Ganz, nah!
«
Schwester Mackey machte den Eindruck, als ob sie nur zu gerne darüber reden würde, erwiderte jedoch zögernd: »Das darf Ihnen nur Dr. Metcalf sagen. «
»Mit ihm werde ich auf jeden Fall auch sprechen, aber ich möchte es gerne jetzt von meiner Privatpflegerin wissen. Ich verrate ihm auch nicht, dass Sie mir etwas gesagt haben. «
Mehr Ermutigung brauchte die Schwester nicht. »Sie hatten einen schweren Schock, als Sie hierher gebracht wurden«, erklärte sie. »Sie hatten eine Gehirnerschütterung, Rippenbrüche und Verdacht auf Schädel Hirn Trauma und waren unterkühlt. Sie haben mehrere tiefe Schädelverlet zungen und Schnitte an Armen, Beinen und Oberkörper, aber Gott sei Dank nur wenige, nicht besonders tiefe Schnitte im Gesicht. Und Sie haben Prellungen und Stauchungen am ganzen... «
Leigh lächelte, so weit ihre geschwollenen Lippen es zuließen, und hob die Hand, um die Litanei der Gebrechen zu stoppen. »Ist irgendetwas davon so schlimm, dass ich operiert werden muss? «
Die Krankenschwester warf ihr einen beeindruckten Blick zu. »Nein, eine Operation ist nicht nötig«, erwiderte sie dann und tätschelte Leigh beruhigend die Schulter.
»Irgendeine Physiotherapie? «
»Ich denke nicht. Aber Sie sollten davon ausgehen, dass Sie sich einige Wochen lang sehr elend fühlen und Schmerzen haben werden, auch wegen der Rippenbrüche. Die Verbrennungen und Schnitte werden wahrscheinlich nur langsam heilen, und man muss auch die Narbenbildung beobachten... «
Grinsend unterbrach Leigh diese neuerliche Aufzählung deprimierender medizinischer Prognosen. »Ich passe schon auf«, sagte sie und wechselte das Thema. »Wo ist mein Mann? «
Wieder tätschelte Schwester Mackey ihr die Schulter, »Ich kümmere mich sofort darum«, versprach sie und eilte hinaus.
Sie vermittelte Leigh den Eindruck, dass Logan ganz in der Nähe war. Völlig erschöpft vom Trinken und Sprechen, schloss sie die Augen und versuchte, sich in Erinnerung zu rufen, was geschehen war, seit Logan ihr gestern früh einen Abschiedskuss gegeben hatte...
Er war aufgeregt gewesen, als er ihre Wohnung an der Upper East Side verlassen hatte, und hatte sich so darauf gefreut, dass sie zu ihm in die Berge kommen und die Nacht dort mit ihm verbringen würde. Seit über einem Jahr hatte er nach der richtigen Lage für ihr Ferienhaus in den Bergen gesucht. Er wollte ein entlegenes, stilles Fleckchen für das weitläufige Steinhaus finden, das er für sie beide entworfen hatte. Was umso komplizierter war, da Logan die Pläne bereits fertig gestellt hatte und das Grundstück dazu passen musste. Am Donnerstag schließlich hatte er genau den perfekten Platz gefunden. Da er unbedingt wollte, dass sie ihn sich auch anschaute, hatte er vorgeschlagen, dass sie Sonntagnacht in der Hütte auf dem Grundstück verbringen sollten.
»Die Hütte ist seit Jahren nicht benutzt worden, aber ich mache schon mal ein bisschen sauber, während ich auf dich warte«, versprach er mit entwaffnender Begeisterung für eine Aufgabe, die er normalerweise verabscheute. »Es gibt zwar keinen Strom und keine Heizung, aber ich mache ein ordentliches Feuer im Kamin, und dann legen wir uns in unseren Schlafsäcken davor. Abends können wir bei Kerzenschein essen, und am Morgen sehen wir zu, wie die Sonne hinter den Bäumen aufgeht. Hinter unseren Bäumen. Es wird sehr romantisch werden, du wirst schon sehen. «
Sein Plan erfüllte Leigh mit amüsiertem Entsetzen. Sie trat in einem neuen Stück am Broadway auf, das am Abend zuvor Premiere gehabt hatte, und hatte nur vier Stunden geschlafen. Bevor sie in die Berge fahren konnte, stand ihr noch eine Sonntagsmatinee bevor, und danach die dreistündige Fahrt zu einer kalten, unbewohnbaren Steinhütte, in der sie auf dem Fußboden schlafen würden..., und am nächsten Morgen mussten sie im Morgengrauen aufstehen.
»Ich kann es kaum erwarten«, log sie überzeugend, aber eigentlich wäre sie am liebsten wieder ins Bett gegangen. Es war doch erst acht Uhr morgens, und sie hätte bis zehn schlafen können.
Logan hatte auch nicht länger geschlafen als sie, aber er war bereits angezogen und ganz wild darauf, in die Berge zu fahren. »Das Grundstück ist nicht leicht zu finden, deshalb habe ich dir eine detaillierte Karte mit zahlreichen Anhaltspunkten gezeichnet«, sagte er und legte ein Blatt Papier auf den Nachttisch. »Ich habe das Gepäck schon ins Auto gebracht, und ich glaube, ich habe alles, was ich brauche. « Er beugte sich
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