Gayfühlvoll reloaded - homoerotische Geschichten (German Edition)
hält.
„ Zieh dein Hemd aus.“
„ Was?“ Vor Schreck weiche ich einen Schritt zurück, doch ich stoße gegen das Waschbecken. Mit heftig schlagendem Herzen stütze ich mich daran ab.
„ Lass mal die Kratzer sehen, Ryan. Stell dich doch nicht so an!“ Schon greift er nach dem Saum meines Shirts, doch ich schlage seine Hand weg. Steve steht dicht vor mir, so nah, dass ich sein Aftershave rieche und es in meinem Magen kribbelt. „Ich habe dich doch schon tausend Mal nackt gesehen!“ Merkwürdig grinst er mich an. In meinem Bauch sucht ein Schmetterling verzweifelt nach einem Ausgang.
„ Das war was anderes. Da hast du noch nicht gewusst, dass ...“ Ich kann nicht weitersprechen. Plötzlich sitzt ein Kloß in meinem Hals.
„ Dass du schwul bist?“, erwidert er locker und sieht mir tief in die Augen. „Hey, du bist mein Freund, okay! Und das wirst du immer bleiben.“
Bitte sieh mich nicht so an! , denke ich.Ist mir früher schon aufgefallen, dass seine Iris tiefgrün ist, mit goldbraunen Sprenkeln? Noch während ich sein Gesicht studiere, zieht er mir das Hemd über den Kopf.
Mit erhitzten Wangen starre ich an ihm vorbei und taxiere die Shampooflasche, die am Wannenrand steht, während seine Nase beinahe meinen Bauch berührt.
„ Da hast du verdammtes Glück gehabt. Sind nur ein paar harmlose Ritzer.“
Sein Atem auf meiner Haut bringt mich beinahe um den Verstand. Wenn Steve wüsste, dass ich schon seit der Schulzeit in ihn verliebt bin, würde er die Sache mit dem besten Freund bestimmt noch mal überdenken.
Ohne mich um meine Zustimmung zu bitten, beginnt er, die Creme zu verteilen. Ich versuche, an nichts zu denken, doch seine Berührungen sind wie Stromschläge. Der Verräter in meiner Hose beginnt sich mit Blut zu füllen. Verdammt, Steve! Lass es doch einfach! , flehe ich in Gedanken, doch mein Freund denkt nicht im Traum daran. Mit konzentrierter Hingabe massiert er die lindernde Salbe in meine Haut, und ich starre hinab auf seine Hände, die mich zärtlich berühren. Dabei entgeht mir nicht, dass sich ihm der Schritt meiner Hose immer weiter entgegenwölbt.
Sofort entziehe ich mich der Prozedur und eile in die Küche, wo ich mir ein Bier aufmache. Er kommt hinter mir her, als wäre alles so wie immer. „Hey Mann, gute Idee. So eins könnte ich jetzt auch vertragen!“
Er nimmt mir die Flasche einfach aus der Hand, macht ein paar große Schlucke und reicht sie mir wieder. Dabei wandert sein Blick über meine nackte Brust.
„ Mein Dad ist noch zwei Wochen auf Geschäftsreise. Solange solltest du bei mir bleiben, dann hat sich Horace sicher wieder beruhigt. Wir machen’s uns jetzt bei ’nem Film gemütlich. Was hältst du davon?“
Wie kann er nur so cool bleiben, nach allem, was heute passiert ist? Dennoch nicke ich. Aber zuvor werde ich mir noch ein frisches Hemd aus seinem Schrank holen. Noch nie kam ich mir so nackt vor.
Wenige Minuten später sitzen wir auf der Couch und gucken eine DVD. Doch von dem Film bekomme ich nicht das Geringste mit. Steve berührt mit seinem Knie ständig das meine, so dicht hat er sich neben mich gesetzt. Weiß er, was er mir damit antut? Mein Penis ist schon wieder guter Dinge.
„ Wie geht’s deinem Schwanz?“, meint er plötzlich.
„ Wie bitte?“ Ich glaube, mich verhört zu haben. Sieht er etwa, dass ich einen Steifen habe? Schließlich habe ich mir ein Kissen auf den Schoß gelegt.
„ Na, dieser Mistkerl hat dir dort doch einen Cut verpasst, oder?“
Er hatte es also gesehen. Vor Scham möchte ich in den Polstern versinken. „Es ist nichts.“
„ Dennoch sollte ich mal ’nen Blick draufwerfen. Nicht, dass du mich später wegen unterlassener Hilfeleistung verklagst!“ Er grinst verschmitzt.
Mein Puls beschleunigt sich, ein leichter Anflug von Panik macht sich in mir breit. Unbewusst drückte ich das Kissen fester gegen meinen Schritt.
„ Jetzt tu doch nicht so schüchtern! Ich hab ihn erst letzte Woche gesehen!“
Nach dem Baseballspiel, unter der Dusche, ich weiß ... Doch wenn er jetzt meinen Schwanz begutachtet, weiß er doch gleich, dass ich auf ihn stehe! In den letzten Monaten wurde es immer schwerer für mich, meine wahren Gefühle ihm gegenüber zu verstecken. Was soll ‘ s , denke ich betrübt. Irgendwann hätte er es sowieso herausgefunden. Besser jetzt als später. Dann habe ich es endlich hinter mir.
Meine Güte, muss ich denn heute alles selber machen?“, mokiert er sich. Schon zieht er das Polster weg und
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