Fuer eine Handvoll Bisse
Vampire angegriffen, und jetzt gehört sein Arsch mir.«
»Schon dabei«, sagte Luc und rannte die Treppe hinunter ins Untergeschoss.
Ethan sah mich mit hilflosem Blick an. Er musste mir nicht sagen, wie er sich fühlte: Er hatte Angst, dass der Angriff auf Margot seine Schuld gewesen sein könnte.
»Was hätten wir anders machen können?«
»Ich weiß es nicht«, sagte ich zu ihm. »Aber wir werden es herausfinden.«
Die Vordertür öffnete und schloss sich hinter uns, und wir drehten unsere Köpfe.
Mein Vater stand im Smoking vor uns und hielt mehrere zusammengerollte Papiere in der Hand. Vermutlich hatten unsere Wachen ihn durchgelassen, weil wir miteinander verwandt waren. Ich konnte nur hoffen, dass er uns die ersehnten Beweise brachte.
»Merit, Ethan«, sagte mein Vater.
»Joshua«, entgegnete Ethan. »Was bringt dich zu uns?«
»Meredith und ich sind auf dem Weg nach Hause. Wir waren in der Innenstadt und haben das hier abgeholt.«
»Schön, dich zu sehen«, sagte Ethan, »aber ich muss mich leider entschuldigen. Ich habe mich um etwas Wichtiges zu kümmern.«
Ethan verschwand. Angesichts des Dramas in unserer Eingangshalle hielt ich es für besser, meinen Vater sanft in Richtung Vordereingang zu schieben. »Warum sprechen wir nicht draußen miteinander?«
Mein Vater warf noch einen Blick zurück ins Haus, als wir es verließen, und betrachtete mich dann nachdenklich. »Ist alles in Ordnung?«
»Leider nein. Einer unserer Vampire ist angegriffen worden. Wir vermuten, dass es sich bei dem Angreifer um den Mörder handelt. Was hast du für uns?«
Mein Vater entrollte die Papiere, die aus mehreren weißen Bögen bestanden, darunter Baupläne, Verträge und eine Karte mit mehreren quadratischen und rechteckigen Grundrissen, die sich zu irgendeinem Teil des Cook County zusammensetzten.
Mein erster Gedanke war, dass er etwas über das Grundstück in Little Italy herausgefunden hatte, aber ich konnte auf der Karte nichts erkennen. Die Grenzlinien wirkten seltsam, und es gab keine Gebäude.
»Was haben wir denn hier?«
Er tippte auf einen Punkt auf der Karte. »Das ist die Adresse, über die du mehr erfahren wolltest. Diese Parzellen gehören einer Firma. Diese Firma gehört wiederum einer weiteren Firma und so weiter, bis hin zum eigentlichen Besitzer: Carlos Anthony Martinez.«
»Wer ist das?«
»Keine Ahnung. Ich dachte, du wüsstest vielleicht mehr.«
Bedauerlicherweise war das nicht der Fall. Ich war sehr enttäuscht. Ich hatte irgendwie die Hoffnung gehabt, dass dieses Grundstück einem »Vampir H. Mörder« oder einem Vampir mit einem Namen gehörte, bei dem ich sofort wusste, in welche Richtung ich weiterforschen musste.
Mein Vater betrachtete mich einen Augenblick und nickte dann kaum merklich. »Das Grundstück ist sehr wertvoll. Solltet ihr irgendwelche illegalen Vorgänge entdecken ...«
»... kannst du dich einbringen, das Grundstück dem Besitzer für einen Bruchteil seines Werts abkaufen und es umwidmen lassen.«
Er nickte. »Das ist ein ziemlich guter Standort. Das Viertel hat schlechte Zeiten hinter sich, aber es geht bergauf. Es wäre ein sehr nützliches Arrangement, sollte es klappen.«
Genau so agierte mein Vater, was vermutlich die Grundlage seines Erfolgs war. Es gab immer ein Geschäft abzuschließen, immer eine Gelegenheit, Geld zu machen. Und wenn sich eine solche Gelegenheit bot, dann ließ er sich von solchen Kleinigkeiten wie Mordopfern - oder dem miserablen Verhältnis zur eigenen Tochter - natürlich nicht abhalten.
»Vielen Dank für die Information. Wenn sie sich als nützlich erweist, werde ich es dich sofort wissen lassen.«
Mein Vater blickte mich dankbar an, was ich für einen ziemlich guten Tausch hielt. Das Problem war nur: Er ließ mich mit einer Karte und dem Hinweis auf einen Mann namens Carlos vor unserer Eingangstür zurück, und ich wusste partout nicht, was ich damit anfangen sollte.
KAPITEL ACHTZEHN
MIT EINEM KUSS BESIEGELT
Ich rollte die Karte zusammen und ging in Ethans Büro zurück. Es ergab wenig Sinn, die schlechten Nachrichten noch länger hinauszuzögern. Die Tür stand offen, aber Ethan war nicht mehr da. Michael Donovan stand vor der Bar.
»Ist Ethan da?«, fragte ich.
Er sah zu mir. »Er ist kurz zu Helen hinüber. Sie treffen einige Vorbereitungen für Delia. Möchtest du etwas zu trinken?«
Ich atmete tief durch. »Klar. Dasselbe, was du trinkst.«
Er lächelte nachdenklich. »Ich wusste, dass ich dich mögen würde.« Er
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