[gay erotik] Fennelly, Tony
und wir tauschten gerade Autobiographisches aus, als das Telefon piepte und ein wütender Frank am anderen Ende war.
„Matty? Der Typ will auf Kaution raus, fünf Minuten, nachdem er eingeliefert war. Sie wollen ihn rausholen.“
„Spinnst du? Das ist ein Killer. Ein grässlicher kaltblütiger Menschen- und Hundekiller!“
„Du weißt das, und ich weiß das. Aber du solltest dein Herzchen mal reden hören, wie er dich liebt. Sagt, er hat den ganzen Abend auf dich gewartet, um sich dir zu erklären, und als er dich mit einer Frau sah, ist er einfach Amok gelaufen.“
„Und was hat er mit der Knarre gemacht?“
„Der Ärmste hat sie auf der Straße gefunden und zum Schutz bei sich getragen. Er ist so ein zartes kleines Ding, du weißt ja. Er wollte sie natürlich nie benutzen. Meine Güte, er hätte richtig Angst davor. Sie ist übrigens nicht registriert, und wir haben keine Spur, woher sie kommt.“
„Und wie erklärt der kleine Jesus den Schalldämpfer?“
„So hat er sie gefunden. Er wusste ja nicht mal, was es ist. Mann, der kann quasseln. Meine Leute kaufen ihm Kuchen und machen ihm die Türen auf.“
„Hast du seine Fingerabdrücke überprüft?“
„Ja, aber der FBI-Computer nach Washington ist abgestürzt. Und aus seiner Geburtsstadt Pascagoula in Mississippi haben wir nichts. Da ist er nie festgenommen worden.“
„Falsche Richtung, Frank. Der Junge ist ein Yankee. Er kommt von irgendwo her, wo es kalt ist.“
„Mit dem Akzent?“
„Der ist angelernt. Hör mal, er hat mir erzählt, er fahrt gern Wasserski.“
„Wasserski? Hat er gesagt?“
„Hat er.“
„Na gut, ich warte, bis wir von dem Rechner hören. Ich ruf dich wieder an.“
Als ich auflegte, nickte Brandi.
„Ich verstehe. Nur ein Yankee sagt Wasserski. Wenn ein Junge von der Golfküste vom Skifahren redet, versteht sich das Wasser von allein. Genau wie im Norden klar ist, dass Schnee gemeint ist.“
„Genau.“
FÜNFZEHNTES KAPITEL
DIENSTAG
Als ich mich an diesem Morgen aus dem Bett rollte, steckten meine beiden erotischen Lieblingsobjekte ihre zerwühlten goldenen Köpfe über dem Esstisch zusammen. Und Brandi hatte Pulli und Hosen von Robin geliehen, sodass ich die eine kaum von dem anderen unterscheiden konnte.
Einer oder beide Zwillinge waren unten am französischen Markt gewesen und hatten eine Tüte Beignets geholt, die noch heiß und süß nach Bäckerei duftend auf einer Haviland -Porzellan-Platte lagen.
„Ich hätte doch nicht jedem x-beliebigen ollen Freier vertraut“,
sagte Brandi. „Glaubst du, diese Geschichte mit ‚Erst vögeln, dann Perlen‘ hätte ich einem anderen abgenommen?“
„Da müsstest du ja verrückt sein“, pflichtete Robin bei.
„Aber H. R. schien so aufrichtig. Nicht nur wie die anderen auf einen hübschen Hintern aus. Ich dachte, unsere Freundschaft ist das Wichtigste für ihn.“
„So was wie Freundschaft gibt es nicht“, sagte Robin fest. „Es gibt Freier, die zahlen, und welche, die ohne zu zahlen abhauen. Der Abschaum.“
„Und eine Frau hat überhaupt keine Chancen!“ Brandi fasste ihre Kaffeetasse, als ob sie sie erwürgen wollte. „Wenn die Dienstleistung aus einem Haarschnitt oder aus Arbeit in der Werkstatt bestünde, hätte ich das Scheusal ja vor Gericht zerren können, wenn er nicht gezahlt hätte. Aber weil ich ihm mit genauso viel Zeit und Aufwand die Freuden des Fleisches gezeigt habe, gibt es nach dem Gesetz gar keinen Anspruch. Ist das fair?“
Ich unterbrach. „Müsst ihr übers Geschäft reden, ihr beiden?“
„Aber ist das richtig, Matty?“ Robin tätschelte Brandis Hand.
„Wenn ein Mann Geld für Leistung verspricht, dann ist das ein mündlicher Vertrag. Es sei denn, die Leistung ist eine sexuelle. Und in dem Fall ist das Versprechen dann Bettgeflüster und kann nicht eingeklagt werden. Was kann ein armes Mädchen schon machen?“
„Als erstes müsst ihr Amateure euch mal entscheiden, ob ihr Geld oder Liebe wollt. Beides kann man nicht haben.“
Sie starrten einander einen Augenblick lang an, dann sagte Robin, was beide dachten: „Warum denn nicht? Das soll doch der Witz dabei sein.“
„Weil ihr degenerierten Unschuldslämmer denkt, dass diese Typen, wenn ihr toll im Bett seid, begeistert und entzückt sind und euch mit Geld - oder Perlen - überschütten. Als Geschenk.“
„Was stimmt damit nicht?“
„Bloß eure Grundannahme. Weil, wenn ein Typ erst einmal hat, was er wollte, seine Bedürfnisse und seine Neugierde
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