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Galaxy Tunes®: Roman (German Edition)

Galaxy Tunes®: Roman (German Edition)

Titel: Galaxy Tunes®: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rob Reid
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Vorteile in meinem Beruf als Anwalt eingebracht, auch wenn ich nicht behaupten konnte, dass ich dadurch ein besonders erfolgreicher Anwalt geworden war.
    Schwester Venus bedachte mich mit einem misstrauischen Blick. »Es handelt sich um eine Sache, bei der es sozusagen um … geistiges Eigentum geht.«
    »Natürlich«, sagte ich. »Medien-, Patent- oder Markenrecht?«
    »Es geht eher um … Musik.« Sie tauschte einen flüchtigen Blick mit O’Sama aus.
    »Ich verstehe. Hat es etwas mit Lizenzgebühren zu tun? Piraterie?«
    Nun trat O’Sama in Aktion. Er sprang auf die Beine und schrie mir seine nächsten Worte praktisch ins Gesicht. »Wer hat irgendetwas von Piraterie gesagt?«
    Die Nonne warf ihm einen tödlichen Blick zu. »Halt die Klappe«, zischte sie. Er ließ sich wieder in seinen Stuhl fallen und sah sie mit verletztem, mürrischem, aber fügsamem Ausdruck an. Beeindruckend, dachte ich. Es war, als hätte ein Hundeflüsterer einen Pitbull zurückgepfiffen.
    »Ich habe tatsächlich einige Erfahrung im Musikrecht«, sagte ich und hielt mir die Nase zu, damit die Niesmoleküle nicht herausschießen konnten.
    Schwester Venus verdrehte die Augen. »Ach nee! Nick Carter, wir haben unsere Hausaufgaben gemacht.«
    Nun ja, zumindest bis zu einem gewissen Punkt. Also gut, sie hatten aus beeindruckend großer Entfernung eine gute Kanzlei gewählt. Aber ich hatte allmählich den Verdacht, dass sie mich für den Carter in Carter, Geller & Marks hielten und nicht für einen bescheidenen Mitarbeiter, der zufällig den gleichen Nachnamen wie einer der Gründer der Kanzlei hatte. Und hatte sie eben wirklich Ach nee! gesagt?
    »Außerdem«, fügte O’Sama atemlos hinzu, »sind wir große Bewunderer von ›Show Me the Meaning of Being Lonely‹ und all deinen übrigen Songs.«
    »Wie bitte?«, fragte ich.
    Aber ich wusste genau, wovon er sprach. Und wenn Sie eine Frau sind, die zwischen den Jahren 1984 und 1988 geboren wurde, wissen Sie es wahrscheinlich ebenfalls. Wenn nicht, sind Ihnen die Backstreet Boys hoffentlich nur flüchtig bekannt – das widerlichste Zuckerwerk, das je von einer »Boy Band«-Fabrik hervorgebracht wurde. Einer der angeblichen Sänger dieser Gruppe heißt Nick Carter – genauso wie ich. Er ist zwei Jahre jünger als ich, was bedeutet, dass ich zuerst da war. Und bis zum Alter von einundzwanzig Jahren lebte ich mit einem wunderbaren, völlig anonymen Namen. Dann warfen Nick und seine Boys eine Abscheulichkeit mit dem Titel Millenium auf den Markt, die sich mehr als vierzig Millionen Mal verkaufte. Ich muss mir bis heute etwa ein Dutzend Backstreet-Boys-Witze pro Woche anhören.
    Doch irgendetwas sagte mir, dass O’Sama keinen Witz gemacht hatte. Er klang einfach … viel zu ernst. »Ich stehe nicht, stand nie und werde auch nie in irgendeiner Verbindung zu den Backstreet Boys stehen«, sagte ich und hoffte, dieses Thema damit für immer von der galaktischen Tagesordnung verbannt zu haben.
    »Wirklich?« O’Samas offenkundige Bestürzung bestätigte mir, dass er es tatsächlich völlig ernst gemeint hatte.
    Schwester Venus sah ihn mit schockierter Miene an. »Du hast doch nicht ernsthaft geglaubt …«
    Und in diesem Moment wurden wir gerickrollt. Falls Sie tatsächlich noch nie von diesem nicht mehr ganz aktuellen Streich gehört haben: Das ist eine Art akus tischer Hinterhalt, mit dem man zu einer Audiodatei mit Rick Astleys albernem Hit »Never Gonna Give You Up« aus den späten Achtzigern gelockt wird. Das Rickrolling hatte seine Glanzzeit gegen Ende der Bush-Ära gehabt. Aber genauso wie Schlaghosen schwappte diese Mode gelegentlich wieder hoch, und wir befanden uns gerade mitten in einer solchen Phase. Ich glaubte, dass der Übeltäter meine superhübsche und unerreichbare Nachbarin Manda Shark war. Wir hatten am Vorabend etwas getrunken, und irgendwann musste sie heimlich den Hauptklingelton meines Handys geändert haben. Und nun rief mich jemand an und ließ in meinem Büro diese kitschige Melodie erklingen.
    Die normale Reaktion auf ein Rickrolling reicht von verdrehten Augen bis zu ironischem Mitsingen. Meine Besucher jedoch verfielen in heftiges, fast krampfartiges Zittern. Und während sie versuchten, sich an ihren Stühlen festzuhalten, nahmen ihre Gesichter einen ekstatischen Ausdruck an, der fast schon obszön war. Instinktiv griff ich nach meinem Handy und schaltete es stumm.
    »Ihr seid … große Musik-Fans?«, fragte ich vorsichtig, als sie sich wieder beruhigt hatten.
    Die

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