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Für immer untot

Für immer untot

Titel: Für immer untot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Chance
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dafür war ich zu vielen von ihnen begegnet –, aber es erschien mir trotzdem falsch. Freunde und Feinde, Eltern und Kinder, alles ein einziges Durcheinander, ohne einen Hinweis auf das Wo und Wann, ohne Todesdatum oder auch nur einen Namen.
    »Es würde helfen, wenn Sie das Licht der Taschenlampe auf die Karte richten könnten«, sagte Pritkin bissig. Ich kam seiner Aufforderung nach, und das Licht fiel nicht nur auf die Karte, sondern auch in sein Gesicht. Den Ausdruck darin fand ich nicht besonders beruhigend. »Sind Ihre Geister hier unten?«, fragte er.
    »Nein. Sie würden uns nicht über die Grenzen des Friedhofs hinaus folgen.«
    Und die hatten wir schon vor einer ganzen Weile hinter uns gelassen. So fühlte es sich jedenfalls an.
    »Was ist mit anderen?«
    »Was wollen Sie wissen?«
    »Diese Karte ist alles andere als genau! Einige zusätzliche Hinweise wären sehr wünschenswert.«
    Ich schüttelte den Kopf. »Diese Knochen hier bilden ein heilloses Durcheinander, und ich glaube, dass man sie von ihrer ursprünglichen Ruhestätte hierhergebracht hat.«
    »Woraus folgt?«
    »Dass die betreffenden Geister zurückgeblieben sind.« Und wenn es Magier gewesen waren, die man hier begraben hatte, gab es ohnehin keine Geister.
    Übernatürliche Geschöpfe hinterließen keine Geister, soweit ich wusste.
    »Aber ihre Knochen sind hier.«
    »Das spielt keine Rolle. Geister können selbst dann in einem Haus spuken, wenn ihre sterblichen Überreste nicht da sind. Es geht darum, was für sie wichtig ist, um den Ort, mit dem sie sich verbunden fühlen.« Ich sah mich um und unterdrückte ein Schaudern. »Ich glaube, mit diesem Ort würden sie keine große Verbundenheit empfinden.«
    Pritkin entschied sich schließlich für eine Richtung, und wir machten uns wieder auf den Weg, schoben uns durch Lücken in den Knochenhaufen, die mir manchmal gerade genug Platz boten. Ich weiß nicht, wie Pritkin hindurchkam, aber einige gemurmelte Kommentare ließen mich vermuten, dass es nicht ohne die eine oder andere Hautabschürfung abging. Nach einer Weile erreichten wir einen etwas breiteren Tunnel, in dem wir zwar noch immer hintereinandergehen mussten, aber etwas schneller vorankamen. Eine ganze Minute lang dachte ich, es sei uns tatsächlich gelungen, den Verfolgern zu entkommen, doch dann holte uns wie üblich Murphys Gesetz ein.
    Im Laufschritt kamen wir um eine Ecke – und sahen uns plötzlich einer Gruppe dunkler Gestalten gegenüber. Schreie erklangen, Schüsse knallten und Zauber zischten. Einer von ihnen traf Pritkins Schild, der plötzlich wie eine Seifenblase im Sonnenschein schimmerte – und platzte. »Laufen Sie!«, knurrte er mich an.
    Ich hörte ein Grollen wie von einem Gewitter, und dann kam die Decke herab, mit einem die ganze Welt verschlingenden Donnern.

Zwei
    Ich brauchte ein paar Sekunden, um zu begreifen, dass ich noch immer nicht tot war. Mit den Händen über dem Kopf hockte ich da und erwartete einen Angriff, aber der Tunnel war so still wie das Grab, das er war. Die einzigen Leute, abgesehen von Pritkin und mir, steckten als Knochen in den Wänden oder lagen unter dem Schutt, den ihr eigener Zauber auf sie heruntergebracht hatte. Ich lehnte mich an die Wand, atmete schwer und versuchte, nicht zu schreien.
    Nach einer Weile tastete ich mit der Hand nach der Taschenlampe und berührte einen kühlen Plastikzylinder, der einen Schalter aufwies. Ich betätigte ihn, stellte erleichtert fest, dass die Taschenlampe noch funktionierte, und sah Pritkin auf der Seite liegen. Er bewegte sich nicht, und Blut war in seinem Stoppelbart verschmiert – es sah ziemlich erschreckend aus. Murphy und sein verdammtes Gesetz können zur Hölle fahren, dachte ich wütend und schüttelte Pritkin.
    »Würden Sie bitte damit aufhören?«, meinte er höflich.
    Ich riss die Augen auf. Ganz sicher war ich mir nicht, aber ein höflicher Pritkin bedeutete vielleicht, dass die Apokalypse unmittelbar bevorstand. »Haben Sie sich am Kopf verletzt?« Ich versuchte, mir die Sache aus der Nähe anzusehen, und dabei stieß ich mit dem Knie einige lose Steine an den Riss in seiner Stirn.
    »Wenn ich Ihnen sage, dass mit mir alles in Ordnung ist… verzichten Sie dann auf den Versuch, mir zu helfen?«
    Ich entspannte mich, als ich den vertrauten Ton hörte, ganz gesträubtes Gefieder und forsche Ungeduld. Das fand ich besser; es war vertrautes Terrain.
    »Sie leben also noch?«, krächzte ich.
    »Ich denke schon.«
    Aber er blieb liegen, und

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