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Gefährliche Glut

Gefährliche Glut

Titel: Gefährliche Glut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PENNY JORDAN
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Handtasche der Frau ergossen hatte, die Ausweise entdeckte, stutzte er.
    Ohne ihren Protest zu beachten, bückte er sich nach ihren Habseligkeiten. Dabei nutzte er die Gelegenheit, um einen unauffälligen Blick in die beiden Reisepässe zu werfen.
    Warum schleppte sie die Pässe mit sich herum? War das Zufall oder ein Wink des Schicksals? Als ihm eine dritte Möglichkeit einfiel, verzog er unangenehm berührt das Gesicht.
    Gut möglich, dass sie ständig auf dem Sprung war, immer darauf vorbereitet, das Land zu verlassen. Falls ihr der Boden unter den Füßen zu heiß wurde? Das war mehr als verdächtig. Wer konnte schon wissen, in was für Machenschaften sie verstrickt war? Prostitution war ein blendendes Geschäft, das immer noch hohe Profite versprach.
    Rocco streckte die Hand nach ihrem Portemonnaie aus, runzelte wieder die Stirn, als er fühlte, dass es praktisch leer war, und hob dann ihren Schlüsselbund auf.
    Nachdem er ihr alles zurückgegeben hatte, atmete Julie erleichtert auf. Sie wusste nicht genau, was sie befürchtet hatte, aber jetzt entspannte sie sich etwas, zumindest bis er in herrischem Ton sagte: „Das Kind muss ins Trockene.“ Er legte ihr eine Hand auf den Arm, während er mit dem Kopf auf das Auto deutete. „Da ist mein Wagen.“
    Hatte sie sich aus eigenem Antrieb bewegt, oder war es der Wind, der sie, unterstützt von seiner Hand, in die gewünschte Richtung gedrängt hatte? Auf jeden Fall war sie plötzlich zwischen ihm und der Karosserie eingeklemmt. Julie erschauerte.
    Was hatte das zu bedeuten? Was wollte er von ihr? Von ihr persönlich ganz bestimmt nichts. Nicht dieser Mann, dem aus jeder Pore Arroganz triefte und Verachtung für alles, was nicht vom Allerfeinsten war. Aus diesem Grund nahm er wahrscheinlich auch ganz schnell seine Hand wieder von ihrem Arm. Jetzt brauchte er sie nur noch durchzulassen. Sie könnte ihn sogar beiseite stoßen. Ihre Hand war schon ganz taub, weil sie immer noch ihre Tasche fest umklammert hielt, und Josh auf ihrem Arm fühlte sich zentnerschwer an, obwohl er eigentlich leicht wie eine Feder war. Vorsichtig versuchte sie ihn zu verlagern.
    „Geben Sie ihn her.“
    Julie sah alarmiert, dass der Mann die Hände nach Josh ausstreckte, lange schlanke Finger schickten sich an, nach dem Kleinen zu greifen. Julie reagierte nicht und hielt Josh unerschütterlich fest.
    „Was wollen Sie?“, fragte sie. „Wer schickt Sie?“
    „Niemand“, gab er schroff zurück. „Fragen Sie lieber, wo her ich komme.“
    „Woher Sie kommen? Ich verstehe nicht.“
    „Wirklich nicht? Und wenn ich Ihnen sage, dass ich aus Sizilien komme, geht Ihnen dann vielleicht ein Licht auf?“
    Julie wurde ganz schummrig, als ihr zu dämmern begann, was seine Worte bedeuteten. Plötzlich hörte sie das Pochen ihres Herzens in ihren Ohren.
    „Aus Sizilien?“, wiederholte sie tonlos.
    Sie hatte mit allem Möglichen gerechnet, nur damit nicht. Nein, damit ganz bestimmt nicht. Panik stieg in ihr auf, während sie stammelte: „Wie … wie heißen Sie?“
    Rocco war nicht daran gewöhnt, dass man ihn nach seinem Namen fragte. Mit einem verächtlichen Blick auf sie verschränkte er die Arme vor der Brust. Der feine Stoff seines maßgeschneiderten italienischen Anzugs passte sich seinen Bewegungen so geschmeidig an wie eine zweite Haut.
    „Mein Name ist Leopardi – Rocco Leopardi. Aber hätten Sie jetzt vielleicht endlich die Güte, mir das Kind – meinen Neffen – zu geben und einzusteigen?“
    Seinen Neffen. Dann war er also nicht Antonio, der reiche italienische Playboy, mit dem ihre Schwester im Mai letzten Jahres in Südfrankreich eine Affäre gehabt hatte. Eine Affäre, der Josh möglicherweise seine Existenz verdankte … oder auch nicht. Und Judy hatte Julie das Versprechen abverlangt, James kein Sterbenswörtchen davon zu sagen. Erleichterung durchströmte warm ihren vor Kälte zitternden Körper und veranlasste sie dazu, ihre Wachsamkeit für einen winzigen Moment aufzugeben und unbewusst den Griff um Josh zu lockern.
    Rocco, der es sah, befürchtete, dass sie das Kind gleich fallen lassen könnte. Automatisch streckte er die Hände aus und nahm ihr das Baby aus dem Arm, dann öffnete er die hintere Tür des Wagens.
    „Was soll das denn?“
    Angsterfüllt beobachtete Julie, wie der Mann Josh auf der Rückbank in einen Kindersitz setzte. Er behandelte ihren kleinen Neffen mit äußerster Behutsamkeit, was ihren Argwohn noch verstärkte.
    „Ich bringe das Kind nur in

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