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Gefährliches Spiel der Versuchung

Gefährliches Spiel der Versuchung

Titel: Gefährliches Spiel der Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Pickens
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hatte, als den stürmischen Zustand seiner Gefühle. »Alles in Ordnung, Lady Octavia. Freund, nicht Feind!«, rief er. »Wir fahren bald weiter.«
    »Ja, wir sollten uns nicht länger aufhalten. Bald wechseln die Gezeiten«, sagte Sofia. »Ihr müsst da vorn abbiegen, wo der Weg keine Markierung hat - das ist eine Abkürzung zum südlichen Ufer von Dornoch Firth. Dann folgt an der Gabelung dem rechten Weg nach Tain. Wir werden vorausreiten, damit der Kapitän sich zum Ankerlichten bereitmacht.«
    Marco hörte auf, in den Satteltaschen zu kramen, und warf Orlov einen kleinen Beutel hinüber. »Tut mir leid, keine Melonen, Allessandro. Nur Käse und Apfelwein.« Sein Grinsen strahlte kaum weniger als die dicken Ketten, die ihm um den Hals hingen. »Arrivederci fürs Erste, bella.«
    Wäre Marco ein Stückchen näher bei ihm gewesen, hätte Orlov vielleicht der Versuchung nicht widerstehen können, ihn gehörig durchzuschütteln.
    Allerdings schien der Italiener zu spüren, dass er sich auf gefährlichem Terrain bewegte, ruckte an den Zügeln und ließ den Hengst ein paar Schritte rückwärtstänzeln. »In meinem Seesack befindet sich eine Flasche Schaumwein. Ich freue mich darauf, auf unserer Reise ein oder zwei Gläschen genießen zu dürfen, während wir uns über unsere verschwendete Jugend unterhalten.«
    »Wie kann es sein, dass deine Freundin in ihrer Arbeit an einen Mann wie Il Serpente geraten ist?«, murmelte Orlov, nachdem Marco mit der juwelenverzierten Hand eine letzte Verbeugung angedeutet hatte und davongaloppiert war.
    »Marco?« Shannon schaute den Reitern einen Moment lang nach, bevor sie sich zu ihm drehte. »Er ist Lehrer an der Academy.«
    Orlov verzog das Gesicht. »Es schaudert mich bei dem Verdacht, welches Fach er wohl unterrichtet.«
    »Er ist mit dem Schwert sehr talentiert«, antwortete Shannon ungerührt, »und mit den Sporen.«
    Orlov war klar, dass er sich eigentlich hätte amüsieren sollen. Aber irgendwie blieb ihm das Gelächter im Halse stecken. Angesichts der Leidenschaft des Italieners für schöne Frauen schien es wahrscheinlicher, dass er Shannon eine Privatlektion in Anatomie erteilt hatte. Denn schließlich hatte sie erwähnt, dass der Unterricht auch die Kunst der Verführung einschloss.
    »Falls er sich weiterhin so unerträglich aufführt, muss er seine Eier demnächst aus der Nordsee fischen.«
    »Das wäre wirklich ein Jammer. Seine gioielli di famiglia sind wirklich ein Schatz.«
    Plötzlich schlingerte die Kutsche. Fluchend lockerte Orlov den Griff um die Zügel. »Soll das heißen, dass du ihn nackt gesehen hast?«
    »Natürlich.« Pause. »Im Kunstunterricht. Manchmal posiert Marco als Modell beim Zeichnen.« Shannon warf ihm einen irritierten Blick zu. »Irgendwas nicht in Ordnung? Sieht so aus, als hätte dein üblicher Humor dich verlassen.«
    Orlov gab keine Antwort, fürchtete, sein sarkastischer Spott könne eher wie ein mürrisches Schnauben klingen.
    Sie wartete kurz, bevor sie fortfuhr. »Du musst wissen, dass er es mit seinen Prahlereien ziemlich übertreibt. Tief in seinem Herzen ist Marco ein ausgesprochen guter Freund. Sein Mut und seine Treue sind unzweifelhaft.«
    »Dann werdet ihr beide eure Gesellschaft unzweifelhaft in vollen Zügen genießen.«
    Es sah aus, als wollte Shannon antworten. Aber dann blickte sie stur geradeaus und hüllte sich in hartnäckiges Schweigen.
    Verdammt. Im Unterschied zu der farbenfrohen Kleidung des Italieners fühlte er sich wie in düsteres Schwarz gehüllt. Es schien, als wäre seine russische Neigung zu schwermütigen Grübeleien zurückgekehrt. Als Rache. Seltsam, aber in den letzten Wochen hatte Shannon ihn seine zahlreichen Fehler und Schwächen vergessen lassen. Und wo er in der Vergangenheit oft ziellos durch das Leben gedriftet war, hatte sie ihm geholfen, einen Sinn zu entdecken.
    Schon bald wäre er wieder auf sich allein gestellt.
    Seine Laune verschlechterte sich noch mehr, wenn er an die kommenden Tage dachte. »Ich habe diese Seereisen wirklich satt«, murmelte Orlov in sich hinein, als sie die letzte Biegung auf dem Weg nach Tain nahmen, fügte einen russischen Fluch hinzu und starrte auf den kleinen Hafen, der im Windschatten einer felsigen Nehrung lag.
    Ein einziges Schiff lag einsam vor Anker. Mit sinkendem Mut beobachtete er, wie das längliche Beiboot zu Wasser gelassen wurde, und lenkte die Kutsche zur Anlegestelle. Mit den verwegenen Masten und dem schmalen Rumpf war das Schiff eindeutig auf schnelle

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