Fuer eine Handvoll Bisse
Stirn. Ihre Kochjacke war blutverschmiert von einem tiefen Schnitt an ihrem Hals.
»Ist Delia im Haus?«, fragte Ethan.
»Delia?«, fragte ich.
»Sie ist Ärztin«, erklärte Malik. »Und eine Freundin von Aaliyah.« Aaliyah war Maliks Frau. »Sie arbeitet im Schichtdienst, und ich weiß nicht, ob sie heute im Haus ist.«
»Jemand soll sie holen«, blaffte Ethan.
»Ich mach das«, sagte einer der Vampire hinter uns und rannte aus dem Raum.
»Was ist passiert?«, fragte ich und kniete mich neben die Couch. Jemand reichte mir einen Schal, und ich presste ihn auf die Wunde, um die Blutung zu stoppen.
Mein Herz raste, und meine Angst und Sorge um sie wurden nur noch von meinem Zorn übertroffen. Jemand hatte Margot angegriffen. Meine Freundin. Meine kulinarische Verbündete.
Es war aber nicht nur ein Angriff gewesen - jemand hatte versucht, Margot
umzubringen
. In Anbetracht der Wunde an ihrem Hals - eine gescheiterte Enthauptung? - war unser Serienmörder der Hauptverdächtige.
»Ich habe eben noch mit ihr in meinem Büro gesprochen«, sagte Malik. »Wir haben über Grünkohl geredet. Sie sagte, wir hätten Wintergemüse im Garten, und dass sie etwas davon pflücken wolle. Ich weiß nicht, was danach geschehen ist. Das Einzige, was ich mitbekommen habe, war, wie sie in mein Büro gestolpert kam.«
Ethans Augen wurden zu purem Silber. »Jemand hat sie hier angegriffen? In meinem Haus?«
War unser Angreifer jetzt nicht mehr nur ein Vampir Navarres, sondern auch noch ein Vampir Cadogans?
»Ich bin da«, sagte Delia und betrat das Zimmer in Begleitung des Vampirs, der sich auf die Suche nach ihr begeben hatte. Delia war groß, hatte dunkle Haut und glattes dunkles Haar, das ihr bis auf die Schultern fiel. Sie trug hellblaue OP -Kleidung und Flip-Flops.
»Ich wollte gerade duschen. Was ist passiert?«
»Sie wurde vor dem Haus angegriffen«, sagte Ethan. »Ihre Kehle ist aufgeschnitten.«
Ich machte Delia Platz, damit sie an die Couch herantreten konnte. »Jemand hat Druck angewendet«, sagte sie. »Gut.«
Vorsichtig warf sie einen Blick unter den Schal, um die Wunde zu begutachten. Sie verzog leicht das Gesicht. »Es ist ein sehr sauberer Schnitt - hervorgerufen durch eine scharfe Klinge. Solche Wunden heilen leider nicht so schnell wie unsaubere Schnitte. Sie ist nicht tief genug, dass ich sie unbedingt nähen müsste; wenn sie Blut bekommt, sollten wir sie ausreichend stabilisieren können, bis sie sich selbst vollständig heilt.« Sie sah sich um und entdeckte Helen in der Ecke. »Könntest du mir den Notfallkoffer des Hauses bringen, etwas Wasser, saubere Handtücher und ein Messer? Ich möchte die Wunde säubern, damit sie besser heilt. Dann wird wahrscheinlich auch keine Narbe zurückbleiben.«
Helen nickte und verschwand.
»Ein Messer?«, fragte Ethan.
»Wir brauchen einen Blutspender«, sagte Delia. »Nicht jeder mag es, die eigene Haut mit den Zähnen zu durchstoßen.«
»Sie ist zu mir gekommen«, sagte Malik. »Als sie verletzt war, kam sie zu mir. Ich gebe ihr Blut. Und ich brauche kein Messer.«
Ohne zu zögern biss sich Malik ins eigene Handgelenk, woraufhin der Duft süßen, kräftigen Blutes und seiner Magie den Raum erfüllte. Ich schloss die Augen und genoss den Duft, bis Delia sich räusperte und uns aus dem Raum scheuchte.
»Das ist nicht wirklich eine sterile Umgebung, und ihr macht es nicht besser. Geht bitte. Ich halte euch auf dem Laufenden.«
Ihr autoritärer Ton duldete keinen Widerspruch. Wir rappelten uns also auf und verließen den Raum in dem Moment, als Malik sein blutendes Handgelenk auf Margots Lippen presste.
»Eine Schnittwunde am Hals«, sagte Luc. »Selbe Vorgehensweise, nur müssen wir davon ausgehen, dass er diesmal nicht genügend Zeit hatte.«
»Das tun wir«, sagte Ethan. »Geh die Überwachungsvideos durch. Ich will genau wissen, was da draußen passiert ist. Wir gehen von der Annahme aus, dass es sich um einen weiteren Angriff unseres Serienmörders handelt. Bis wir ihn haben, verlässt niemand das Haus. Nicht ohne die ausdrückliche Erlaubnis des Leitungspersonals. Es ist mir egal, ob sie zur Arbeit, zum Abendessen oder in die Kneipe wollen oder die Welt retten wollen.«
Luc verzog das Gesicht. »Lehnsherr -«, begann er, aber Ethan unterbrach ihn.
»Keine Ausreden. Ich will nicht hören, das wäre nicht möglich. Ich will hören, dass es möglich ist. Finde einen Weg. Mach ihnen klar, dass sie keine Wahl haben. Das Arschloch hat einen meiner
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