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Fyrgar - Volk Des Feuers

Fyrgar - Volk Des Feuers

Titel: Fyrgar - Volk Des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uschi Zietsch
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als Lehrmeister niemals vergessen, und es wird neu aufbauen auf deinen Lehren.
    »Ach, aber ich bin keineswegs vollkommen, und ich bin erst recht nicht so wie Eírtiti«, murmelte Aldavinur.
    Es kommt darauf an, was man als vollkommen erachtet. Die Fünfte Stufe - bist du selbst. Jetzt, in diesem Augenblick, befreit von allem, hast auch du sie erreicht, genau wie deine Tochter. Du hast alles abgelegt, Aldavinur, es gibt keinen Ballast mehr. Dein Werk ist getan, und dein Streben hat ein Ende. Das ist der Augenblick, in dem du die Erkenntnis aufnehmen kannst. Sieh hin!
    Etwas öffnete sich in Aldavinur, ein weiteres Auge, das den Blick schärfte und ihm noch mehr zeigte vom Land.
    »Erla?«, rief er, als er eine Zwergenfrau entdeckte, die am Rand einer jungen, noch wachsenden Zwergenstadt aus dem Haus trat, mit einem Säugling auf dem Arm und zwei weiteren kleinen Kindern, die um sie herumsprangen. Ein Zwergenmann breitete lachend die Arme aus, um die Kleinen zu begrüßen. Aldavinurs Atem stockte, als er dann den fast erwachsenen jungen Mann hinzukommen sah, der ... ja, ein Zwerg war, und doch wieder nicht. Er war größer und schlanker, seine Haare waren schwarz, und seine Augen ...
    »O du meine güte«, stammelte Aldavinur. »Sie ... äh ... ich ...«
    Du hast ihr ein wunderbares Geschenk hinterlassen. Und nicht nur ihr.
    Aldavinur sah daraufhin Fragangu und noch viele weitere Frauen, und er stöhnte auf. »Ich habe mich ja über das ganze Land verbreitet ...«
    Du hast dem Land einen Teil von dir gegeben. Ganz besondere Geschöpfe wachsen nun heran, sodass die Fyrgar weiterhin geschützt und das Wissen bewahrend auf ihren Bergen bleiben können, und trotzdem auch unter den Völkern leben und diese unterstützen. Genau wie die Annatai durch das Universum, sollen die sterblichen Fyrgar, deine Nachkommen, durch die Welt wandern und ihr Wissen und ihren Rat weitergeben. Das ist ermutigend, finde ich.
    »Es ist wundervoll. Doch jetzt ... sollten wir über den Preis reden, den ich noch zahlen muss. Immerhin habe ich die Existenz eines Gottes ausgelöscht.«
    Genau genommen war es dein Schwert. Dir gebührt Dank, keine Strafe. So sehen wir alle es. Du, mein Freund, hast wahrhaftig viel gegeben. Was willst du noch bezahlen?
    Ein Riss entstand hoch über dem Adfall, und dann sah Aldavinur eine große gläserne Brücke über einem Nebelmeer, die über den Eissturz bis hierher in die Sphären ragte. Eine menschenähnliche Gestalt wanderte von der anderen Seite her über die Brücke auf ihn zu.
    Aufgeregt sah Aldavinur sie an, erkannte sie und spürte die Antwort in ihrem Blick. Dieselbe Wahl wie seine: das, was zu ihrem wirklichen Selbst geworden war. So wollte er es, und so sah er die Bestätigung. »Dann ... dann kann ich jetzt aufbrechen?«
    Ja. Deine Zeit in dieser weltlichen Gestalt ist um. Dies ist das letzte Feuer, durch das du schreitest, doch es stellt zugleich deine Brücke dar. Du bist nun frei, zu wählen, wohin du gehen willst. Ins Nichts, ins Universum, zu einem neuen Beginn auf dieser Welt, zu den Sphären, zu ...
    »Gutgutgut«, unterbrach Aldavinur hastig, den göttliches Gerede seit diesem Anblick nicht mehr im geringsten interessierte. Er hatte überhaupt alles vergessen, jetzt gab es nur noch Eines. »Ich weiß schon.«
    Ganz Lächeln war er, als er ohne zu zögern den Pfad zu der Brücke betrat. Er musste nun nichts weiter mehr hören, geschweige denn auf irgendetwas, und er brauchte keinen Rat.
    »Nefreta«, sagte er glücklich.
    Und damit war alles gesagt und getan.

Anhang
 
Die Vier Königreiche
 
    Am Ende der Schöpfung schritt Lúvenor über die Welt und betrachtete sein Werk und war zufrieden. Nach und nach erwachte das Leben, tummelte sich in der Umschließenden See und kam über die Berge in das große, leere Land. Lúvenor empfand es als zu groß für nur einen Thron und teilte es auf in vier Reiche, die verbunden waren durch die Freien Straßen, und die ersten Freien Häuser entstanden.
    Lange Zeit hindurch wurden die Vier Königreiche von gütigen Herrschern regiert, die Unsterbliche waren und Mächtige zugleich. Sie waren von Lúvenor selbst nach der Schöpfung eingesetzt worden, als die Alten Völker begannen, sich auszubreiten auf der Welt. Die Zahl der Alten war so groß, wie ihre Gestalt vielfältig.
    Die Vier Königreiche, das waren:
    - im Norden Valia, die Segensreiche,
    - im Osten Luvgar, der Lichtfels,
    - im Süden Nerovia, der Schwarzweg,
    - im Westen Ishgalad, das Traumgold.
    Und

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