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Gefaehrliches Schweigen

Gefaehrliches Schweigen

Titel: Gefaehrliches Schweigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ritta Jacobsson
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Nachdruck.
    Geniale Unterhaltung, dachte ich.
    Ich beschloss zu warten, bis sie vorbeigegangen waren, doch aus irgendeinem Grund blieben sie ganz in der Nähe stehen. Das röhrende Gelächter verstummte jäh. Es wurde totenstill.
    Ich drückte mich tiefer ins Gebüsch. Mein Herz klopfte laut.
    Hatten sie mich gesehen?
    Ich presste Wuff eng an mich und streichelte sie beruhigend.
    Es war so still, dass ich mich fragte, ob die Clique nicht doch weitergezogen war. Vorsichtig spähte ich hervor. Sie waren noch da. Zuerst sah ich nur die Rücken von fünf großen, dunkel gekleideten Typen, doch plötzlich wandte sich einer von ihnen halb um. Er war wesentlich kleiner und dünner als die anderen.
    Genau wie die übrigen vier hatte er eine schwarze Mütze tief über die Ohren gezogen, aber als ich sein Profil sah, zuckte ich überrascht zusammen.
    War das etwa … Simon?
    Es war zu dunkel, um mit Sicherheit etwas erkennen zu können. Außerdem kam es mir ziemlich unwahrscheinlich vor. Simon ist der Oberstreber unserer Klasse. Er würde sich nie mit einer Clique älterer Jungs herumtreiben. Vor allem würden die sich für jemanden wie ihn gar nicht erst interessieren.
    Ich duckte mich wieder in meinem Versteck und konzentrierte mich darauf, Wuff festzuhalten. Ihr wurde es allmählich langweilig, in dem kalten Schnee stillzusitzen, darum versuchte sie sich meinem Griff zu entwinden.
    „Los jetzt!“, zischte plötzlich jemand.
    Etwas krachte. Dann folgte ein Klirren.
    Eine Fensterscheibe ging zu Bruch.
    Danach wieder Stille.
    Die Sekunden tickten dahin.
    Wuff zog und zerrte, um sich zu befreien.
    „Pssst!“, flüsterte ich flehend.
    Ich hatte Angst.
    Zwei, drei Minuten verstrichen, die mir so lang vorkamen wie eine Stunde.
    Plötzlich geschah wieder etwas. Ein eigenartiges Knistern war zu hören und der vertraute Geruch von offenem Feuer drang mir in die Nase.
    Ich konnte mich nicht mehr beherrschen, musste einfach wieder rausspähen.
    Im selben Moment spurtete die Bande im vollen Galopp davon. Der Boden dröhnte unter ihren Füßen. Sie klangen wie eine Herde Elefanten.
    Ich schlich hervor. Inzwischen waren sie schon verschwunden.
    Der Rauchgeruch war jetzt deutlich wahrnehmbar. Aus der Tannenhecke der alten Hexe qualmte Rauch empor. Die Jungs mussten sie angezündet haben!
    Mein erster Gedanke war, ihrem Beispiel zu folgen und abzuhauen. Aber irgendetwas zog mich zu der qualmenden Hecke hin, obwohl Wuff sich dagegen sträubte.
    Flammen sah ich keine. Die Zweige waren zu feucht, um schnell Feuer zu fangen. Wäre das im Sommer passiert, hätte wahrscheinlich die ganze Hecke schon lichterloh gebrannt, bevor ich auch nur „Es brennt!“ hätte rufen können.
    Kein Mensch war zu sehen, nicht einmal die Hexe. Ich hatte keine Lust, bei ihr zu klingeln, und begann stattdessen Schnee auf die rauchenden Zweige zu schaufeln. Bei jedem Treffer zischte es laut auf, und der Rauch wurde dichter und dunkler.
    Anfangs hatte Wuff wild an ihrer Leine gezerrt, um dem Rauch zu entkommen. Aber als ich jetzt darauf bestand zu bleiben, machte sie es wie ich, oder zumindest das, was sie dafür hielt, und begann im Schnee zu scharren.
    Ich hatte das Gefühl, mich schon ewig lang abgerackert zu haben, aber in Wirklichkeit war das Ganze wahrscheinlich innerhalb von ein, zwei Minuten vorbei. Ich war außer Atem und verschwitzt. Immer noch hatte sich niemand blicken lassen. Wie war es möglich, dass kein Mensch sah, was hier los war?
    Unschlüssig blieb ich stehen, bis mir das Klirren einfiel, das ich gehört hatte. Ich lief ums Haus und kontrollierte jedes Fenster, bis ich eins entdeckte, das kaputt war – ein schmales Kellerfenster an der Rückseite. Dort klaffte ein großes Loch wie von irgendeinem schweren Gegenstand, der dort reingeworfen worden war.
    Bestimmt war das auch ein Werk dieser Bande.
    Ich tastete in meiner Tasche nach meinem Handy, um die Polizei anzurufen, überlegte es mir dann aber anders. Das musste die alte Tante selber machen.
    Ich befand mich zwei Meter vor dem Haus, als die Haustür aufging. Die magere Silhouette der alten Frau wurde von der Dielenlampe von hinten beleuchtet. Wiegend wie eine Eule spähte sie in die Dunkelheit hinaus.
    „Ich …“, begann ich und deutete auf die Hecke.
    „Um Himmels willen! Was hast du angestellt?!“
    „Ich …“
    Sie ließ mir keine Chance.
    „Hiiilfe!“, schrie sie.
    All mein Mut verließ mich. Es sah gar nicht gut aus. Jemand hatte das Kellerfenster der Alten eingeworfen und

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