schmalen Terrassen aus, verbunden jeweils mit Treppenfluchten, die zum Schloss hinaufführen. Von hier sind die Harmonie und Nuancen der Anlage sichtbar. Die »Hecken auf Stelzen« am Ende des Gartens, die eng gepflanzten Linden mit freigehaltenen Stämmen und wie eine emporstehende Hecke in Kastenform geschnittenen Kronen, begrenzen das Gelände, filtern jedoch den Blick auf die Landschaft. Auch die Wasserfläche, die wie der Rest eines Wehrgrabens wirkt, begrenzt das Parterre und setzt es von der Umgebung ab.
Die Krönung aber ist die Wechselwirkung mit dem Park und der Kulturlandschaft. Während sich links eine Bilderbuchlandschaft ausbreitet, Weiden mit grasenden Pferden, ein Bachlauf, gesäumt von Weiden, sowie leicht ansteigende Hänge mit Bauernhöfen, entfaltet sich rechts der Park. Die Zufahrt den Hang hinauf ist kaum zu erkennen, die Rasenflächen sind vorbereitet für ein Reitturnier, und den Hintergrund bilden mächtige Bäume, mal einzeln, mal als Wald. Der Laubwald mit Wirtschaftswegen zieht sich vor dem Eingangshof des Schlosses weit in die Ferne zurück und lässt das aus Mauerziegeln und Naturstein errichtete Château aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts im Kontrast noch heller und brillanter erscheinen.
Empfohlene Jahreszeit Juni bis September
Mindestzeit für einen Besuch 30 Minuten
Anfahrt Pkw Zwischen Argentan und Sées, von D958 beschildert
Öffnungszeiten Ostern bis 14. Juni und 16. September bis 30.September, Wochenenden und Feiertage 15.00–18.00 Uhr; 15. Juni bis 15. September 10.30–12.30 Uhr und 14.00–18.00 Uhr
Eintrittspreise Park frei, mit Führung durch das Château € 7
bedingt wegen der Stufen
In der Nähe Les Jardins du Manoir de la Bonnerie (43), Jardins de la Mansonière (41)
41 Jardins de la Mansonière*
La Masonière, 61250 Saint-Céneri-le-Gérei
Telefon 02 33 26 73 24
www.mansoniere.fr
[email protected] Besitzer M. und Mme Manson
Der Garten in Stichworten Zeitgenössischer Themengarten, Rosengarten, Mondgarten, Duftgarten, grüner Garten, Terrassen-Kiesgarten, Haselnusshain, Nutzgarten
Entstehungszeit Seit 1994
Gestalter M. und Mme Manson
Größe 1,50 ha
Wie bei jedem Garten gibt der Eingang den Ton an: In den Jardins da la Mansonière wird man von einer Holzhütte und auch einem Sammelsurium von besucherfreundlichen Ausstattungen begrüßt, was man automatisch mit einem Freizeitpark assoziiert und nicht mit einem Privatgarten in einem der schönsten Dörfer Frankreichs, der von natürlicher künstlerischer Lockerheit geprägt ist. Die Jardins de la Mansonière sind, zumindest in der Normandie und der angrenzenden südlichen Gegend, kein Geheimnis mehr, und so ist der Garten, 1994 angelegt und erst 2002 für das Publikum geöffnet, zum Ausflugsziel für örtliche Gartenklubs geworden.
Auch wenn manche populären Gartenzeitschriften Abbildungen über Abbildungen von vollgepfropften Gärten zeigen, wo Pflanzen, Farben und Accessoires im Wettkampf miteinander stehen, bedeutet dies nicht, dass es so sein muss. Quantität bedeutet nicht automatisch Qualität, und in der Realität wünscht man sich eher weniger. So ging es mir bei meinem Besuch in den Gärten der Mansonière. Ich bin das Gefühl nicht losgeworden, dass ich durch reine Schaugärten, nicht Gärten zum Bewohnen und Erleben geschickt worden bin. Zum Teil liegt dies am empfohlenen Rundgang, der zwar am Wohnhaus vorbeiführt, es aber als Auftakt des Gartens zu wenig würdigt. Schade, denn wenn man den Garten vom Haus aus betrachtet, macht die Abfolge von Gartenräumen viel mehr Sinn: die Achse vor dem Haus, den Hang hinunter zu den Pflanzbeeten, bestückt mit vielerlei Rosen, Stauden und Gehölzen, zum Haselnusshain am Zipfel des Gartens; oder die Achse vom Wintergarten über den »ruhigen Garten« zum Mondgarten und weiter zum Rosengarten. Auch der seitliche Gartenteil, bestehend aus dem Rondell und dem höher liegenden Terrassengarten, wirkt vom bäuerlichen Natursteinhaus betrachtet besser.
Es gibt durchaus gute Ansätze im Garten, unter anderem die harmonischen und spannungsvollen Pflanzenpartien im oberen Terrassengarten, wo Gelb und Blau vorherrschen und mit einer geglückten Auswahl der Pflanzen das Gefühl von Wärme erzeugt wird. Der Rosengarten ist eine Hommage an alte französische Rosen (1867) und zur Blütezeit beeindruckend. Der kleine gotische Garten wie auch der Nutzgarten sind charmant, sie nehmen Bezug auf den Ort mit Blick in die angrenzende bukolische