Gefaehrliche Verlockung Teil 4
bleibe aber stehen und schmiege mich in seine Arme.
„Ich habe Angst“, flüstere ich, bevor ich darüber nachdenken kann. Er atmet tief durch die Nase ein, direkt an meinem Hals. Ich spüre, wie zwischen seinen Beinen etwas zuckt, direkt an meinem Po. Großer Gott, es macht ihn tatsächlich an, mir Angst zu machen. Das weiße, fast steril wirkende Schlafzimmer mit dem riesigen Bett flößt mir Respekt ein. Das Zimmer ist so neutral gehalten, dass es zu verschwinden scheint, wenn man darin steht. Nichts lenkt von der Aufmerksamkeit ab, die er mir schenkt. Beherzt schiebt Jason mich von sich und verschränkt die Arme vor der Brust. Oh Himmel, warum sieht er nur so verflucht gut aus? Und warum ist er so ein Zauberkünstler mit seinen Händen und seiner Zunge?
„Zieh dich aus“, wiederholt er, und jetzt liegt so viel Autorität in seiner Stimme, dass ich vor ihm zusammenschrumpfe. Ich beiße mir auf die Lippe und schlüpfe aus dem Kleid, das ich unelegant über den Kopf ziehe. Dann greife ich um mich herum und öffne den BH. Meine Brüste purzeln förmlich heraus, so hektisch löse ich die Hebe. Jason schmunzelt amüsiert und lässt seinen Blick an meinem Körper entlang gleiten. Ich fühle mich unwohl, gleichzeitig erregt mich seine Aufmerksamkeit. Millimeter für Millimeter betrachtet er mich, ohne ein Wort zu sagen, ich kann seine Blicke körperlich spüren.
„Woher ist die?“, fragt er und deutet mit der Hand auf meinen Oberschenkel, den eine kleine Narbe ziert.
Ich zucke ein wenig zusammen und überlege, ob ich ihm die Wahrheit sagen soll, entscheide mich aber dann dafür. Welchen Sinn hätte es, ihn jetzt noch zu belügen? Er scheint eh viel mehr über mich zu wissen, als richtig sein kann.
„Ich bin vor vielen Jahren in die Glasscheibe einer Bushaltestelle gerannt.“
Er verschluckt sich fast bei dem Versuch, sein Lachen zu unterdrücken, und ich stemme entrüstet die Hände in die Taille.
„Das ist nicht komisch! Ich hatte einen riesigen Splitter im Bein und bin damit den ganzen Weg nach Hause gelaufen.“
„Wie kann man in eine Glasscheibe laufen?“
Er fährt mit der Hand durch sein Haar und legt den Kopf auf die Seite, schmunzelnd. Meine Ohren fühlen sich verdächtig heiß an.
„Ich war sozusagen auf der Flucht.“
„Um Himmels willen! Elephant and Castle war ein hartes Pflaster, aber vor wem oder was hattest du so viel Angst, dass du in eine Glasscheibe gelaufen bist?“
Ich presse die Lippen so fest zusammen, dass sie sicherlich nicht mehr zu sehen sind. Nein, das kann ich ihm wirklich nicht sagen. Oder doch? Er weiß sowieso längst, was ich damals für ihn empfunden habe, alles Leugnen war zwecklos .
„Vor dir“, antworte ich trotzig und betrachte die weißen Laken auf dem Bett so gründlich, als ob das feine Muster darauf eine Geheimbotschaft enthielte. Nur um ihn nicht ansehen zu müssen.
„Vor mir ? Warum, um alles in der Welt?“
Meine Augen brennen, trotzdem suche ich seinen Blick und schlucke.
„Ich habe dich entdeckt. Auf dem alten Spielplatz, erinnerst du dich? Du warst mit Lilian dort und ihr habt ...“
Nein, das kann ich nicht aussprechen. Aber vielleicht erinnert er sich daran und erspart mir derbe Worte. Jason legt die Stirn in Falten und schließt kurz die Augen, dann huscht ein erkennendes Lächeln über sein Gesicht.
„Du meinst Lilian Hammersmith? Die kleine Blonde aus der ...“
Mit einer raschen Handbewegung schneide ich ihm die Worte ab. An diesen Anblick möchte ich nun nicht gerade erinnert werden, obwohl mich Lilians obszöner Gesichtsausdruck noch lange im Schlaf verfolgt hat.
Wir schweigen für einen Moment und ich bin mir sicher, dass wir beide dieselben Bilder vor Augen haben. Die hässlichen, riesigen Betontürme, die uns als Kinder vorkommen mussten wie unheimliche Statuen, die sich in den Himmel reckten. Vollgestopft mit Wohnungen und Hoffnungslosigkeit. Die offenen Laubengänge vor den Wohnungstüren, deren Zustand verriet, wie es um die Etage bestellt war. Der ewige Lärm, der Geruch von Urin und scharfem Reinigungsmittel im Treppenhaus, die ständig defekten Fahrstühle, die unsere Waden stählten, weil wir unsere schweren Schultaschen zu Fuß in den zehnten oder fünfzehnten Stock tragen mussten.
Für eine Minute liegt der Hauch von Vergangenheit über uns, dann reißt Jason mich in die Gegenwart zurück. Und die findet in einem luxurösen, eleganten Schlafzimmer in Hampstead Heath statt. Nackt .
„Lässt du deine Leberflecke
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