Gefährlich sexy!
entweder Raucher ist oder Nichtraucher. Alles andere klingt mir zu entschlusslos.“
Kirsten sah ihn an und versuchte herauszufinden, wo der Mann geblieben war, der den ganzen Abend so heiß auf sie gewesen war.
„Weißt du, du bist eine wirklich interessante Frau. Schön, intelligent und sexy. Warum gibst du dich mit einem Mann ab, der nicht einmal daran denkt, dich abzuholen? Für mich klingt er wie ein echter Mistkerl, dieser Typ.“
„Tja, man hat nun mal leider keine große Auswahl hier in Elk Crossing.“ Sie beugte sich zu Sadhu vor, strich mit den Fingern über seinen Arm und rutschte zu ihm hinüber. „Vielleicht könntest du mich von den Zigaretten ablenken“, sagte sie mit gedämpfter Stimme und dachte, dass sie ihm eine Sekunde geben würde, um zu reagieren, bevor sie selbst aktiv werden würde.
Aber er reagierte nicht, sondern ließ zu ihrem Schreck den Motor an. „Schnall dich an und zeig mir den Weg zu diesem Diner. Ich schwöre bei Gott, dass ich das noch nie zu einer Frau gesagt habe, aber wir müssen miteinander reden, Kirsten.“
Sie wechselten kaum ein Wort, bis sie in Earls Diner saßen. Kirsten war auf alles gefasst, einschließlich des Eingeständnisses, dass Sadhu gay war oder er sie nach Geschlechtskrankheiten befragen würde. Aber wieder überraschte er sie, indem er sagte: „Erzähl mir etwas über dich.“
„Ist das ein Vorstellungsgespräch?“, gab sie gereizt zurück.
„Nein. Aber du bist die interessanteste Frau, der ich seit langer Zeit begegnet bin, und ich möchte mehr über dich erfahren.“
„Um drei Uhr morgens?“
Er trank einen Schluck Kaffee. „Gibt es einen besseren Moment? Hier sind wir ungestört, und du kannst mir alles über dich erzählen.“
Und weil es so ziemlich das Verrückteste war, was sie je erlebt hatte, tat sie es. Sie erzählte ihm, dass sie in der Nähe von Seattle aufgewachsen war und ihre Mutter Friseurin und ihr Vater Lehrer war. Dass sie auf der Highschool in schlechte Gesellschaft geraten war und die Schule fast geschmissen hätte. Danach war sie zu Hause ausgezogen, hatte als Kellnerin gearbeitet und schließlich eingesehen, dass sie mehr vom Leben wollte. Deshalb hatte sie gespart, war aufs College gegangen und hatte einen Abschluss in Marketing und PR gemacht. Bei dem Radiosender in Elk Crossing zu arbeiten war ihr großer Durchbruch gewesen. Das zumindest hatte sie gedacht. Das Gehalt war lächerlich, aber sie hatte den Job als Einstiegsposition mit Aufstiegsmöglichkeit gesehen.
Dann hatte sie die Feststellung gemacht, dass der Leiter des Senders nur billige Arbeitskräfte wollte und sich mehr dafür interessierte, wie sie Kaffee kochte, als für ihre Ideen.
Als sie kündigte, ging sie schon mit Tyler aus, und es erschien ihr einfacher, zu bleiben und sich irgendeinen Job zu suchen, als all die Illusionen und Enttäuschungen noch einmal zu durchleben. Sie konnte Sadhu nicht in die Augen sehen, als sie ihm sagte, dass sie heute wieder als Bedienung arbeitete.
Es war nichts Beschämendes, und außerdem arbeitete sie im besten Restaurant der Stadt, aber irgendwie wusste sie, dass er verstehen würde, wie sie sich jetzt fühlte. Als ob sie einfach aufgegeben hätte.
Sadhu hörte ihr zu, als wäre ihre Geschichte die faszinierendste, die er je gehört hatte.
„Und was macht Tyler?“, fragte er danach.
„Als sein Vater starb, übernahm seine Mom den Haushaltswarenladen. Er hilft ihr.“
Sadhu gab ein schnaubendes Geräusch von sich.
„Was?“
„Nichts. Lass uns bestellen. Ich habe Hunger.“
Wenn sie es genau bedachte, hatte sie den auch. Als Sadhu sich ein großes Frühstück bestellte, entschied sie sich für Waffeln.
Es hatte etwas sehr Intimes, mit einem Mann zu frühstücken, den man erst am Abend zuvor kennengelernt hatte. Obwohl sie keinen Sex gehabt, ja, sich nicht einmal geküsst hatten, erzählte sie ihm Dinge, die sie normalerweise für sich behielt, und stellte ihm Fragen über ihn. Und es kam ihr auch ganz natürlich vor, sich eine Scheibe Bacon von seinem Teller zu nehmen und dann das Steak zu probieren, von dem er ihr ein Stück mit seiner Gabel hinhielt.
„Puh“, sagte sie, als sie so viele ihrer knusprigen Waffeln gegessen hatte, wie sie konnte, und Sadhu zu ihrem Erstaunen nicht nur seinen großen Teller leerte, sondern auch noch ihren. „Wo bringst du das alles unter?“
Er klopfte sich auf den Bauch. „Das ist Brennstoff, Süße. Wir spielen morgen im Viertelfinale. Nein“, berichtigte er sich
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