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Gefaehrlich schoener Fremder

Gefaehrlich schoener Fremder

Titel: Gefaehrlich schoener Fremder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Carlton
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nicht sonderlich mochte.
    „In meiner Tasche ist Geld", sagte Emily. „Bitte, nehmen Sie es, und gehen Sie:"
    Das geflüsterte verzweifelte Angebot riss Logans Aufmerksamkeit zurück zu der Frau, deren Körper an ihn gedrückt lag. Er musste vorsichtig sein, sie war in Todesangst. In Panik sind Menschen unberechenbar, können sich zu Reaktionen hinreißen lassen, an die sie normalerweise nicht einmal denken würden.
    Menschen in Panik sind gefährlich.
    „Ich will kein Geld, ich muss nur Ihr Haus benutzen."
    Die Frau glaubte ihm nicht. Mit diesen hellblauen Augen, die ihr aschfahles, ovales Gesicht beherrschten, wich sie seinen aus. Ihr Blick jagte gehetzt umher auf der Suche nach dem Schimmer einer Hoffnung, nach dem winzigsten Fluchtweg.
    „Wer sind Sie?"
    Gute Frage, dachte Logan müde. Eine, auf die es keine gute Antwort gibt. Was könnte er schon sagen? Dass er in der Dunkelheit lebte? Nur ein halber Mensch war, ohne Familie, ohne Vergangenheit, ohne Namen? Nach all diesen Jahren war er sich selbst nicht ganz sicher, wer er eigentlich war.
    „Niemand von Bedeutung. Ich lasse Sie jetzt los", fuhr er fort. „Aber kommen Sie gar nicht erst auf die Idee, fliehe n zu wollen. Ich bin größer, kräftiger, schneller - und gemeiner, als Sie sich vorstellen können. Haben wir uns verstanden?"
    Die Frau nickte und starrte ihn aus angstvoll aufgerissenen Augen an. Er traute ihrer leichten Kapitulation nicht und war darauf gefasst, dass sie, sobald er sie losließ, zur Tür stürmen würde.
    Nicht gefasst war er darauf, dass die Frau mit ihrem Knie auf seine empfindlichen Weichteile zielen würde. Mit einer blitzschnellen Drehung konnte er den Stoß gerade noch mit der Innenseite seines Schenkels abfangen.
    Er hakte ein Bein fest um ihr Knie und warf sein Gewicht nach vorn, so dass sie zusammen aufs Bett fielen. Blindlings schlug die Frau mit ihren kleinen Fäusten auf ihn ein, und Logan knurrte, als ein harter Schlag auf seinem Kinn landete. Mit eisernem Griff packte er Emilys Handgelenke und drückte sie aufs Bett.
    Keuchende Atemzüge waren die einzigen Geräusche in dem dunklen Zimmer, während Logan mit aufeinandergebissenen Zähne n die zappelnde Frau unter sich zu bändigen suchte. Sie war schlüpfrig wie ein Aal und verzweifelt wie ein Tier in der Falle.
    Ihr Rücken wölbte sich, und Logan fühlte ihre weichen Brüste, die er fest an seine Brust gedrückt hielt. Wut auf sich selbst kroch in ihm hoch, als jetzt sein Körper automatisch auf die wilden Bewegungen der Frau, auf ihren warmen, schlanken Leib reagierte. Das darf doch nicht wahr sein, dachte er. Aber dieser rosige Mund fühlte sich so lebendig unter seiner Hand an, das lange goldblonde Haar, das sich gelöst hatte, lag so seidig auf seinem Arm... Unwillkürlich fragte er sich, ob ihre bebenden Lippen so süß schmeckten, wie sie aussahen. Er blickte in die unschuldigen hellblauen Augen, die ihn voll Abscheu anblitzten, und zog den betörenden Duft ein, der von ihr aufstieg.
    Mit einem Satz sprang Logan vom Bett. Er zog Emily hoch und mit sich ins angrenzende Bad. Während er eins der flauschigen Handtücher von der Stange riss, schloss er die Tür. Dann ließ er das Handtuch fallen und schob es mit dem Fuß vor den schmalen Spalt zwischen Tür und Kachelboden. Erst nachdem er ganz sicher war, dass kein Lichtstrahl hindurchdringen konnte, griff er nach dem Schalter.
    Das grelle Licht blendete Emily. Heftig blinzelte sie, bis sich ihre schmerzenden Augen den Lichtverhältnissen angeglichen hatten.
    Endlich konnte sie den Mann deutlich erkennen. Er war nicht übermäßig groß und trotz der erstaunlichen Kraft, die Emily in seinem geschmeidigen Körper gespürt hatte, nicht einmal übermäßig muskulös. Er hatte blauschwarze Haare. Sie schätzte ihn auf Ende Dreißig.
    Am meisten beeindruckten sie seine Augen. Sie waren mitternachtfarben und schienen jeden winzigsten Lichtstrahl zu absorbieren. Etwas Unwiderstehliches, Suggestives ging von ihnen aus.
    Obwohl Emily diesen Mann noch nie gesehen hatte, kannte sie ihn. Er war einer ihrer romantischen Helden - einer, der durch Zauberkräfte direkt aus den Seiten eines Romans getreten war. Unsinn, kanzelte sie sich im Stillen ab. Er ist ein schrecklicher Kerl, den ich durch meinen sinnlosen Fluchtversuch noch zusätzlich wütend gemacht habe.
    Wie er da so lässig an der Tür lehnte, die Arme über seinem eindrucksvollen Brustkorb gefaltet, sah er allerdings nicht sonderlich wütend aus. Trotzdem zuckte

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