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Gefaehrliche Begierde

Gefaehrliche Begierde

Titel: Gefaehrliche Begierde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Coreene Callahan
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gedanklich ein T-Shirt herbei, das zu seiner verwaschenen Levi’s passte, und schlenderte durch die Halle. Es machte keinen Sinn, das Unvermeidliche aufzuschieben. Er könnte sich mit Forge streiten - dem Kerl sagen, dass er sich verpissen und ihn allein lassen sollte —, aber nicht Rikar. Der würde ihm keine Freikarte geben.
    Was er auch nicht tun sollte.
    Der Kerl hatte sein Leben gerettet, ihn gefunden, bevor seine Drachen-DNA eingesetzt und die Verwandlung stattgefunden hatte. Nicht, dass Mac viel davon erinnerte. Das meiste von dem, was an dem Tag abgelaufen war, war nichts weiter als ein großes leeres Blatt. Aber Rikar war ihm noch mit absoluter Klarheit präsent. Er konnte immer noch die Stimme des Mannes in seinem Kopf hören. Ihn spüren, wie er sich durch Gedankenkommunikation mit ihm austauschte, ihn durch die Schmerzen führte, seinen Energielevel stabil hielt während der folgenden sieben Stunde reiner Hölle.
    Und diese Verbindung? Das war eine große Sache in den Kreisen der Drachenkrieger.
    Die geteilte Erfahrung formte eine unzerstörbare Verbindung... eine Vater-Sohn-Wellenlänge, die Dekaden und Demografien umfasste, Unterschiede beiseiteschob und Männer verband. Sodass, klar, sein Respekt gegenüber Rikar mehr als bis ins Mark ging. Er wollte den Kerl stolz machen. Um sich und den anderen zu beweisen, dass Rikars Vertrauen in ihn berechtigt war.
    »Warten schon alle?«, fragte Mac, als er in der Tür stand.
    »Ja. Daimler hatte schon sechs Wutanfälle. Das Essen wird kalt.« Mit seinen blassen Augen streifte Rikar Macs Gesicht, die Besorgnis war unübersehbar.
    Mac ignorierte das, weigerte sich, sich seine eigene Besorgnis einzugestehen oder sie mit seinem Vorgesetzten zu teilen. Über diesen Mist zu reden half nie. Etwas dagegen zu unternehmen, war der einzig gangbare Weg.
    Nach einer Sekunde zog Rikar sich zurück, respektierte sein Schweigen und betrachtete die Prellung über seinem Wangenknochen. »Fühlst du dich jetzt besser?«
    »Und wie.« Mac ballte eine Faust und genoss die Schmerzen, als die Schrammen seine Haut spannten. »Ich sollte ihn jeden Tag in den Arsch treten.«
    »Von mir wirst du keine Einwände hören.«
    »Sehr clever, Jungs«, sagte Forge, unüberhörbares Augenrollen in der Stimme. »Und wenn man bedenkt, dass ihr Angeber jetzt meine Waffenbrüder seid.«
    Rikars eisblaue Augen blitzen vor Belustigung. Mac grinste zurück. Dem Himmel sei Dank für Forge und seinen ironischen Humor. Okay, der schottische Slang war gewöhnungsbedürftig, aber das war es wert. Keiner konnte die Stimmung so aufheitern wie sein Mentor. Oder sich freiwillig einem Kung-Fu Kampf stellen nur für einen guten Zweck.
    So entspannt hatte er sich seit Tagen nicht gefühlt.
    Mac klopfte dem Schotten auf die Schulter, um seine Wertschätzung zu zeigen. Als Forge nickte, verließ Mac die Dreierparty und trat auf den Korridor, wo Lautlosigkeit eine neue Bedeutung bekam. Unter dem Summen der Neonbeleuchtung war die Stille nicht so allumfassend gewesen. Aber draußen? Die Geräusche verzogen sich ins Innere, spielten Verstecken, blieben verschlossen. Sogar der saubere Betonfußboden spielte mit, absorbierte jeden seiner Schritte, fraß das Geräusch, als er über eine kleine Steigung auf die Fahrstühle zuging. Die Reihe Halogenleuchten, die in den Boden eingelassen waren, wirkten wie Startbahnen, beleuchteten die steinernen Wände mit
    V-artigen Strahlen bis hinauf zu der drei Meter hohen Decke.
    Alt kam einem in den Sinn.
    Aus hartem Granit gemeißelt, roch das unter der Erde befindliche Hauptquartier förmlich nach Geschichte. Ein Jahrhundert alt? Tausend Jahre? Soweit Mac wusste, hatten die Nightfury keine Ahnung. Keiner redete darüber... oder kümmerte sich darum. Sicherheit war wichtiger als vergangene Monate, die zu Jahren wurden. Solange das Hauptquartier sicher blieb - außerhalb sowohl des menschlichen als auch des Razorback-Radars -, interessierte sich niemand einen Dreck für das Wie und Warum vom Black Diamond.
    Unter der gewölbten Decke des Foyers blieb Mac vor den Fahrstühlen stehen. Er streckte die Hand zur Schalttafel aus. Eine Sekunde, bevor sein Finger sie berührte, hielt er inne, nur einen Zentimeter von ihr entfernt, und Neugier packte ihn. Mit gerunzelter Stirn starrte er auf den Hinauf-Knopf.
    Babyschritte.
    Forge hatte die ganze Woche über »kleine Dinge« gequasselt. Über die Reihenfolge der Lernschritte. Darüber, dass man den Zauber genug respektieren musste, um ihn

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