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Fußfall

Fußfall

Titel: Fußfall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven , Jerry Pournelle
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wir holen euch das Zeug.«
    »Vielen Dank.«
    Harry hob das Glas. »Ihr habt euch hier ziemlich gut eingerichtet .«
    »Es geht.« Shakes lachte. »Weißt du Neues über Los Angeles ?«
    »Die Leute da unten schlagen sich so durch«, sagte Harry.
    »Du warst also nicht selber da?« wollte George wissen. Er holte die Flasche und schenkte nach.
    »Nein«, sagte Harry, »aber sie kommen zurecht.«
    »Wie darf ich das verstehen?«
    »Nun, glänzend steht es nirgends«, erklärte Harry. »Meist viel schlechter als hier. Aber irgendwie wursteln sich die Leute durch. Mit Gewächshäusern, Gemüsegärten, Hühnerkäfigen auf Dächern und dergleichen.«
    »Nicht zu fassen«, staunte Bill Shakes.
    »Ja, wenn man bedenkt, daß die Regierung nicht viel tun kann«, sagte Roger. »In Colorado Springs haben sie nicht mal die Möglichkeit festzustellen, was die Leute so treiben, geschweige denn ihnen unter die Arme zu greifen.«
    »So läuft der Hase also«, sagte George. Er kippte seinen Schnaps und goß erneut nach. »Kaum ist die verdammte Regierung aus dem Weg, schon können sich die Leute helfen. Wartet nur, wenn es etwas besser läuft und zwar so gut, daß die Regierung ein Interesse daran hat, sich wieder einzumischen, geht alles sofort wieder den Bach runter. Junge, Junge, haben wir eine Regierung! Die kann uns doch im Arsch lecken.«
    Roger wechselte das Thema. »Clara hat vorhin gesagt, hier seien viele neue Leute hergekommen. Was wollen die denn?«
    Unbehaglich sah Bill Shakes zu George hinüber. »Ein großes Regierungsprojekt am Hafen«, erläuterte George. »Ständig kommen mehr – Marineleute, Programmierer, Schiffsbauer, Klempner. Unsereins muß sämtliche Installationsarbeiten selber machen, weil anscheinend alle Klempner im Umkreis von hundertfünfzig Kilometern unten im Hafen gebraucht werden.«
    »Und Schwarzarbeit machen die sicher nicht?« fragte Harry.
    »Die kämen nicht mal zu Besuch.«
    »Haha.« Harry leerte sein zweites Glas. »Und ihr Jungs habt euch hier verkrochen, weil ihr weit vom Schuß sein und mit niemandem etwas zu tun haben wolltet!« kicherte er und goß sich, ohne zu fragen, ein drittes Glas ein.
    »Man kann es mit Humor sehen.« Nach wie vor trug Bill Shakes sein rätselhaftes Lächeln zur Schau.
    »So richtig schlecht geht es uns aber doch nicht«, sagte George.
    »Nein, aber Bellingham ist nicht mehr das verschlafene Hafenstädtchen mit der verschlammten Zufahrt«, sagte Isadore. »Die Straßen sind schwarz von Menschen, alles ist teurer geworden , überall mischt sich die Militärpolizei ein.«
    »Der Teufel soll sie holen!« knurrte George.
    »Aber was machen die da unten?« wollte Roger wissen.
    »Wer weiß das schon?« sagte Isadore. »Sie geben vor, Gewächshäuser für Weizen zu bauen. Wer’s glaubt, zahlt ‘nen Dollar.«
    »Und wer es nicht glaubt?«
    »Mirandas Freund, ein Polizist, hat gerüchtweise gehört, daß es ein Gefängnis sein soll«, fuhr Isadore fort. »Für politische Gefangene aus Kansas, Kollaborateure. Sie haben zwar Gewächshäuser gebaut, aber drinnen arbeiten angeblich Gefangene . Ein Sklavenlager.«
    »Geschieht den RüßlerFreunden recht«, sagte Harry.
    »Vielleicht hatten sie keine andere Wahl«, sagte Roger.
    »Kämpfen hätten sie können!«
    »Schön, du hast einen gefangen, Harry«, sagte Roger zurückhaltend . »Aber er war allein.«
    Bill Shakes beugte sich begierig vor. »Ihr wart im besetzten Gebiet? Erzählt uns mehr davon!«
    Rogers Uhr zeigte drei. Zwei Schnapsflaschen waren leer, und von der dritten war kaum mehr die Hälfte da.
    Irgendwann hatte Miranda Kevins Gitarre heruntergebracht, Harry hatte gespielt, und fast alle waren gekommen, um seinen Liedern zu lauschen. Dann aber waren alle bis auf George, Isadore und Bill schlafen gegangen.
    Kevin Shakes arbeitete am Regierungsprojekt mit – und war nicht heimgekommen, seit er sich im Hafen zur Arbeit gemeldet hatte. Er schickte Briefe, und gelegentlich gelangte eine Mitteilung über Mirandas Freund nach draußen.
    Roger spürte, wie es sich in seinem Unterleib zusammenzog. Ich hätte nicht soviel von dem Schnaps trinken sollen. Irgendwas läuft da unten am Hafen, ne ganz große Sache. Und George weiß mehr, als er sagt.
    »Wird Zeit, ‘n paar Takte zu schlafen«, sagte Bill Shakes.
    Er ist nicht die Spur betrunken. Wieviel er intus hat?
    »Ich will nur noch mein Glas austrinken«, sagte Roger mit stockender Stimme. Ihm war klar, daß er sich rasch unbeliebt machte. Aber eine bessere Chance

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