Fußfall
wird sich mir kaum mehr bieten. Er ging zu George hinüber und hob sein Glas. »Tod den Tyrannen! Nieder mit dem Staat!«
»So ist es!« Grinsend stieß George mit ihm an.
»Verdammte Geheimnistuerei«, sagte Roger. »Immer hatten sie Geheimnisse vor uns. Wie damals in Vietnam, als sie der Öffentlichkeit vorenthalten haben, daß sie Ziele in Kambodscha bombardierten. Aber war es geheim? Alle haben es gewußt. Ich möchte wetten, daß sie es sogar den Russen gesagt haben. Nur wer hat es nicht gewußt? Wir!«
»Stimmt«, sagte George. »Genau.«
»Und jetzt also wieder …«
»George«, mahnte Bill Shakes mit leiser Stimme.
George hörte nicht auf ihn.
»Was, zum Teufel, können sie da bloß verstecken?« Roger schüttelte den Kopf.
»Rüßler«, flüsterte George in verschwörerischem Tonfall. »Sie haben Rüßler da unten.«
Roger erwachte auf dem Wohnzimmerfußboden. Sein Kopf dröhnte.
Rüßler. Kein großes Geheimnis. Nichts als ein Versteck für gefangene Rüßler …?
Lächerlich! Bellingham war schon ein blinder Fleck in den Medien, lange bevor der erste Rüßler gefangen wurde! Nie im Leben würden sie General Gillespie die Leitung eines Gefangenenlagers für außerirdische Zwergelefanten übertragen.
Aber Bill Shakes glaubt es. Er wollte nicht, daß ich es erfuhr. Wenn Shakes nicht weiß, was da unten wirklich los ist, weiß es niemand hier. Wir müssen da rein.
Er hörte Harrys Stimme aus dem Nebenzimmer. »Wie Shina, die Dschungelkönigin. Mrs. Dawson hat sich draufgesetzt, und dann sind wir losgezogen. Mann o Mann, richtiger Kaffee!« Andere Stimmen und Gelächter wurden laut, Kinderstimmen plärrten.
Wenn er etwas von dem Kaffee abhaben wollte, würde er sich Harrys Geschichte noch einmal anhören müssen …
***
Also. Wir erreichen Austrittsgeschwindigkeit, dachte Pastempih keph . Ab hier lassen wir uns treiben. Wir werden den afrikanischen Kontinent für immer besetzt halten, und sobald sich neuer Widerstand regt, werden wir ihn aus dem Weltraum zertrampeln. Letztlich mögen die Abtrünnigen die Bote beherrschen , während meine Nachkommen mit ihnen Tauschhandel treiben: Lebensmittel gegen Metalle.
Die Tür zum Schlammraum öffnete sich. Glücklich winkte Pastempihkeph aus dem Schlamm. Endlich war die Paarungszeit seiner Fithp gekommen.
»Ich habe einen Gast«, sagte K’tarfukeph.
Was? Das jedoch sagte Pastempihkeph nicht, sondern: »Tretet ein und erquickt eure müden Leiber.« Wehe, wenn es nichts Dringendes ist!
K’tarfukeph kam mit Tshaupintalk herein. Die Weiber ließen sich behaglich in den Schlamm gleiten. Einige Augenblicke vergingen in Schweigen, und die Spannung wich nicht von Tshaupintalk . Dann sagte sie: »Mein Gefährte wurde ermordet, Herr der Herde. Was habt Ihr unternommen, um den gemeingefährlichen Einzelgänger zu finden?«
Er hatte gedacht, das hinausschieben zu können. Immerhin war Krieg, und es fielen zahlreiche Fithp. Selbstverständlich hatte der Herr der Herde Schritte unternommen, denn eine solche Tat konnte sich wiederholen, aber auf ihn warteten wahrhaftig drängendere Aufgaben.
Er sagte also: »Sag mir zuerst, was du getan hättest!«
Tshaupintalk überlegte. »Einen Einzelgänger erkennt man. Er spricht nicht mit seinen Fithp, verläßt seine Gefährtin und gibt sich keine Mühe zu verbergen, wie er denkt.«
»Davon haben wir genug«, warf der Herr der Herde ein. »Die Krieger auf Winterheim sind uns bisher unbekannten und schrecklichen Belastungen ausgesetzt. Aber hier? Du müßtest ihn bemerkt haben. Gibt es an Bord einen Herdenlosen? Ein Mitglied der Ziehenden Herde, dem sich niemand beigesellen will? Nein? Wer hätte so unbemerkt kommen und gehen können ?«
Tshaupintalk schüttelte den Kopf. Sie wirkte äußerst angespannt . Dazu hatte sie auch allen Grund – immerhin war sie in den privaten Schlammraum des Herrn der Herde eingedrungen !
»Also es war kein Einzelgänger«, sagte Pastempihkeph . »Dann aber muß er das Geheimnis mit anderen teilen. Was schlägst du vor?«
»Fragt alle! Kein Fi’ kann vor dem Herrn der Herde lügen.«
»Daran ist etwas Wahres. Ich habe mit den Häuptern jeder einzelnen Fithp an Bord gesprochen. Die Schläfer erwarten von mir nicht, daß ich einen Mörder suche, sie wollen, daß ich unverzüglich einen Berater aus ihrer Mitte wähle. Es schien mir vielversprechend, bei ihnen zu suchen, und so habe ich mein Augenmerk auf sie gerichtet. Als das nichts nützte, habe ich willkürlich herausgegriffene Fithp
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