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Fußfall

Fußfall

Titel: Fußfall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven , Jerry Pournelle
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darauf nicht gesehen? Es war das dritte Bild von oben. Würden wir die Menschheit an die dritte Stelle von oben setzen, wenn wir eine Hierarchie der Lebensformen auf der Erde aufstellen wollten?«
    »Nein«, sagte Dmitri verärgert. »Aber wenn ich kein Optimist wäre, würde ich die Menschen vielleicht ganz auslassen! Dann könnte man die Affen als dritte von oben ansetzen, wenn man eine Schwäche für Delphine und Wale hätte!«
    »Das sind mir zu viele Wenns.«
    »Außerdem hätte man als religiöser Mensch die Möglichkeit, phantasievoll ausgeschmückte Engel oberhalb der Menschen einzusetzen.«
    »Gegenwärtig können wir wohl erst mal dasselbe annehmen wie Tashajämp«, sagte Arwid beschwichtigend. »Die Fithp beschäftigen sich schon wesentlich länger mit dem Problem als die eine Stunde, die wir dafür Zeit hatten. Also, eine Gattung ist ausgestorben, bedingt durch ein Übermaß an Umweltverschmutzung . Ihre Welt hat sich verändert und auf ihr ist etwas Neues entstanden – vielleicht ein Haustier, ein Arbeitstier, ein weiterentwickelter Hund oder ein Pferd. Sie scheinen die Vorlinge zu verehren.«
    »Wie auch nicht?« warf Wes ein. »Überlegen Sie doch, was mit Stämmen geschehen würde, die sich nicht mit den Thaktanthp beschäftigten. Ursprünglich hat es mindestens … acht hoch vier, sagen sie, also über viertausend Thaktanthp gegeben, wahrscheinlich aber ein Mehrfaches davon. Viele von ihnen werden Duplikate, Kopien, gewesen sein. Der Stamm oder die Herde, die deren Hinweise und Anleitungen als erste nutzte, konnte herrschen. Kein Wunder, daß sie die Vorlinge verehren !«
    Arwid zuckte die Achseln. »Ich denke, sie waren ursprünglich zahme Elefanten. Dann kam die Weltkatastrophe. Zwergwuchs ist das Ergebnis langer Hungerzeiten. Überflutungen mögen alle Exemplare ausgemerzt haben, die keine Krallen entwickelten, mit denen sie sich an Felsen im Flußbett oder sonstwo an Gestein festhalten konnten.« Er lächelte. »Beweise gibt es dafür natürlich nicht. Sucht euch selbst heraus, was euch am plausibelsten erscheint.«
    »Und was ist mit den Kriegen?« sagte Dmitri. »Ob das tatsächlich Religionskriege waren, in denen es um die Deutung der Thaktanthp ging?«
    »Ja«, sagte Dawson. »Kriege über die Frage, wie die Vorlinge ausgesehen haben.« Er schüttelte den Kopf. »Äußerst sonderbar .«
    Dmitri lachte. »Wieso? In der Geschichte wimmelt es von Beispielen dafür. Die oströmische Kirche war gespalten, und Bürgerkriege sind über der Frage ausgebrochen, Ikonen welcher Art in den Kirchen gezeigt werden durften. Der Christengott hat keine fleischgewordene Gestalt, dennoch war es einem der Propheten vergönnt, sein Hinterteil zu sehen. Von vorn durfte er ihn nicht schauen, versteht sich. Ich weiß nicht, ob das zu Kriegen unter den Juden geführt hat, aber es wäre leicht möglich gewesen.«
    »Man müßte eigentlich annehmen, daß es Abbildungen dieser ›Vorlinge‹ gibt«, sagte Dawson.
    »Hat es vielleicht auch gegeben«, überlegte Dmitri laut. »Nur – nehmen wir an, sie hatten doch Nachkommen, und die Fithp haben sie ausgerottet. Es ist bestimmt nicht einfach, mit dem Wissen zu leben, daß man die Nachkommen der eigenen Götter getötet hat.«
    Ja, das könnte ganze Zeitalter hindurch für Schuldbewußtsein sorgen. »Oder sie haben Darstellungen der ›Vorlinge‹ zu einer Zeit als gotteslästerlich zerstört«, nahm Wes den Faden auf, »als sie die Zeichnung des BussardStaustrahl Triebwerks dafür hielten.«
    »Vielleicht«, sagte Arwid.
    »Und dann … Entschuldigen Sie mich«, sagte Dmitri. Er sagte rasch etwas auf russisch. Nach einer Weile gingen die Russen in ihre Ecke und ließen Wes Dawson wieder allein.
    Sie mißtrauen mir. Sie nehmen an, ich könnte die Außerirdischen warnen. Zumindest habe ich einige Antworten bekommen. Und Antworten brauche ich!
    ***
    Am zweiten Morgen nach der Zerstörung Kosmograds durch die Außerirdischen hatten Nat Reynolds’ Schwierigkeiten begonnen, denn das Bekanntwerden der Katastrophe bedeutete das Ende des Science FictionKongresses , dessen Ehrengast er gewesen war. Jetzt saß er bei gutem Kaffee und Spiegeleiern in Dolly Jordans Frühstücksraum in Kansas City und überlegte, was er in Zukunft tun sollte, jetzt, da alle Geschichten über außerirdische Eroberer mit einem Schlag Makulatur geworden waren.
    »Besuch für Sie«, hatte Dolly Jordan gesagt. Sie stellte ein weiteres Tablett und eine Kaffeetasse auf den Tisch.
    Verärgert über die

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