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Gäbe es die Liebe nicht

Gäbe es die Liebe nicht

Titel: Gäbe es die Liebe nicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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sie durch die Rauchwolke hindurch.
    „Das tut mir Leid. Wenn ich könnte, würde ich dir mehr geben.“
    „Wenn du könntest?“ Der Zorn raubte ihm die Vernunft. „Was hindert dich denn? Außer deinem Trotz?“
    Anna stand auf. „Ich erwarte nur, dass du meine Wünsche und Ziele ebenso sehr respektierst wie deine.“
    „Was zum Teufel hat das mit der Ehe zu tun?“
    „In neun Monaten habe ich meinen Abschluss.“
    „Ein Stück Papier.“
    Alles an ihr wurde kalt. Ihre Haut, ihre Stimme, ihre Augen. „Ein Stück Papier? Was sind denn deine Aktien und Verträge?“
    „Was haben die mit uns zu tun?“
    „Sie sind ein Teil von dir, genau wie mein Abschluss ein Teil von mir sein wird. Warum verstehst du das nicht?“ fragte sie verzweifelt.
    „Ich sage dir, was ich verstehe.“ Wütend drückte er die Zigarre aus. „Ich verstehe, dass ich es leid bin, an zweiter Stelle zu stehen. Hinter deinem verdammten Abschluss.“
    „Daniel, du musst nicht damit konkurrieren. Es ist kein Wettbewerb.“
    „Was dann? Was zum Teufel ist es?“
    „Eine Frage der Achtung.“
    „Aber keine Frage der Liebe?“
    Er sprach so selten von Liebe, dass die Frage sie beinahe aus der Fassung brachte. „Ohne Respekt ist Liebe ein leeres Wort. Von einem Mann, der mich nicht so akzeptieren kann, wie ich bin, möchte ich sie nicht. Und ich möchte sie keinem Mann schenken, der seine Probleme nicht ebenso mit mir teilt wie seinen Erfolg.“
    Daniels Stolz war so groß wie ihrer. Er klammerte sich daran, als wäre es alles, was er besaß. „Dann wäre es dir vielleicht lieber, wenn ich aufhöre, dich zu lieben. Ich werde . mein Bestes tun.“ Er drehte sich auf dem Absatz um. Sekunden später hörte Anna, wie die Haustür laut ins Schloss , fiel.
    Sie hätte sich weinend aufs Bett werfen können. Aber sie tat es nicht. Jetzt gab es nur noch eins. Mechanisch begann I sie, ihre Sachen zu packen.
    Die Fahrt nach Connecticut war lang und einsam, und Anna würde sie nie vergessen. Sie fuhr die ganze Nacht hindurch, . stieg in einem Motel ab und schlief bis zum Abend. Als sie erwachte, versuchte sie zu vergessen, was sie hinter sich gelassen hatte.
    Zum Glück fand sie eine Wohnung in der Nähe der Universität. Am Tag lenkte sie sich mit Arbeit ab, am Abend aß sie in ihrer winzigen Küche und erinnerte sich daran, wie lange Daniel und sie stets am Tisch gesessen und geredet hatten.
    Sie ließ kein Telefon installieren. Das hätte es ihr zu einfach gemacht, Daniel anzurufen. Als die Vorlesungen und Seminare begannen, stürzte sie sich erleichtert ins Studium.
    Sie hatte sich verändert, und die anderen Studenten merkten es. Die umgängliche, aber zurückhaltende Miss Whitfield war verschlossen geworden. Sie sprach nur, wenn sie eine Frage beantworten musste. Wer am späten Samstagabend an ihrer Wohnung vorbeifuhr, sah unweigerlich, dass bei ihr noch Licht brannte. Selbst den Professoren fielen die Schatten unter ihren Augen auf.
    Wenn sie hart arbeitete, schlief sie nur sechs Stunden und musste an nichts anderes denken als an Medizin. Selbst die langen, besorgten Briefe ihrer Freundin Myra beantwortete sie nicht. Erst als das Telegramm eintraf, wurde ihr klar, dass sie sich nicht ewig verstecken konnte.
    Wenn du nicht willst, dass ich in 24 Stunden vor deiner Tür stehe, ruf an. Stop. Myra. Stop.
    Anna wühlte es zwischen ihren Aufzeichnungen über den Herzkreislauf hervor und betrat, mit Kleingeld bewaffnet, die Telefonzelle in der Cafeteria.
    „Hallo?“
    „Myra, wenn du vor meiner Tür stehst, wirst du auf der Fußmatte schlafen müssen. Ich habe kein Gästebett.“
    „Anna! Warum hast du meine Briefe nicht beantwortet?“
    „Tut mir Leid. Ich hatte so viel zu tun.“
    „Du hast dich versteckt“, entgegnete Myra. „Ich habe mir Sorgen um dich gemacht.“
    „Es geht mir gut.“
    „Natürlich.“
    „Nein, es geht mir nicht gut“, gestand Anna. „Ich stecke bis über beide Ohren in Büchern und Aufzeichnungen.“
    „Hast du Daniel angerufen?“
    „Nein, das kann ich nicht.“ Anna schloss die Augen und legte die Stirn an das kühle Metall des Telefons. „Wie geht es ihm? Hast du ihn gesehen?“
    „Gesehen? An dem Abend, an dem du ihn verlassen hast, ist er fast durchgedreht. Er hat Herbert und mich um zwei Uhr morgens geweckt und wollte wissen, wo du bist. Seitdem haben wir ihn kaum zu Gesicht bekommen. Er ist oft in Hyannis Port auf der Baustelle seines Hauses.“
    „Ja, das kann ich mir vorstellen.“ Er würde sehen

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