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Geburtstag in Florenz

Geburtstag in Florenz

Titel: Geburtstag in Florenz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Magdalen Nabb
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standen, beugte sich der Maresciallo zu Fiammetta hinunter und sagte: »Es tut mir wirklich leid. Bist du denn sicher, daß du deinen Teddy dort gelassen hast? Ich hab nämlich nirgends einen gesehen.«
    Fiammetta starrte ihn nur stumm an, lutschte am Daumen und schlug mit ihrem dünnen, schmächtigen Rücken rhythmisch gegen die Wand.
    Unterdessen war ihre Großmutter wieder hereingekommen, sammelte die Sachen vom Boden auf und steckte sie zurück in den Plastiksack.
    »Kümmern Sie sich nicht drum, Maresciallo. Es ist nichts.
    Bloß ein Bild, das ihr Vater mal für sie gemalt hat. Es hing an der Wand über ihrem Bett. Spielzeug hat sie hier wahrhaftig genug.«
    »Es tut mir sehr leid.«
    Fiammetta nuckelte, wiegte den Oberkörper vor und zurück und starrte Guarnaccia aus ihrem greisen Kindergesicht mit großen Augen an. Es war stickig und schwül in der kleinen Küche, und den Maresciallo überkam ein dringendes Bedürfnis nach frischer Luft.
    Viel Erleichterung verschaffte ihm die freilich auch nicht. Die tramontana war vor einer Woche abgezogen. Die Via Mazzetta war hoffnungslos verstopft. Die Autos und Fußgänger, die dem Maresciallo entgegenkamen, bewegten sich wie farblose Silhouetten im glasig grellen Dunst.
    »Uff!« Er angelte seine Sonnenbrille aus der Tasche. Heute hatte man Smogalarm ausgelöst, morgen würden sie Fahrverbot verhängen und übermorgen … das immer gleiche Kampfritual, bei dem längst niemand mehr auf einen Sieg hoffte.
    Der Maresciallo trottete langsam weiter, bemüht, die Abgase nicht zu tief einzuatmen.
    Hinter geschlossenen Fenstern ertönte gedämpft das Zeitzeichen vor den Mittagsnachrichten. Metallene Rollos gingen rasselnd vor den ebenerdigen Schaufenstern nieder, und der Duft von Spaghettisauce, deftig mit Knoblauch und Rosmarin gewürzt, strich ihm um die Nase.
    Ein staubbedeckter Arbeiter mit einer braunen Papiertüte auf dem Kopf eilte pfeifend an ihm vorbei, unter dem einen Arm ein Zwei-Pfund-Brot, unter dem anderen eine Flasche Roten.
    Auch der Maresciallo beschleunigte seinen Schritt.
     

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