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Ganz oder Kowalski

Ganz oder Kowalski

Titel: Ganz oder Kowalski Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon Stacey
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ein verliebter Mann das tat, wenn sein älterer Bruder mit seiner Verlobten flirtete. Alles war also ganz harmlos.
    Aber sie hatte beobachtet, wie Sean zwei Wochen lang so getan hatte, als wäre er in sie verliebt. Und obwohl er sich nicht schlecht anstellte, glaubte sie nicht, dass er die schauspielerischen Fähigkeiten besaß, das primitive, besitzergreifende Funkeln in seinen Augen vorzutäuschen, das sie dort erkannt hatte, ehe er Anspruch auf ihren Mund erhoben hatte.
    Sean rutschte ein bisschen näher – vermutlich, damit sein Mund näher an ihrem Ohr war. Sie schätzte seine Diskretion. Seinen warmen Atem auf ihrer Haut allerdings weniger. „Du versuchst nicht mal, das hier ein bisschen zu genießen, oder?“
    „Doch.“ Sie liebte es, seine Schulter an ihrer zu spüren. Und seinen Duft. Und das Licht, in das das Feuerwerk sein Gesicht tauchte.
    Er schien nicht mehr sagen zu wollen, rückte aber auch nicht wieder von ihr ab. Also betrachteten sie das Feuerwerk gemeinsam und lachten über die Kinder, die übertrieben überschwänglich „Oh!“ und „Ah!“ riefen. Sie alle waren mit leuchtenden Armbändern und Halsketten in Neonfarben geschmückt und so verrückt und bunt wie eine Show in Vegas.
    Nach einer Weile verlagerte Emma das Gewicht und versuchte, auf dem harten Untergrund eine halbwegs bequeme Position zu finden. Das war nicht so leicht. Unvermittelt zog Sean sie jedoch an sich, und sie lehnte sich an seine Schulter. Das war sehr angenehm … zumindest körperlich. Für ihren Geist und ihr Herz war es die reinste Hölle. Sie war überrascht – und das nicht im positiven Sinn –, als sie sich bei dem Wunsch ertappte, ihre Gram säße mit auf der Decke, sodass Sean eine Entschuldigung hätte, seine Arme um sie zu schlingen und ihr einen Kuss in den Nacken zu hauchen.
    Sie fing an, sich zu erhoffen, Sean würde Entschuldigungen dafür finden, so einiges mit ihr anzustellen. Vor allem Dinge, die er nicht vor Gram mit ihr tun konnte.
    Erst die Hälfte des Monats war vorbei, und sie hatte so viel Zeit damit verbracht, an Sex mit Sean zu denken, dass sie fürchtete, bei der erstbesten flüchtigen Berührung von ihm einen spontanen Orgasmus zu bekommen. Der abendliche Gang vom Badezimmer zur Couch war das Schlimmste und erforderte ihre volle Konzentration. Sie traute ihrem Körper nicht und fürchtete, er könnte sich irgendwann einfach nach rechts wenden und zu Sean ins Bett klettern.
    „Woran denkst du gerade?“, flüsterte Sean ihr ins Ohr, und sie fluchte unterdrückt. Sie musste wirklich aufhören, in seiner Gegenwart an Sex zu denken.
    „Ich denke an die Kuchen und Pasteten, die bei deiner Tante zu Hause auf uns warten, wenn wir zurückkommen“, schwindelte sie.
    Er lachte leise. Der Klang wurde beinahe vom Feuerwerk übertönt. „Ich hatte keine Ahnung, dass ein Dessert eine solche Wirkung auf dich hat. Das werde ich mir merken.“
    Statt sich mit dem unterschwelligen Versprechen in seinen Worten und seiner sexy Stimme auseinanderzusetzen, wandte sie das Gesicht ab und beachtete ihn nicht weiter. Doch das Verlangen, das er erneut in ihr geweckt hatte, ließ sich nicht ignorieren. Das werde ich mir merken .
    Als die letzten lauten und bunten Explosionen des großen Finales den Himmel über dem See erhellten, applaudierten und jubelten die Kowalskis. In der kurzen Zeit, die die Familie auf den Decken gesessen hatte, sah es so aus, als hätte sie sich dort häuslich niedergelassen: Überall waren Flaschen, Verpackungen von Snacks und Spielzeuge verteilt. Sean stand auf und hielt Emma die Hand hin.
    Sie zögerte, seine Hand zu ergreifen. Doch das war albern. Er war ein Gentleman, also half er ihr natürlich dabei, aufzustehen. Die Tatsache, dass sie innerlich noch immer aufgewühlt und durcheinander von dem Kuss war, war ganz allein ihr Problem und nicht seines.
    Sobald sie stand, löste sie sich so schnell wie möglich aus seinem Griff und warf einen Blick auf den Hut und die Tasche ihrer Großmutter. „Gram wollte, dass ich nach dem Feuerwerk mit dir zusammen zu ihr komme. Wahrscheinlich möchte sie, dass du Mr Walker kennenlernst.“
    „Stört dich das?“
    „Dass du ihm vorgestellt werden sollst?“
    Er schüttelte den Kopf und zog sie von der Patchworkdecke, weil Terry sie zusammenfalten wollte. „Dass sie sich das Feuerwerk mit ihm zusammen angesehen hat.“
    Erwachsen wäre es gewesen, seinen Verdacht, sie könnte ein Problem damit haben, dass ihre Großmutter einen Freund hatte, mit

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