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Gefaehrliche Begierde

Gefaehrliche Begierde

Titel: Gefaehrliche Begierde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Coreene Callahan
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sich gesehnt hatte. Nichts tat das jemals. Klarheit war das Kreuz, das er zu tragen hatte — war sein ständiger Begleiter, sorgte für die beste Handlungsweise wie bei einem Pokerspiel. Logisch. Direkt. Präzise. Sein Ver-stand betrachtete immer alles aus jedem Blickwinkel, was bedeutete, dass er seinen Arsch in Bewegung setzen musste. Auf die Jagd gehen, Plan A umsetzen und seinen Freund rächen musste.
    Zu dumm, dass das Tageslicht Gift für seinen Energiefluss war. Mit gerunzelter Stirn nahm Ivar seine Monoglas-Sonnenbrille ab und massierte sich den Nasenrücken. Er ließ die Brille zwischen seinen Schenkeln baumeln. Es war seine Lieblingsbrille, eine, die er immer aufsetzte, wenn er menschliche Gestalt annahm, aber Dinge veränderten sich. Er hatte die Schnauze voll von dem Mist. Hatte es satt, sich selbst zu belügen. Hatte es satt, den Makel in seinen Chromosomen zu verbergen... die hellrosa Augen, mit denen er geboren und wegen denen er sein Leben lang verspottet worden war.
    »Schwach«, hatte sein Erzeuger gesagt. Eine Farbe, die Neugeborene tragen und kleine Mädchen, keine Krieger.
    Scheiß drauf. Die Augenfarbe hatte am wenigsten mit dem zu tun, wer er war ... oder was er geworden war, nämlich ein mächtiger Mann, der den Razorback-Clan befehligte. Nehmen wir noch seine wissenschaftlichen Kenntnisse hinzu und ... Mist. Was zum Teufel tat er da, lebte in der Vergangenheit und versteckte sich hinter dunklen Linsen? Im Allgemeinen bedeuteten seine scheißrosa Pupillen weniger als nichts. Lothair hatte sich einen Dreck um seine genetische Störung geschert, warum zum Teufel sollte er es tun?
    Ivar stemmte sich hoch und ließ die Oakleys fallen. Die Brille landete klackernd auf dem Hartholz. Er kniff die Augen zusammen, hob seinen Fuß und zertrat sie mit sei-nem Stiefelabsatz, genoss das Knacken und Knirschen, als er sie so richtig in den Boden stampfte und ...
    »Hey, Boss.« Der deutsche Akzent drang durch die geschlossene Tür hinter ihm. »Muss mit dir reden.«
    Mit einem mentalen Befehl öffnete Ivar den Türriegel und schwang die Tür weit auf, während Licht vom Korridor in den dunklen Raum flutete. Ivar blinzelte, legte den Kopf schräg und lud Denzeil in seine Domäne ein. »Was hast du herausgefunden?«
    Mit funkelnden Augen trat Denzeil über die Schwelle, auf seinen langen Beinen kam er schnell näher. Er blieb auf der anderen Seite des Betts stehen, in der Hand einen blassen Aktendeckel. »Die Frau ist nicht zu Hause.«
    »Wo ist sie?«
    »Ich konnte ihren Wagen nicht aufspüren. Ist ein älteres Modell... kein GPS zum Verfolgen.«
    »Aber?«, fragte Ivar und wartete auf die Pointe. Denzeil war nicht dumm. Er würde nicht hier auftauchen - sich in Ivars Schusslinie begeben -, es sei denn, er hätte etwas Wichtiges mitzuteilen.
    Den lächelte, aber sein düsterer Blick blieb ausdruckslos. Nicht die Andeutung von Humor. Kein Aufblitzen von Vergnügen. Und das war auch richtig so. Lothairs Tod hatte alle Razorback schwer getroffen. Eine Weile würde keiner lachen. Und sollte einem danach sein? Dann würde Ivar den Mann derartig platt machen, dass er sich davon wochenlang nicht erholen würde. »Ihre Kreditkarte wurde in einem Hotel in Gig Harbor benutzt.«
    Ivar runzelte die Stirn. »Wo verdammt noch mal ist das denn?«
    »Ein paar Stunden südlich ... nahe Tacoma, geht ab von der I-95.«
    »Wir brechen bei Sonnenuntergang auf. Informiere die anderen.«
    »Verstanden.« Denzeil nickte knapp und warf den Ordner auf das breite Doppelbett. Als sich der Inhalt der Akte über die Tagesdecke verteilte, sagte der Mann: »Noch etwas, Boss.«
    Ivar forderte ihn wortlos auf, fortzufahren.
    »Rodin hat vor einer Stunde aus Prag angerufen. Er hat sich nach...«
    »Scheiße.« Genau das, was er nicht brauchte... dass Rodin, das Oberhaupt der Erzgarde, herumschnüffelte.
    Lothairs Erzeuger war eine Nervensäge. Kürzlich in besonderem Maße. Aber Geld regierte nun mal die Welt, und Ivar konnte es sich nicht leisten zu streiken. Noch nicht. Nicht bevor er eine weitere Geldspritze erhalten hatte. Das Nachwuchsprojekt und seine Supervirus-Experimente waren gerade erst angelaufen. Dazu kam noch die Tatsache, dass ihr neues Hauptquartier erst halb fertig war und noch weitere Umbaumaßnahmen notwendig waren, und einen reichen Mäzen mit tiefen Taschen zu haben, war Priorität Nummer eins.
    Finanzierung. Soldaten. Geheiminformationen über das politische Klima innerhalb der Drachenblutränge. Was auch immer, Rodin

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