Gefaehrliche Verlockung Teil 4
den Park schlendern, frage ich.
„Warum hat Orlando dieselbe Tätowierung am Handgelenk wie du? Was ist mit ihm? Hat das etwas zu bedeuten?“
Jasons Blick verdunkelt sich, doch er fährt sich nur rasch mit einer Hand durch das dunkle Haar, das anschließend so sexy zerwuselt aussieht, und antwortet mir wider Erwarten.
„Ich kenne Orlando schon lange, er lebte auch in Elephant and Castle und war unser Nachbar , eine Etage unter uns . Leider hatte er eine sehr harte Kindh eit und war drogenabhängig. Ich habe ihn bei mir aufgenommen und ihm einen Job gegeben, aber er ist noch immer labil und braucht viel Unterstützung.“
Mir wird ganz warm im Bauch.
„Und die gibst du ihm? Das ist ... wirklich nett von dir.“
Jason lacht leise.
„ Das ist das M indeste, was ich für ihn tun kann. Ich weiß noch , wie er als Sieben jähriger vor mir stand, mit laufender Nase und Dreck im Gesicht, die Hosen zwei Nummern zu groß und von einem ebenso zu großen Gürtel gehalten. Er war frech und versuchte, mich um Geld zu erpressen. Mich! Ich hab ihn ausgelacht und mit ihm geredet, und er hat mir erzählt, was bei ihm zu Hause los war. Seitdem habe ich immer ein Auge auf ihn gehabt, bis auf die Jahre, die ich in den USA verbrachte natürlich. Als ich zurückkam, war er ein Junkie geworden und lebte auf der Straße. Ich bin nur zufällig auf ihn gestoßen, habe ihn aber sofort erkannt und mit mir genommen. “
Jason verstummt und presst die Lippen fest zusammen. Mir läuft eine Gänsehaut über den Rücken bei der Vorstellung. Kaum zu glauben, dass der hübsche Orlando auf der Straße gelebt hat ... wir hatten alle kein besonders behütetes Elternhaus, aber so ein sozialer Absturz ist einem kleinen Kreis von uns zum Glück erspart geblieben.
„Du hast ihn gerettet, Jason. Darauf kannst du verdammt stolz sein.“
Ich drücke seine Hand, die warm und weich in meiner liegt, und er erwidert den Druck. Ich fühle mich beschützt und behütet neben ihm, und fast schleicht sich so etwas wie Vertrauen in mein Herz. Wenn da nicht all die alten Geschichten wären, die mich daran hindern, Gefühl e zuzulassen.
Nervös lecke ich über meine Lippen, als wir an der Ecke Park Lane den schwarzen Mercedes erklimmen, in dem Orlando grinsend wartet. Ich habe nicht bemerkt, dass Jason ihn angerufen hat – stand er die ganze Zeit hier und hat auf uns gewartet? Unglaublich.
Wir schweigen während der Fahrt, aber es ist keine unangenehme Stille. Aus dem Radio erklingt die weiche Stimme von Florence Welch und ich kann nicht anders, als leise mitzusummen, was Jason offenbar erheitert.
Dog days are over ist eins meiner Lieblingslieder und zaubert mir sofort gute Laune. Jason starrt aus dem Fenster, hält aber die ganze Zeit über meine Hand. Ab und zu streift sein Daumen über meinen Oberschenkel und erinnert mich daran, dass ich kein Höschen mehr trage unter dem Kleid. Gott, ich komme mir unglaublich verrucht vor in diesem Aufzug. Es ist noch hell draußen, als wir Jasons Haus in Hampstead Heath erreichen und auf die Tür zugehen. Glücklicherweise erwartet uns heute kein seltsamer Besuch .
„Möchtest du etwas trinken? Wein, Champagner ...?“
„Wasser“, sage ich schnell, denn die zwei Gläser von dem köstlichen Wein im Park sind mir zu Kopf gestiegen, und ich will eine n klaren Verstand behalten.
Jason schickt mich nach oben ins Schlafzimmer, was sofort ein sehnsüchtiges Ziehen in meinem Unterleib auslöst. Wie ein Schaf gehe ich die Treppe hoch und öffne die Tür.
Auf dem Bett liegt das silbrige Kleid, das ich schon kenne. Ich atme tief ein und bleibe verdattert davor stehen. Soll ich es anziehen? Was hat es mit dem Ding auf sich, dass er mich ständig darin sehen möchte?
Es ist eine Art Verkleidung, ein Kostüm. Vielleicht soll es mir erleichtern, mich auf Jason, den Dom, einzulassen? Das Einläuten eines Rollenspiels. Aber will ich das überhaupt? Bin ich schon bereit dazu?
Ich fange an zu zittern, bevor ich die Tür hinter mir höre. Jason stellt das Wasserglas auf die Kommode und schlingt von hinten die Arme um mich.
„Möchtest du?“ Mit dem Kinn deutet er auf das Kleid vor uns. Ich hebe die Schultern, weil ich wirklich nicht weiß, was es zu bedeuten hat und warum ich es anziehen soll.
„Ich habe dich gerne nackt. Die Alternative lautet also – zieh dich aus.“
Wieder hat sich seine Stimme verändert und jagt mir Schauer über den zittrigen Körper. Meine Knie fühlen sich an wie Gelee, ich will mich setzen,
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