwohl ich das Gefühl nicht loswurde, dass mir ihre Antwort nicht gefallen würde.
„Sie sagte - und ich zitiere sie jetzt wörtlich – du weißt genau, dass dort der Teufel auf dich wartet. Er wird dich und deine Familie vernichten. Das war der Punkt, wo ich – wie du es wohl ausdrücken würdest – ausgestiegen bin. Ich habe die Beziehung zu ihr abgebrochen.“
„Der Teufel?“, wiederholte ich tonlos, doch Gerti hatte sich in Rage geredet und bemerkte meine tiefe Betroffenheit nicht.
„Ja, stell dir vor, der Teufel – das hat sie gesagt. Du siehst, Lilith – egal was sie dir vorhergesagt hat, das ist nur ein Hirngespinst ihrer überzogenen Phantasie.“
Vor unserer Eingangstür hupte ein Fahrzeug. Meine Oma stand auf und gab mir einen Kuss auf die Backe. „Ich muss los, mein Findling. Pass gut auf dich auf.“
Ich half ihr, die Reisetasche nach draußen zu tragen, und blickte dem Taxi nach, bis es um die Ecke verschwunden war.
Der Teufel wird dich und deine Familie vernichten – Mir war als könnte ich Margas warnende Stimme hören.
Würde Asmodeo meiner Familie etwas antun? Ich war überzeugt davon, dass er mir niemals etwas Böses zufügen würde. Aber war ich mir da sicher?
Ich wusste die Antwort auf Anhieb. Ja, ich war mir sicher. Von Asmodeo drohte mir und den Menschen, die ich liebte, keine Gefahr. In diesem Punkt hatte sich Marga zweifelsohne geirrt.
Asmodeo. - Morgen begann der erste Tag seines Ultimatums. Und ich hatte nicht vor, auch nur eine einzige Minute zu vergeuden.
9
Es fiel mir sehr schwer, bis zum Taek-Training zu warten. Aber schließlich stand ich mit den anderen aus meiner Gruppe in der Sporthalle. Beim Warmmachen spürte ich einen Blick im Rücken. Johannes war hinter mir und als ich mich umdrehte, lächelte er mich mit seinem Jungenlächeln an. Dann ging er nach vorne an die Kopfseite der Halle, um mit dem Training zu beginnen.
Heute fiel es mir noch schwerer als sonst, bei der Sache zu bleiben. Ich folgte jeder seiner Bewegungen und ertappte mich immer wieder bei Phantasien, die mit Taekwondo wirklich nichts zu tun hatten. Trotzdem versuchte ich, mir nichts anmerken zu lassen. Aber zumindest Johannes konnte ich nicht täuschen. Wenn sich unsere Augen trafen, sah ich ihm an, dass es ihm nicht viel anders erging, als mir.
Nach dem Ende der Stunde verschwand Johannes in der Trainerkabine. Ich blieb zurück, trödelte herum, machte mich an meinem Tobok zu schaffen, bis ich allein in der Halle war. Dann folgte ich ihm und öffnete die Tür zu seiner Umkleide.
Als ich hinein lugte, wurde ich von zwei Händen an meinem Tobok gepackt und in den Raum gezerrt. Zwei, drei Augenblicke später hatte ich meine Arme um den Hals von Johannes geschlungen und wir küssten uns, als wären wir Jahre voneinander getrennt gewesen.
Ich hörte Schritte in der Halle. Johannes schob mich hastig von sich weg. Die Tür wurde geöffnet und ein uralter Mann in einem Trainingsanzug stand vor uns.
„Störe ich?“, fragte der Opa freundlich und musterte uns eindringlich, wie wir uns schwer atmend und mit total zerwühlter Sportkleidung gegenüberstanden.
„Ja“, antwortete Johannes und der Senior schüttelte lachend seinen Kopf, während er sich beeilte, seine Sachen in einem Schließfach zu verstauen.
„Ich bin gleich wieder weg, meine Altherrenmannschaft wartet und wie ihr wisst, haben Rentner niemals Zeit.“
Er lachte wieder und wollte in der Halle verschwinden. Dann wandte er sich ein weiteres Mal um und rief: „Viel Spaß!“
Wieder alleine sahen wir uns mit glänzenden Augen an.
„Das ist hier nicht der richtige Platz für uns“, stellte Johannes treffend fest.
„Was hältst du davon, wenn wir zu dir fahren?“
„Ich bin mit dem Roadster da. Willst du mitfahren?“
„Fahr ruhig vor, ich komme mit meiner Suzi nach.“
„In Ordnung“, sagte er. „Aber lass mich nicht zu lange warten.“
„Wer sagt dir denn, dass ich warten kann?“ Mein Zeigefinger strich über die Seite seines Halses.
Ich deutete den Blick, der daraufhin in seine Augen schoss, korrekt, und bevor wir uns im Sportzentrum endgültig unmöglich machen konnten, flüchtete ich lieber aus seiner Kabine in die Frauenumkleide.
10
Johannes war bereits zuhause, als ich bei ihm ankam. Er hatte das Garagentor offen gelassen. Sein BMW parkte neben weiteren Edelschlitten. Ich ging zur Tür,
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