Gefährliche Verlockung - erotischer Liebesroman - Teil 5 (German Edition)
niemand mehr für Dich interessiert.
Ich bin traurig wenn ich daran denke, was ich mit dieser unbedachten Rache angerichtet habe. Beinahe hätte ich ein Leben zerstört – Dein Leben, Jason. Du sollst also wissen, wem Du das zu verdanken hast, und ich verstehe, dass Du mich jetzt hassen wirst.
Ich hasse Dich nicht, Jason. Aber Du bist mir auch nicht gleichgültig. Ich verstehe Dich.
Du wirst weiterhin ein gutes Leben haben, mit hoffentlich vielen willigen Frauen in Deinem weißen Schlafzimmer, und ich gönne es Dir. Ich wünsche Dir aber auch, dass Du eines Tages die Frau findest, die Dein Herz öffnet und Dir beweist, dass Du es wert bist, geliebt zu werden. Ich bin mir sicher, dass es sie gibt.
Emma
Mein Name verwischt, als eine Träne darauf tropft. Eine leise, salzige Träne, von der ich nicht gespürt habe, wie sie aus meinem Auge entkommen ist.
Himmel, ich habe seit Jahren nicht so viel geweint wie heute. Es tut verdammt weh, mein Herz fühlt sich an wie in einer Schraubzwinge, das Atmen fällt mir schwer. Meine Hand zittert, als ich den Kugelschreiber auf den Tisch lege, neben das Blatt. Ich lausche nach oben, doch kein Geräusch ist zu hören. Jason schläft. Neben mir, das glaubt er. Morgen wird er aufwachen und feststellen, dass ich nicht mehr da bin, dann wird er den Brief lesen und mich hassen.
Ich wünschte, es wäre alles nicht passiert und wir hätten keine solche Vergangenheit. Aber würden wir uns dann jetzt überhaupt kennen? Er wäre mir vermutlich nie über den Weg gelaufen, wenn er keinen Grund gehabt hätte, mich zu finden. Wenn Reverend Clawson nicht so ein verdammtes Arschloch wäre!
Ich wusste, dass mit ihm etwas nicht stimmt, er kam mir schon immer so verschlagen vor. Aber das ... und nun wird er auch noch Bischof! Dass die verdammte Kirche immer ihre Sündenböcke zu Hohepriestern weihen muss, ist mir ein Rätsel. Es ist einfach nicht gerecht, aber was kann ich schon dagegen ausrichten?
Ich nehme meine Handtasche, ziehe meine Jacke an und schleiche mich aus dem Haus. Ich werde zu Fuß gehen, es sind nur vier oder fünf Kilometer, das schaffe ich. Und die Bewegung brauche ich jetzt, um mich abzureagieren. Vielleicht kann ich sogar aufhören zu weinen, wenn ich wieder in Camden bin ...
5
„Oh Scheiße, Emma, was ist passiert?“
Ich schlottere am ganzen Körper, weil mir unerträglich kalt ist. Meine Augen fühlen sich heiß und geschwollen an, meine Nase trieft und ich höre, wie meine Zähne aufeinander schlagen.
Sylvia reibt sich den Schlaf aus den Augen und zieht mich in die Küche, wo sie mir die feuchte Jacke auszieht, eine Wolldecke um meine Schultern legt und mich auf einen Stuhl zwingt. Draußen dämmert es, meine Füße tun weh, obwohl ich bequeme Turnschuhe trage, und mir ist übel. Wirklich übel.
„Ich mach dir einen Kaffee, und dann erzählst du.“
„Ich wollte dich nicht wecken, tut mir leid! Du musst bestimmt früh raus, geh doch wieder ins Bett“, sage ich kläglich. Ich kann die aufziehende Erkältung im ganzen Körper spüren.
„Ich hab morgen frei, Feiertag.“
Karfreitag. Wie passend. Ich komme mir gerade selbst vor wie ein Jesus auf dem Weg zur Kreuzigung. Nur dass ich feige vor meinem eigenen Kreuz davongelaufen bin. Oder bin ich der Judas, der große Verräter?
Sylvia hantiert mit dem Kaffee herum, dessen Duft schon bald unsere Küche füllt, und sieht mich dabei besorgt an.
„Hat er dir was getan? Hat er dich geschlagen?“
Ich schüttele den Kopf.
„Um Gottes willen, nein. Hat er nicht. Wir haben eigentlich nur ... geredet.“
Und gevögelt. Verfluchter Mist, warum kann ich nicht aufhören, daran zu denken? Nicht einmal jetzt, wo ich ganz andere Dinge im Kopf haben sollte.
„Über Phils Buch?“
„Auch. Und über einiges andere.“
Ich nehme dankbar die heiße Tasse entgegen und trinke einen großen Schluck. Dass ich mir dabei die Zunge verbrühe, spüre ich kaum, mein Körper fühlt sich sowieso an als wäre er betäubt. Dann straffe ich die Decke vor meiner Brust, ziehe die Knie unters Kinn und fange an zu erzählen.
„Heilige Scheiße“, sagt Sylvia, als ich fertig bin. Gut, ein paar Details verschweige ich ihr lieber, zum Beispiel die Sache mit dem Sex ... sie weiß eh schon viel zu viel darüber und mir ist jetzt nicht danach, gewisse Dinge auszusprechen.
„Das ist eine Story, mein lieber Mann ... das glaubt dir kein Mensch! Du kommst mir vor wie eine Romanfigur!“
„Ich mir auch.“ Wir
Weitere Kostenlose Bücher