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Gefährliche Schatten (eine Midnight Angel-Novelle) (German Edition)

Gefährliche Schatten (eine Midnight Angel-Novelle) (German Edition)

Titel: Gefährliche Schatten (eine Midnight Angel-Novelle) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Marie Rice
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zurückzulehnen. Wahrscheinlich war er noch von der Blendgranate betäubt mit Tinnitus in seinen Ohren. Wahrscheinlich kriegte er nicht allzu viel mit, aber Körpersprache war stark. Sie legten beide eine Hand auf seine Schulter und gaben ihm ohne Worte zu verstehen, dass sie ihn beschützten.
    »Sie sind jetzt in Sicherheit, Mr. Esterhaze«, sagte Yannis. »Wir rufen Ihre Leute und halten bei Ihnen Wache, bis sie kommen. Sie sind in Sicherheit«, wiederholte er.
    »Nicht ganz«, sagte eine Frauenstimme von der Tür her. »Noch nicht.«
    Kowalski und Yannis drehten sich um.
    Kowalski starrte. Die Klunker-Lady. Nur dass sie gerade keinen Klunker umhatte, nein. Sie steckte in einem schwarzen Nomex-Fliegerkombi, eine schwarze Rollmütze über ihrem dunklen Haar. Nacht-Tarnfarbe auf ihrem Gesicht, damit ihre blasse Haut im Dunklen nicht auffiel. Sie hielt ein AK-74 locker und mit deutlicher Vertrautheit in den Händen.
    Keine Klunker-Lady. Ein Profi.
    »Werft Eure MP-5 und die Glocks auf den Boden, mit der linken Hand. Ich habe Esterhaze im Visier. Ich könnte ihn aus dieser Entfernung töten, auch wenn ich nicht wüsste, wie man diese Waffe verwendet. Aber glaubt mir, wenn ich sage, ich weiß, wie man sie verwendet.« Sie runzelte die Stirn. » Waffen runter!«
    Esterhaze kam langsam wieder zu sich. Er blickte auf die toten Kidnapper, auf die Klunker-Lady. »Es ist vorbei«, sagte er.
    Sie lachte. »Oh, nein, Mr. Esterhaze. Es ist bei weitem nicht vorbei. Das ursprüngliche Abkommen gilt noch. Einhundert Millionen Dollar auf dem Bankkonto, das wir Ihnen gegeben haben. Eine Kugel genügt, um Sie zu töten. Sie sind alt, aber reich. Sie können noch Jahre leben und was sind hundert Millionen Dollar für Sie?« Sie schaute immer noch geradeaus auf Esterhaze, die Mündung ihrer Waffe auf ihn gerichtet. »Und Ihr beiden? Denkt erst gar nicht daran, etwas zu unternehmen. Ich habe ein ausgezeichnetes peripheres Sehvermögen, und auf diese Entfernung, kann ich Euch nicht verfehlen. Ich kann auch beide in einer halben Sekunde erledigen. Ihr verliert, ich gewinne.«
    »Sie kommen nicht davon!«, sagte Yannis monoton.
    Sie lächelte. Sie war wirklich eine außergewöhnlich schöne Frau. Kowalski hasste sie.
    »Doch, ich komme davon. Ihr müsst es nicht wissen – ist das nicht der Satz, den Soldaten verwenden? Wissen müssen? Also, Ihr müsst es nicht wissen, aber wir haben unsere Pläne bereit.« Sie tippte auf ein großes Rechteck, größer als eine Uhr auf ihrem Armgelenk. »Wenn das Geld überwiesen worden ist, bin ich weg.« Sie lächelte. »Ihr zwei auch.«
    Kowalski beobachtete sie genau. Sie stand da wie eine Athletin, breitbeinig, die Hände ruhig. Wenn sie ein Profi war, würde sie weder müde werden, noch überdrüssig. Sie war fünf Meter entfernt, zu weit, um sich auf sie zu stürzen. Sie würde ihnen keinerlei Ausweg lassen.
    Jemand würde sie abholen kommen, andere Profis. Das Resort war fast leer, nur Personal war in der Anlage. Niemand, der ihnen auch nur im Entferntesten helfen konnte.
    Vielleicht wenn sie hörte, dass das Geld überwiesen wurde, würde sie aufgeregt werden und einen Augenblick diesen laserartigen Fokus verlieren, den sie jetzt hatte. Es war eine magere Hoffnung, aber besser als gar keine wie jetzt.
    Ein klopfendes Geräusch kam vom Korridor draußen. Laut, unregelmäßig. Die Frau verlagerte ihre Aufmerksamkeit während einer Mikrosekunde auf den Korridor hinter ihr und runzelte die Stirn.
    »Was tust du hier?«, fragte sie. »Verschwinde!«
    Das Klopfgeräusch wurde lauter. Hinter ihr tauchte eine griechische Bäuerin auf, schwarz gekleidet, mit einem schwarzen Schal um den Kopf, dunkle runde Sonnenbrillen, obwohl es eben erst dämmerte. Sie war blind und tastete sich mit einem weißen Blindenstock den Gang entlang.
    »Ti symvainei?« Die Stimme war guttural. Yannis hatte Kowalski ein paar Sätze auf Griechisch beigebracht und er verstand diesen. »Was ist da los?«
    »Verschwinde«, fauchte die Klunker-Lady und bewegte den Lauf ihrer Waffe.
    Die Bäuerin beugte den Kopf und murmelte: »Sygnò.« Verzeihung.
    Kowalski sah sie genau an. Was zum Teufel?
    Die Bäuerin wirbelte plötzlich herum und drosch der Klunker-Lady eins hart auf eine Gesichtshälfte. Dann drosch sie auf ihre Hände, genauso hart. Dann quer über die Seite ihres Kopfes. Blut floss.
    Die Klunker-Lady schrie auf und hielt ihre blutigen Hände vor ihr blutiges Gesicht. Kowalski und Yannis bückten sich zu ihren Waffen und

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