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Für ein Ende der Ewigkeit (Lilith-Saga) (German Edition)

Für ein Ende der Ewigkeit (Lilith-Saga) (German Edition)

Titel: Für ein Ende der Ewigkeit (Lilith-Saga) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roxann Hill
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Warum nur? Verdammt!
    Er hatte ihr gesagt, dass er sie liebte. Und als er es ihr eingestanden hatte, hatte er auch gewusst, dass es zutraf. Er hatte sie nicht belogen. Aber das hatte an der Situation nichts geändert. Nicht ein bisschen.
    Was nützte ihm die Gewissheit, zu lieben, wenn er die Liebe an sich nach wie vor nicht verstand? Was konnte er mit seiner neu erworbenen Fähigkeit zu lieben anfangen?
    Gar nichts.
    Er war seinem Ziel, den ewigen Kampf zwischen Gut und Böse zu beenden, dem Ziel, endlich frei zu sein, keinen Deut näher gekommen. Ganz im Gegenteil – er hatte sich in neue Abhängigkeiten verstrickt, die seine gesamte Energie gefangen nahmen. Er fühlte sich noch weniger frei als vor seinem Selbstversuch.
    Lilith war nicht nachvollziehbar – jedenfalls entsprach ihr Verhalten nicht dem, was Menschen für gewöhnlich an den Tag legten. Lilith Reaktionen, ihre Haltung waren zumindest in diesem Punkt andersartig. Lilith war sein ganz persönlicher Dämon. Eine bessere Beschreibung fiel ihm nicht ein.
    Letztendlich war das alles aber völlig belanglos. Fakt war, dass er diese Dreiecksgeschichte nicht mehr aushielt. Er wollte das nicht mehr länger ertragen. Das musste ein Ende haben.
    Fakt war auch, dass Lilith nicht fähig war, sich festzulegen. Es konnte Jahre dauern, bis sie es schaffte. Und selbst das war ungewiss.
    Es war ihm gar nichts anderes übrig geblieben, als die Initiative zu ergreifen.
     
    5
     
    Asmodeo brachte mich nach Hause. Während der Fahrt schwiegen wir - ich hatte nicht einmal mehr die Kraft, ihn anzusehen. Vor meinem Haus hielt er an und die Türen des Wagens schwangen nach oben weg.
    Wir stiegen aus. Asmodeo kam um den Wagen herum, bis er einige Schritte von mir entfernt stehen blieb. Ich verschränkte meine Arme vor meinem Körper und wandte mich ihm zu. Er fing meinen Blick auf. Nach einiger Zeit begann er zu lächeln. In seinem Lächeln lag eine deutliche Spur von Traurigkeit.
    Ich nickte ihm zum Abschied zu und zwang mich, ihn neben seinem Mercedes zurückzulassen. Leise öffnete ich die Haustür mit meinem Schlüssel und schloss sie hinter mir. Drinnen lehnte ich mich mit dem Kopf gegen das Holz. Es dauerte, bis ich hörte, wie draußen sein Wagen startete und wegfuhr.
     
    6
     
    Sie waren vor Lilith Haus angekommen. Asmodeo stieg mit ihr aus. Sie drehte sie sich zu ihm um, ihr Blick verletzt, aber gleichzeitig auch herausfordernd und trotzig.
    Er hatte ihr ein Ultimatum gestellt und als er jetzt darüber nachdachte, als er sie jetzt so vor sich stehen sah, wusste er nicht, was schlimmer war: die Aussicht, sie vielleicht auf Dauer teilen zu müssen, oder aber die Möglichkeit, sie ganz zu verlieren.
     
    7
     
     Diese Nacht verlief sehr unruhig. Ich wachte oft auf und wälzte mich hin und her. Gedanken und Traumfetzen vermischten sich, bis ich sie kaum mehr unterscheiden konnte.
    Erst als die Sonne bereits schien, schlief ich richtig ein.
    Ich träumte meinen üblichen Traum. Ich war alleine auf der Straße unterwegs und der Nebel raubte mir die Sicht. Ich kam an das große eiserne Tor, wie immer blieb es mir verschlossen. Ich wartete auf die Gestalt, die aus dem Nebel auftauchen sollte. Ich wartete und dabei wurde mir bewusst, wie sehr ich sie herbeisehnte. Ich starrte in das milchige Weiß hinaus, aber ich blieb allein.
    Niemand kam.
    Verzweifelt lief ich durch den Dunst, um Asmodeo zu finden. Ich rief seinen Namen, aber ich erhielt keine Antwort. Der Boden unter meinen Füßen veränderte sich, er wurde steinig und uneben.
    Die Schwaden wurden immer undurchdringlicher, meine Suche führte ins Nichts. Entschlossen, nicht aufzugeben, rannte ich weiter. Es war nur eine Frage der Zeit, bis ich Asmodeo finden würde.
    Schließlich, ich war am Ende meiner Kräfte, konnte ich etwas erkennen. Ich hastete darauf zu, nur um festzustellen, dass ich wieder vor der Eisentür angekommen war.
    Von Asmodeo war weit und breit keine Spur.
    Erschöpft lehnte ich mich an die alten Metallstäbe, nur um gleich darauf wieder hochzuschrecken, als ich ein Geräusch in der Ferne vernahm. Rhythmisch, matt schlagend, kam es näher.
    Noch bevor ich ihn sehen konnte, wusste ich, dass er mich gefunden hatte. Zwei rotglühende Punkte im Nebel - und dann schoss der Rabe im Sturzflug auf mich zu, seine lodernden Augen auf mich gerichtet, den Schnabel weit aufgerissen, die messerscharfen Krallen nach mir ausgestreckt.
    Im letzten Moment warf ich mich seitlich zu Boden. Ich spürte, wie mich das

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