Wasserlilienteich, prächtige, glänzende, elegante Pferde, grasend auf den Weiden, die bis an das Château reichen, weite Blicke – das alles wirkt wie aus einer vergangenen Zeit und vermittelt das Gefühl, ein Privatrefugium zu besuchen.
Empfohlene Jahreszeit Frühling
Mindestzeit für einen Besuch 1 Stunde
Anfahrt Pkw Südlich von Cherbourg, von D650 beschildert
Öffnungszeiten Täglich 10.00–12.00 Uhr und 14.00–18.00 Uhr, außer Samstag und Sonntagvormittag wie auch vormittags an Feiertagen; November bis März Samstag geschlossen
Eintrittspreise (2011) 1. April bis 30. September Erwachsene € 6, Jugendliche 13 bis 18 Jahre € 4, Kinder 5 bis 12 Jahre € 2; 1. Oktober bis 31. März Erwachsene € 5, Jugendliche 13 bis 18 Jahre € 3, Kinder 5 bis 12 Jahre € 1,50; Familienkarte € 20
Spielplatz bedingt 2 Doppel-, 1 Einzelzimmer, www.bienvenuauchateau.com
In der Nähe Parc du Château de Nacqueville (33), Jardin Botanique de Vauville (35), Parc du Château des Ravalet (34)
Orne
Von der Landwirtschaft geprägt
Im Landesinneren der Normandie, weitab von den Hauptstädten, ist eine Landschaft von der Zeit unangetastet geblieben. Fährt man durch ein Dorf, könnte man meinen, es sei verlassen, wären da nicht die parkenden Autos. Menschen sieht man kaum im Herzen des Pays d’Argentan, im Pays d’Auge Ornais zwischen Vimoutiers im Norden und Argentan im Westen, dafür Herden von Kühen, edle Pferde und ein Patchwork von Apfelbäumen. Molkereiprodukte, Pferdezucht und Cidre sind hier die Haupteinnahmequellen.
Touristen schaffen es selten bis ins Landesinnere, es sei denn sie sind Pferde-, Käse- oder Gartenliebhaber, und für alle drei gibt es eine reiche Belohnung: die Camembert-Käserei mit dem selten im Ausland zu beziehenden nicht pasteurisierten Camembert ist etwas für Gourmets. Das nationale Gestüt Harras National du Pin wurde erbaut im Stil von Versailles, und ganz im Südosten, wenige Kilometer von der Départementgrenze, in Rémalard liegt ein Garten, La Petite Rochelle, der für mich mit den besten englischen Gärten in Konkurrenz treten kann.
Das Land ist durchzogen von einem teilweise verwirrenden Netz von Straßen, und je weiter man sich von den Hauptstraßen entfernt, desto weniger sind sie beschildert. Hier hilft auch keine Karte, sondern nur, sich an dem nächstgrößeren Dorf zu orientieren und zu hoffen, dass man auf eine D-Straße stößt. Nur gut, dass die leicht bewegte Landschaft von Weiden, Wäldern und Apfelwiesen so schön ist, denn die Anzahl der Kilometer, die man zurücklegt, kann beachtlich sein.
Eines der besten Fortbewegungsmittel, um diese Landschaft zu erleben, ist das Fahrrad, und es ist erstaunlich, wie viele Gemeinden Tafeln mit Hinweisen zu den Radwegen aufgestellt haben. Für diejenigen mit Zeit, Energie und Muße unbedingt zu empfehlen, so lernt man die Gegend kennen und kann die weiche, im Sommer nach Heu duftende Luft einatmen. Fahrräder und Frankreich passen einfach zusammen.
Das schönste Dorf Frankreichs: Saint-Céneri-le-Gérei
Ganz im Süden von Orne, an der Grenze zum Department Pays de la Loire in den Alpes Mancelles, liegt das idyllische Dorf Saint-Céneri-le-Gérei auf einer Anhöhe, an zwei Seiten umgeben vom Fluss Sarthe. Unter der Ägide eines britischen Bürgermeisters lebt hier eine Vielzahl von Künstlern. Aufgrund des Wetters und des tiefen Grüns in der Umgebung könnte man meinen, man sei in Südfrankreich: Hier findet man Bar, Bistro, Laden und Dorfleben samt Tischen, Stühlen und dem Geruch von Gauloise-Zigaretten, der doch einfach zu Frankreich gehört und den Besucher in vielen anderen Dörfern der Region vermissen. www.saintceneri.org
39 Jardin de la Petite Rochelle**
22, rue du Prieuré, 61110 Rémalard
Telefon 02 33 73 85 38 (9.00–10.00 Uhr)
www.la-petite-rochelle.com
[email protected] Besitzer Hélène d’Andlau, Laurence de Bonneval
Der Garten in Stichworten Zeitgenössischer Garten einer Pflanzenliebhaberin, acht Gartenräume, Pflanzenraritäten, Nationale Sammlung (CVVA) von Daphne und Pieris
Entstehungszeit Seit 1976
Gestalter Hélène d‘Andlau
Größe 1,30 ha
Der Garten von La Petite Rochelle ist eine tour de force der Gartenwelt und gehört auf die Muss-Liste jedes Pflanzen- und Gartenliebhabers. Seine Stärke beruht auf einer exzeptionellen Zusammenstellung von Raritäten, untermischt mit gängigen Spezies. Als die Bildhauerin Hélène d’Andlau 1976 zu ihrer Mutter nach