Gefaehrliche Liebe
Santiago«, erklärte er.
Ich seufzte ... und kämmte durch seine Haare ... während sich meine andere Hand an seinen Rücken tastete. Dann schloss ich meine Augen, küsste ihn weiter und seine Finger begaben sich wieder an meinen lustvollsten Punkt. Sie behandelten mich genauso geschickt wie zuvor und nun hatte ich ehrlich Angst, die Kontrolle über mich zu verlieren. Die Lust pochte unter meiner zarten Haut, bereit für einen Ausbruch. Ich keuchte verhalten, beherrscht ... und doch verzweifelt. Ich realisierte, dass ich es nicht würde verhindern können. Er würde nicht aufhören, bevor er sein Ziel erreicht hatte. Ängstlich klammerte ich mich an ihn, auf der Suche nach Beistand ... während ich zulassen musste, dass seine Finger meine empfindsamste Stelle folterten. Und plötzlich ... ein kleines helles Seufzen platzte aus mir, ich zitterte und bebte innerlich, krallte meine Nägel in seinen Rücken und unkontrollierte Zuckungen durchliefen meinen Unterleib. Gleichzeitig hechelte ich nach Luft und hoffte, dass man von außen nicht allzu viel sehen konnte. Christian ließ seine Hand gnadenlos auf mir liegen, bis die letzte für ihn spürbare Welle verebbt war.
»Du bist süß«, schmeichelte er anschließend, »ich freue mich schon, wenn du mich mal besuchen kommst.«
Ich lächelte gezwungen.
Er wischte sich wieder demonstrativ an meinen Schenkeln ab. »Und wie es aussieht ... bist du mir dann etwas schuldig.«
Ich nickte und hoffte, dass bis dahin noch viel Zeit vergehen würde.
Santiago streckte seine Hand nach mir aus.
Noch nie hatte ich mich so schmutzig gefühlt. Bestimmt wusste er, was wir getan hatten. Auch wenn er seine Erlaubnis dazu gegeben hatte, ich war erfüllt von schlechtem Gewissen, weil mein Körper vor seinen Augen einem fremden Mann erlegen war, einem Mann, der mir noch dazu überhaupt nicht gefiel.
Christian verlangte einen letzten Kuss auf seine Wange. Dann durfte ich aufstehen. Mit wackeligen Beinen stöckelte ich an ein paar Mädchen, an Damian und Jude vorbei ... zu Santiago. Als ich mich neben ihn setzte, fühlte ich mich elend und seiner nicht würdig. Meine Finger zitterten. Nervös, fast hektisch, fuhr ich durch meine Haare. Ich hatte Tränen in den Augen und konnte ihn nicht ansehen.
Zu meiner Überraschung nahm er mich in seine Arme und an seiner Schulter entkam mir ein herzzerreißend schrilles Schluchzen ... zehnmal lauter als alles, was Christian aus mir hervorgebracht hatte. Ich verspürte Erleichterung und Schmerz zugleich. Er streichelte über meinen Kopf, als wollte er mich beruhigen. Doch ich atmete aufgeregt und begann, ohne dass er nach irgendetwas gefragt hätte, ganz von selbst zu reden.
»Ich wollte das nicht«, schluchzte ich und meine Stimme war plötzlich drei Oktaven höher als gewöhnlich, »ich wollte das wirklich nicht ... er hat mich gezwungen ...«
Santiago nickte. »Ich weiß.«
Noch immer versuchte ich, seinen Blicken auszuweichen und ich bekam kaum Luft ...
»Wie kann ich dir helfen?«, fragte er.
»Ich weiß nicht«, hauchte ich.
»Soll ich dich dafür bestrafen?«
Ich nickte. »Jaa ...«
Er dachte kurz nach. Dann stand er auf und nahm mich an die Hand. Während wir das Lokal verließen, sank ich in eine Trance. Es war mir egal, was er jetzt mit mir machen würde. Ich wollte nur ihm gehören. Und ich wollte ihm beweisen, wie sehr ich ihn liebte. Wir gingen durch den weichen Sand. Meine High Heels versanken bei nahezu jedem Schritt, bis wir ein gutes Stück vom Beach-Club entfernt waren, aber nicht außer Sichtweite. Dort blieb er stehen.
Er hielt meine Handgelenke fest zusammen. Ich fragte mich, ob er mich nun schlagen würde. Ob er es sich erlauben konnte, mich in der Öffentlichkeit zu schlagen. Mit genügend Geld durfte man doch bestimmt alles. Die Sonne stand noch hoch am Himmel. Dieser Teil des Strandes war zwar nicht stark frequentiert, aber einige Leute gab es doch, die auf der Promenade spazierten ... oder Sonnenhungrige, die sich mit ihren Liegen hierher verirrt hatten ... Kinder, die im Sand spielten ... und verliebte Pärchen, die entlang des Ufers schlenderten. Mein Herz klopfte. Er sah mir in die Augen und ließ mich warten. Dann gab er meine Hände frei.
»Knie nieder!«, forderte er. Die ungebrochene Härte in seinem Tonfall versicherte mir, dass es für ihn völlig belanglos war, dass ich mich für diese Bestrafung freiwillig zur Verfügung gestellt hatte.
Ich lächelte ein wenig beschämt, und wollte es
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