Gefährliche Verlockung - erotischer Liebesroman - Teil 5 (German Edition)
unsicher mitten im Raum stehen, während Jason aus einem der anderen Räume etwas holt. Er kommt mit einem flauschigen Bademantel zurück, der mir viel zu groß ist und wie eine Schlepp e hinter mir schleift.
„Steht dir gut, der Mantel. Vielleicht wächst du ja noch rein?“
Ich schnaufe empört und setze mich auf den Rand des Bettes, warte auf ihn. Er trägt eine Pyjamahose aus dunkelblauer Seide, deren Anblick mein Herz sofort wieder zum Rasen bringt. Vor allem als er sich umdreht und mir ermöglicht, einen Blick auf seinen Hintern zu werfen, der von dem glänzenden Stoff betont wird.
Bleib ruhig, Emma. Er ist gerade dabei, dir etwas sehr Intimes zu zeigen, also hör auf damit, ständig an Sex zu denken!
Oh Mann, wann genau hat eigentlich mein Körper die Regie übernommen?
Jasons Blick holt mich sofort zurück in die Gegenwart. Er reicht mir ein Blatt Papier, das vergilbt und eng beschrieben ist. Ich sehe ihm in die Augen, während ich es an mich nehme, dann falte ich den Brief auseinander und fange an zu lesen.
Lieber Sam,
ich setze meinem Leben ein Ende. Ich weiß, dass es viele Fragen aufwerfen wird, und dass besonders die Jungs es nicht verstehen werden. Ich kann mit niemandem darüber sprechen, denn was mir jahrelang angetan wurde, ist zu hart, um es auszusprechen.
Du aber sollst wissen, dass Dich keine Schuld trägt.
Wir waren nicht gut zusammen, und ich bin Dir nicht böse, dass Du uns verlassen hast. Die Jungs und ich kamen gut klar. Bis ich feststellte, dass Phil sich offenbar an seinem kleinen Bruder vergangen hat. Du kannst Dir vorstellen, wie in mir alles zusammengebrochen ist, Sam. Sodomie und Inzest, unter meinem Dach! Ich konnte nicht anders, als Reverend Clawson alles zu beichten und ihn im Namen meiner Söhne um Vergebung zu bitten.
Hätte ich damals geahnt, welcher Art die Sühne sein würde, ich schwöre Dir ... ich hätte darauf verzichtet und lieber im Fegefeuer gebrannt. Doch jetzt ist es dafür zu spät. Der Pfarrer erpresste mich mit seinem Wissen und drohte mir, der ganzen Gemeinde zu erzählen, dass bei uns Sodomie herrscht, wenn ich mich nicht gefügig zeigte.
Du kannst Dir vorstellen, was er damit meinte, Sam. Ich bin durch die Hölle gegangen, jahrelang. Für meine beiden Jungs. Aber es war vergebens. Natürlich hatte die schreckliche Tat Auswirkungen ... dass Phil homosexuell ist, weißt Du inzwischen. Ich kann mit dieser Schuld und mit der ständigen Sühne bei Reverend Clawson nicht mehr leben. Ich muss die Jungen vor ihm beschützen, daher gehe ich diesen Weg und ziehe mich zurück, weil er mich nicht gehen lassen will.
Aber ich kann nicht mehr ... kann nicht mehr zulassen, dass seine grässlichen Pranken mich berühren, kann diese spröden Lippen nicht mehr ertragen, die sich nehmen, was sie wollen. Ein entsetzlicher Ekel schüttelt mich, wenn ich an ihn denke.
Bevor ich ihm etwas antue - einem Mann Gottes, auch wenn er diese Bezeichnung nicht verdient hat - gehe ich lieber selbst den Weg.
Ich habe Dich geliebt, Sam, das weißt Du. Wir haben nur nie miteinander funktioniert. Pass auf unsere Jungs auf, wenn ich nicht mehr bin.
Deine Elly
Die Tränen schießen mir ungebremst in die Augen.
„Oh mein Gott, Jason ...“
Gleichzeitig trifft mich eine Erkenntnis mit der Wucht eines Vorschlaghammers. Reverend Clawson ... das ist kein Zufall, oh nein!
„Du hast das alles geplant ?“, entfährt es mir, und mein Herz fühlt sich an, als wollte es aus dem Hals springen. Meine Halsschlagader pulsiert so heftig, dass ich sicher bin, dass er sie sehen kann.
„Die Auktion, das Halsband ... du hast dich aus einem ganz bestimmten Grund an mich herangemacht, oder? Um Kontakt zu Reverend Clawson zu bekommen!“
„Emma, bitte, lass mich erklären ...“
Er hockt sich vor mich und nimmt meine Hände, die ich ihm sofort wieder entreiße. Wut, Enttäuschung und Trauer kämpfen in mir, ich weiß nicht, wann ich mich zuletzt so erbärmlich gefühlt habe. Mir wird schlecht.
„Und ich Idiot habe dir geglaubt! Von wegen Zufall, von wegen ich fand dich schon damals toll. Das waren nur Lügen! Du hast mich benutzt, Jason!“
Ich könnte mich übergeben. Auf seine seidene Pyjamahose, die ich ihm gerade am liebsten um den Hals wickeln würde. Herrgott, wie konnte ich nur so doof sein? So unfassbar naiv?
„Ich gebe zu, dass ich bei der Recherche nach Reverend Clawson auf dich gestoßen bin. Ich habe ihn gesucht und in St-Martin-in-the-Fields gefunden. Und dann
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