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Galeeren in der Ostsee

Galeeren in der Ostsee

Titel: Galeeren in der Ostsee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Kent
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Browne verschwendet. »Natürlich, Sir. Als Flaggleutnant muß ich solche Dinge wissen.« Er machte eine wegwerfende Gebärde. »Statt dessen bekam Admiral Damerum sein jetziges Kommando. Er ist gut beschlagen in Angelegenheiten des Handels und seines Schutzes. Ich weiß allerdings nicht, was diese Kenntnisse mit Dänemark zu tun haben.«
    »Machen Sie bitte weiter.«
    Bolitho setzte sich wieder und wartete, daß Browne den Raum verließ. Er bewegte sich leicht und elegant wie ein Tänzer. Oder mehr noch: wie ein Fechter, ein Duellant, dachte Bolitho grimmig. Es war ganz Beauchamp, ihm einen erfahrenen Adjutanten zu geben und diesen Mann damit gleichzeitig vor unerfreulichen Nachforschungen zu retten.
    Er dachte über Damerum nach. Den Namen hatte er langsam auf der jährlichen Beförderungsliste der Marine aufsteigen sehen; ein einflußreicher Mann, aber offenbar immer am Rande der Ereignisse, nie da, wo gekämpft und gesiegt wurde.
    Vielleicht waren seine Kenntnisse des Handels der Grund für sein jetziges Kommando. Seit Beginn dieses Jahres hatte es unerwartete Spannungen zwischen Britannien und Dänemark gegeben.
    Sechs dänische Handelsschiffe, begleitet von der
Freya,
einer Fregatte mit vierzig Kanonen, hatten es abgelehnt, sich von einem britischen Geschwader anhalten und nach Konterbande durchsuchen zu lassen.
    Dänemark war in einer schwierigen Lage. Nach außen hin galt es als neutral, aber es hing nichtsdestoweniger von seinem Handel ab. Vom Handel mit seinen mächtigen Nachbarn, Rußland und Schweden, ebenso wie mit Britanniens Feinden.
    Das Ergebnis dieses Zusammentreffens war hart und ärgerlich gewesen. Die dänische Fregatte hatte Warnschüsse auf die britischen Schiffe abgefeuert, aber nach einer halben Stunde harten Kampfes hatte sie die Flagge streichen müssen. Die
Freya
und ihre sechs Schützlinge waren in die Downs eingebracht worden, aber nach eiligen diplomatischen Verhandlungen hatten die Briten sich der demütigenden Aufgabe gegenübergesehen, die
Freya
auf ihre Kosten ausbessern zu lassen und mit ihrem Konvoi nach Dänemark zurückzuschicken.
    Der Friede zwischen Britannien und Dänemark, zwei seit jeher befreundeten Nationen, war bewahrt worden.
    Vielleicht hatte Damerum seine Hand bei der ursprünglichen Ko nfrontation im Spiel gehabt und wurde nun mit seinem Geschwader zur Strafe in See gehalten. Oder vielleicht glaubte die Admiralität auch, daß die ständige Anwesenheit ihrer Schiffe vor den Ostseezugängen, Bonapartes Hintertür, wie die
Gazette
sie genannt hatte, weitere Pannen verhindern würde.
    Es klopfte kurz an die Tür, und Herrick trat, seinen Hut unter den Arm geklemmt, in die Kajüte. »Setzen Sie sich, Thomas.«
    Bolitho betrachtete seinen Freund mit Wärme. Dasselbe derbe, runde Gesicht, dieselben klaren blauen Augen wie damals, als sie hier in Spithead einander auf ihrem ersten Schiff begegnet waren. Es gab wohl schon ein paar graue Tupfer auf seinem Haar, die aussahen wie Rauhreif auf einem Gebüsch, aber sonst war es immer noch der alte Herrick.
    Herrick seufzte tief. »Die brauchen anscheinend immer länger, um fertig zu werden, Sir.« Er schüttelte den Kopf. »Einige haben offenbar zwei linke Hände. Da wird mit viel zu vielen Verordnungen und Verboten vor den Preßkommandos herumgewedelt. Wir brauchen gute Seeleute, aber dann heißt es: ›Hände weg von Indienfahrern, Küstenschiffern und Bootsleuten‹. Verdammt noch mal, Sir, es ist doch auch deren Krieg.«
    Bolitho lächelte. »Das haben wir schon ein paarmal festgestellt, Thomas.« Er deutete mit weit ausholender Gebärde auf den Raum mit seinen grünen Lederstühlen und dem soliden Mobiliar. »Hier ist alles sehr behaglich. Sie haben an der
Benbow
ein schönes Schiff.«
    Herrick war störrisch wie immer. »Es sind die Männer, die Schlachten gewinnen, Sir. Nicht die Schiffe.« Verbindlicher fügte er hinzu: »Aber es ist ein stolzer Augenblick, das muß ich zugeben. Die
Benbow
ist ein gutes Schiff und schnell für ihre Größe. Wenn wir das nächste Mal in See gehen, werde ich mehr Munition nach achtern stauen lassen und damit vielleicht noch einen Knoten mehr herausholen.« Seine Blicke schweiften weit weg, verloren in die ständigen Überlegungen eines Kommandanten, wie er sein Schiff am besten trimmen konnte.
    »Was macht Ihre Frau? Wird sie direkt nach Kent fahren?«
    Herrick sah ihn an. »Aye, Sir. Sobald wir außer Sicht sind, sagt sie.« Ein Lächeln huschte über sein Gesicht. »Bei Gott, ich bin ein

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