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Gayfühlvoll reloaded - homoerotische Geschichten (German Edition)

Gayfühlvoll reloaded - homoerotische Geschichten (German Edition)

Titel: Gayfühlvoll reloaded - homoerotische Geschichten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Inka Loreen Minden , Nicole Henser
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betrat. Er war sehr gespannt, ob sich seine Vermutung bestätigen würde …

    Am vergangenen Abend hatte der Barkeeper hinter der polierten Kirschbaumtheke seiner Cocktailbar gestanden, als der Fotograf das Gespräch mit ihm suchte. Der nervös wirkende ältere Herr hatte erst die Katze aus dem Sack gelassen, nachdem der letzte Gast gegangen war.
    So erfuhr der Grieche, dass er einen Partner für ein männliches Model suchte. Das Ergebnis ihrer Zusammenarbeit sollten homoerotische Fotos mit Niveau für einen Kalender sein, der selbst in höchsten Kreisen sehr begehrt war. Zu seiner Person bemerkte der kleine Mann stolz, er sei so etwas wie der Helmut Newton der gehobenen Schwulenszene: „Reinhard Strauss!“
    Leon hatte sich ziemlich gewundert, dass ihn jemand direkt auf seine sorgfältig verborgene Neigung ansprach. Aber der Name des Fotografen war ihm ein Begriff, und er kannte seine Arbeiten hinlänglich. Der Künstler hatte ein gutes Gespür für subtile Erotik, die genug zeigte, um der rechten Hand den Weg zu weisen, jedoch nie das Geschmackvolle verließ.
    Es ehrte Leon, in Strauss’ Augen für solche Fotos geeignet zu sein. Allerdings hatte es ihn brennend interessiert, wer sein Partner sein sollte, und wieso der Fotograf so zielstrebig auf ihn zugekommen war.
    Die Antworten auf diese Fragen hatten ein Lächeln über sein Gesicht huschen lassen. Das besagte Model habe ihn in der Bar kennengelernt und deshalb vorgeschlagen. Er sei der ideale Gegenpol, weil der junge Mann blond und blauäugig war. Leon dagegen hatte schwarzes Haar und einen leicht südländischen Teint. Sie wären optisch ein perfektes Paar, hatte Strauss schwärmerisch bemerkt.
    Tommy Ullbrandsson! , war es Leon durch den Kopf und gleich darauf in die Lenden geschossen. Der attraktive junge Schwede war ein Mitbewohner seines Arbeitskollegen Brian. Tommy war sein Gast gewesen, und er musste ihn ziemlich beeindruckt haben. Bei Leons Anblick war er verstummt und hatte zunächst einen Hustenanfall vorgeschützt, um die Fassung wiederzuerlangen.
    Im Laufe des Gesprächs hatte Leon kurz die Hand auf Tommys Arm gelegt, und die Berührung seiner warmen Haut hatte ihn wie ein Blitz getroffen. Selbst jetzt, nachdem die Begegnung schon ein paar Wochen zurücklag, wurde der Mund des Griechen trocken bei dem Gedanken an den jungen Mann.
    Aber leider konnte sich Leon ein Coming-out bei seinem Job nicht leisten. Der Chef de Bar war das Zugpferd der Cocktail-Lounge, er zog liebeshungrige Frauen an wie ein Magnet. Würde er sich öffentlich zu seiner Neigung bekennen, nähme sein berufliches Image schweren Schaden.
    Auch Tommy konnte nicht von seiner Homosexualität wissen. Dafür war es Leon bestens bekannt, dass der junge Musiker schwul war, immerhin hatte er von Brian schon einige Anekdoten über den liebenswerten Chaoten gehört.

    Leons Herz schlug einen Trommelwirbel, als er Tommy mit einer Tasse Kaffee in den Händen auf der breiten zotteligen Couch sitzen sah. Er hatte inständig gehofft, es würde sich bei seinem Mitstreiter um den schnuckeligen Schweden handeln. Für ihn würde er es in Kauf nehmen, einigen speziellen Gästen seine Vorlieben – und einiges mehr – zu enthüllen.
    „ Hallo, Tommy!“, sagte er schmunzelnd und setzte sich neben ihn aufs Sofa. Dieser schluckte krampfhaft und brachte nur ein heiseres „Hej!“ heraus. Dann bot er ihm wortlos eine Zigarette an.
    Leon nahm ein Stäbchen und steckte es sich zwischen die Lippen. Er gab Tommy Feuer und schaute ihm dabei schonungslos in die Augen. Der junge Mann konnte seinen Blick nur hilflos erwidern. Er atmete zitternd den ersten Zug ein, wohl etwas zu tief, da er ihn heftig hustend wieder ausstieß.
    „ Irgendwie scheine ich dich immer dazu zu bringen, dass du einen Hustenanfall bekommst, wenn du mich siehst. Spricht das für mich, oder stellt es mich mit lästigen Viren auf eine Stufe?“, bemerkte Leon amüsiert, während er seine eigene Zigarette anzündete.
    Tommy war offensichtlich nicht in der Lage, seine Gefühle zu verstecken, schon allein deshalb hätte der Grieche ihn gern geküsst. Wie würde der golden schimmernde Adonis auf die zärtliche Begegnung ihrer Lippen reagieren? Diese Spekulation ließ Leons Hose schmerzhaft spannen, und Tommy erging es nicht anders, wie ihm ein leicht indiskreter Blick verriet.

    „ Eine Erkältung habe ich gerade hinter mir. Wenn ich dich als Bazillus betrachtete, würde ich mich wohl kaum so freuen, dich zu sehen!“ Tommy grinste

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