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Ganz oder Kowalski

Ganz oder Kowalski

Titel: Ganz oder Kowalski Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon Stacey
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den Mund zu halten. Denn egal, wie sehr Emma in der letzten Nacht seine Welt auf den Kopf gestellt hatte, wollte er sich einfach noch nicht ernsthaft binden.

13. KAPITEL
    Sobald Emma und Sean verschwunden waren – Emma hatte, fünf Minuten nachdem Sean losgefahren war, einen Anruf von einem aufgeregten Kunden erhalten, dessen neu angelegter Garten von irgendeinem nachtaktiven Tier verwüstet worden war –, führte Cat in der Küche einen Siegestanz auf. Die beiden hatten in der vergangenen Nacht eindeutig miteinander geschlafen. Es hätte nicht offensichtlicher sein können, wenn sie sich ein T-Shirt hätten anfertigen lassen, das diesen Umstand verkündet hätte.
    Die beiden hatten kaum zwei Worte miteinander gewechselt und jeden Blickkontakt vermieden. Allerdings hatten sie sich nicht gestritten. Wut war nicht die Ursache für das Knistern gewesen, das in der Luft gelegen hatte. Nein, es war die Verlegenheit am Morgen danach, und Cat hätte sich nicht mehr darüber freuen können.
    Als sie damit fertig war, in der Küche herumzuwerkeln, war es spät genug, um Mary anzurufen. Sie bereitete sich einen Tee zu und nahm den Becher mit ins Wohnzimmer, um es sich gemütlich zu machen.
    „Sie lagen vollkommen richtig damit, dass Mitchs Anwesenheit eine Veränderung bewirken würde“, sagte sie, nachdem sie einander begrüßt hatten.
    „Sean hat es nicht gefallen, dass Mitch sie angefasst hat. Der Kuss hätte beinahe das Gras unter ihren Füßen in Brand gesetzt.“
    „Raten Sie mal, wer in der vergangenen Nacht nicht auf der Couch geschlafen hat?“
    „Und langsam wird die Sache interessant“, entgegnete Mary. Die beiden Frauen lachten.
    „Apropos: Ich habe Emma gesagt, dass ich ihr das Haus zur Hochzeit schenken will, und ich dachte, sie würde sich auf meinen Schoß übergeben.“
    „Das ist interessant.“
    Cat nahm einen Schluck von ihrem Tee. „Ich glaube, sie hat sich nicht nur Sorgen um mich gemacht, sondern auch gefürchtet, dass ich das Haus an jemand anders verkaufen könnte.“
    „Also hat die erfundene Beziehung mit Sean Sie beruhigt und dazu gebracht, ihr nicht mehr ständig zu sagen, dass das Haus für eine Frau allein zu groß wäre.“
    „Genau.“
    „Was hat sie gesagt?“
    „Sie besteht immer noch darauf, mir das Haus abzukaufen. Sie will es nicht geschenkt bekommen. Ich kenne meine Enkelin. Ich glaube nicht, dass sie das Haus unter einem falschen Vorwand als Geschenk annehmen würde.“
    „Das möchte ich gern glauben. Was werden Sie jetzt tun?“
    Cat seufzte. „Ich werde das Thema erst mal ruhen lassen. Wenn ich sie zu sehr dränge, entscheidet sie sich vielleicht dazu, mir die Wahrheit zu sagen. Aber da die beiden einander gerade erst … entdeckt haben, um es mal so zu formulieren, würde ich alles erst mal beim Alten lassen.“
    „Klingt vernünftig.“ Mary senkte die Stimme. „Da wir gerade davon sprechen, einander zu entdecken: Was läuft eigentlich zwischen Ihnen und Russell Walker?“
    „Wir sind alte Bekannte“, erwiderte sie, doch ihre Freundin lachte nur. „Gut, ‚alte Bekannte‘ ist vielleicht nicht der richtige Ausdruck.“
    „Was wäre denn der richtige Ausdruck?“
    „Ich weiß es nicht. Es ist so albern. Wenn ich allein bin, sage ich mir immer, dass ich zu alt bin, um mit einem Mann zu flirten. Aber sobald ich in seiner Nähe bin, fühle ich mich nicht mehr alt.“
    „Sie verzaubern ihn. Jeder kann das sehen.“
    „Verzaubert.“ Cat lachte leise. „Das Wort gefällt mir. Allerdings werde ich in weniger als zwei Wochen abreisen, und sein gesamtes Leben spielt sich hier ab.“
    „Sie haben doch erzählt, dass er sein Geschäft aufgibt.“
    „Ja, aber er ist immer noch ein Mitglied der Gemeinde, und seine Tochter lebt auch hier.“
    „So wie Ihre Enkelin hier lebt?“ Cat hatte das Gefühl, Marys missbilligendes Schnalzen mit der Zunge zwischen den Worten hören zu können. „Das ist doch kein Hinderungsgrund.“
    „Vielleicht nicht. Aber ich bin in meinen Gewohnheiten auch ein wenig festgefahren. Er ist charmant, und ich genieße seine Gesellschaft, doch ich bin mir nicht sicher, ob ich den Rest meiner Tage damit zubringen möchte, die Socken eines Mannes auf rechts zu ziehen. Es ist schon so lange her, dass ich das tun musste.“
    „Ich ziehe Leos Socken auf rechts. Und Leo massiert mir dafür die Füße. Ich bin damit zufrieden.“
    Cat nahm noch einen Schluck von ihrem Tee, seufzte und fragte sich, ob Russell ihr auch die Füße massieren würde.

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