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Gefaehrliche Begierde

Gefaehrliche Begierde

Titel: Gefaehrliche Begierde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Coreene Callahan
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hatte. Sie atmete erleichtert aus. Er war noch da. Immer noch sauber gefaltet und sicher, so wie sie ihn brauchte. »Was war los? Ist Griggs wieder anzüglich geworden?«
    »Das kleine Wiesel hat mich gezwungen, meine Stiefel auszuziehen«, knurrte sie. »Schon wieder!«
    »So ein Wichser.«
    »Kein Scherz. Was glaubt er eigentlich, was ich in ihnen hereinschmuggele... ein Schwert? Dabei schickt er mich sowieso jedes Mal durch den Metalldetektor.«
    »Wahrscheinlich hat er nur eine Vorliebe für deine Zehen.«
    Tania schnaubte. »Fußfetischistenball. Ein schneller Tritt...«
    »... und gut gezielt...«
    »... mehr braucht es nicht.«
    »Vergiss die Reitstiefel«, sagte J.J. übers ganze Gesicht grinsend. Sie konnte nicht anders. Tania brachte sie immer zum Lachen. »Investiere in solide Stahlkappenstiefel. Haben eine stärkere Wirkung.«
    Sie lachten beide, genossen ihre Fantasie. Der Wärter, der auf ihrer Raumseite patrouillierte, blickte zu ihnen herüber. Das war nichts Ungewöhnliches. Tania zog immer viel Aufmerksamkeit auf sich. Männer genossen ihren Anblick. Ihr schwarzes aus dem Gesicht gebundenes Haar und ihre strahlenden braunen Augen verstärkten ihre Schönheit nur noch.
    Nicht, dass es ihrer Schwester bewusst war. Mann, sie wusste nicht mal, wie hübsch sie war.
    Sicher, Tania kleidete sich umwerfend - trug immer das Neueste und Schickste - aber das war nichts weiter als ein Abwehrmechanismus. Hatte mehr mit ihrer Erziehung zu tun, damit, dass sie nie genug hatten und ständig hungern mussten. Aber am meisten zählte, dass ihre Schwester nie wieder von irgendjemandem »armer Abschaum« genannt werden wollte. J.J. konnte das nachempfinden, wenn auch nicht ganz so drastisch. Nach dem Tod ihrer Mutter hatte Tania sie beschützt: J.J. von ihrem Essen abgegeben, für zwei gearbeitet, um ihnen ein Dach überm Kopf zu verschaffen und Schuhe zu kaufen.
    Mit achtzehn war Tania klüger und verantwortungsbewusster gewesen als die meisten doppelt so alten Menschen.
    J.J. schluckte den Kloß in ihrer Kehle hinunter und verdrängte die schmerzlichen Erinnerungen. Die Vergangenheit war Vergangenheit. Sie konnte sie nicht mehr verändern oder ihre Fehler ungeschehen machen. Aber hier... in diesem Moment? Das Heute hielt das Versprechen von morgen und vielleicht, nur vielleicht, die zweite Chance, die sie brauchte, um alles wiedergutzumachen.
    »Also ...« Den Wärter im Auge behaltend, wartete J.J., bis er in eine andere Richtung ging. Als er die Raummitte erreicht hatte, zog sie den gefalteten Brief aus ihrem Ärmel. Sie versteckte das Papier zwischen Handfläche und Tisch und sah Tania an. »Ich habe Neuigkeiten, aber du musst mir etwas versprechen.«
    »Was?«
    »Nicht auszuflippen.« Sie verlagerte ihre Unterarme weiter nach vorn, beugte sich zu Tania vor und flüsterte: »Und sprich leise. Keiner darf etwas mitbekommen, okay?«
    »Ehrenwort.«
    Tief ausatmend schob sie das gefaltete weiße Quadrat ihrer Schwester zu. Ihre Finger zitterten, als sie ihr Geheimnis preisgab und ihre Arme zurückzog, damit ihre Schwester sich den Brief greifen konnte. Tania schnappte sich das Papier und entfaltete es, nach einem schnellen Seitenblick auf die Position des Wärters.
    »O mein Gott, J.J.« Wie versprochen flüsterte Tania, aber als sie aufblickte, waren ihre Augen tränenverschleiert. »Das ist vom Bewährungsausschuss.«
    »Ich weiß«, sagte sie und hatte Mühe, ihre eigenen Tränen zu unterdrücken. Verdammt noch mal. Nicht weinen, nicht weinen. Aber sogar, als sie gegen die aufsteigenden Tränen ankämpfte, schwoll die Hoffnung in ihr so stark an, dass es ihr den Atem nahm. Sie biss sich auf einen Fingernagel und verdrängte den Gefühlsansturm. »Die Anhörung ist in einem Monat. Tania, wenn es gut läuft, könnte ich ...«
    »... freikommen.« Den Blick auf den Brief gerichtet, sagte Tania mit rauer Stimme: »Raus auf Bewährung. Gott sei Dank... oh, ich danke dir Gott.«
    J.J. nickte und war genauso überwältigt, wie ihre Schwester aussah. Der Schmerz in ihrer Brust nahm wieder zu. Sie rieb sich mit der Hand die Stelle über ihrem Herzen und rang um Fassung, beschwor Tania ohne Worte, das Gleiche zu tun. Aber, Mann, die Möglichkeit von Bewährung war so unerwartet, so irrsinnig, dass sie es sogar jetzt noch, zwei Tage nachdem sie die Nachricht erhalten hatte, nicht fassen konnte. Nicht glauben konnte, dass es kein Fehler war, dass der Brief nicht für jemand anderen bestimmt war.
    Für jemand Besseren, der es

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