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Gefahrliche Sunden

Gefahrliche Sunden

Titel: Gefahrliche Sunden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
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schuldig«, meinte er. »Das heißt, falls Sie sich nicht an meinen nassen Kleidern stören.«
    Sie störte sich daran, doch auf eine andere Art, als er wahrscheinlich dachte. Denn der feuchte dünne Stoff von seinem blauen Hemd klebte so eng an seinem Leib, dass sie die Konturen seines muskulösen Oberkörpers überdeutlich sah. Und auch seine Jeans schmiegte sich eng an seine schmalen Hüften und die langen, geschmeidigen Oberschenkel an.
    Â»Nein«, stieß sie mit zitternder Stimme aus. »Ich bin schließlich auch nicht gerade für Besuch gekleidet.« Plötzlich wurde sie sich ihres eigenen Erscheinungsbilds bewusst. Nachdem sie den Laden geschlossen hatte, hatte sie eine Kleinigkeit gegessen, geduscht, eine bequeme Stoffhose und einen gestrickten Baumwollpulli angezogen, ihr Haar zu einem Pferdeschwanz gebunden und mit einer Schildpattklammer festgesteckt. Ihre Füße waren nackt.
Und sie hatte keinen Büstenhalter an – was ihr, als er seinen Blick an ihrer schlanken Figur hinunterwandern ließ, überdeutlich zu Bewusstsein kam. Jordan spürte deutlich, wie sich ihre Brustwarzen unter ihrem weichen pinkfarbenen Oberteil strafften, und noch während sie versuchte, sie in einen Zustand der Entspannung zurückzuversetzen, wandte sie sich eilig von ihm ab.
    Warum hatte sie nicht einen ihrer praktischen Röcke oder einen ihrer geschäftsmäßigen Hosenanzüge an? Durch ihre legere Kleidung wurde diese seltsame Begegnung wesentlich intimer, als es angeraten war.
    Allerdings war die Intimität so real, dass sie beinahe mit Händen greifbar war. Sie brauchte Reeves Grant nur anzusehen, damit ihr ein erwartungsvoller Schauer über den Rücken lief. Doch inwiefern erwartungsvoll? Die ganze Angelegenheit war vollkommen absurd, und sie war sich sicher, dass das Chaos einzig und allein in ihrer Einbildung bestand. Er merkte ganz sicher nichts davon.
    Tatsächlich kniete er, als sie ihn wieder ansah, mit dem feuchten Handtuch auf dem Boden und wischte die Pfütze auf. »Bitte machen Sie sich keine Mühe«, sagte sie, während sie, die Arme voller Bücher, wieder auf die Leiter stieg.
    Â»Ich glaube, meine Kleider sind schon etwas trockener, und wenn ich das Wasser aufwische, habe ich nicht mehr solche Schuldgefühle, weil ich einfach hier in Ihren Laden eingedrungen bin. Wohnen Sie auch hier?«, wollte er plötzlich von ihr wissen.

    Die Frage überraschte sie und rief einen gewissen Argwohn in ihr wach. Dann aber fiel ihr wieder ein, dass sie die Handtücher holen gegangen war. Und aus ihrem ungezwungenen Aufzug konnte er natürlich schließen, dass über dem Laden ihr Apartment lag.
    Â»Ja«, erwiderte sie. Ȇber dem Geschäft gibt es eine kleine Wohnung. Ich lebe seit drei Jahren hier.«
    Â»Seit drei Jahren?« Er wirkte schockiert. »Sie sind Amerikanerin.«
    Obwohl dies keine Frage war, antwortete sie. »Ja. Ich stamme aus dem Mittleren Westen. Vor drei Jahren wusste ich plötzlich nichts mehr mit mir anzufangen und bin nach London gegangen. Geschäftspartner meines Vaters haben mir diesen Job besorgt. Es gibt eine Reihe dieser englischen Zeitschriftenläden in Europa, hauptsächlich in kleineren Städten, in denen amerikanische und britische Zeitungen schwer zu bekommen sind. Natürlich kaufen hauptsächlich englisch sprechende Touristen bei uns ein.«
    Â»Weshalb wussten Sie vor drei Jahren plötzlich nichts mehr mit sich anzufangen?« Natürlich sprach er sie direkt auf den Teil ihrer Geschichte an, von dem sie wünschte, er hätte ihn überhört. Am liebsten hätte sie gesagt, das ginge ihn nichts an, und sich einem anderen Thema zugewandt.
    Er aber starrte aus seinen grünen Augen zu ihr auf, und ihm war deutlich anzusehen, dass er wirklich wissen wollte, was damals geschehen war. Eine seiner starken Hände, deren Finger so sensibel waren,
dass sie mühelos die kleinen Knöpfe seiner Kameras bedienen konnten, hatte er dicht neben ihrem nackten Fuß auf der Leitersprosse abgelegt.
    Sie riss ihren Blick von seinen Augen los, murmelte: »Weil damals mein Mann gestorben ist« und schob mit zitternden Händen Bücher in das oberste Regal. Es dauerte viel länger als normal.
    Â»Was stellen Sie da oben hin?«, durchbrach er die Stille, die sich allmählich gefährlich in die Länge zog.
    Â»Philosophie und Religion«, erwiderte

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