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Gefallene Sonnen

Gefallene Sonnen

Titel: Gefallene Sonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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Peleiaden Achilleus, ihn, der entbrannt den Achaiern unnennbaren Jammer erregte, und viel tapfere Seelen der Heldensöhne zum Ais sendete, aber sie selbst zum Raub darstellte den Hunden, und dem Gevögel umher.‹«
    Anton atmete noch einmal tief durch und fuhr fort, denn immerhin war es ein Epos.
    Yazra’h kehrte oft zu ihm zurück, um sich zu vergewissern, dass ihm die Bediensteten genug zu essen und zu trinken brachten. Antons Hingabe schien sie zuerst zu amüsieren und dann zu rühren.
    Er verzweifelte nicht. Seine Stimme wurde rau, aber er erzählte weiter vom Trojanischen Krieg, von den Helden Hektor und Achilles, der gefährlichen Liebe zwischen Paris und Helena, dem in Ungnade gefallenen Aias, der sich in sein eigenes Schwert stürzte.
    Während Anton das Epos vorlas, starrte Vao’sh an die Decke. Manchmal legte der menschliche Historiker bei Homer eine Pause ein und erzählte Anekdoten, berichtete sogar von seinen verlorenen Eltern und ihrer archäologischen Arbeit.
    Tag für Tag ging es auf diese Weise weiter.
    Auf halbem Weg durch die Odyssee, während Odysseus’ gefährlicher Reise zwischen Szylla und Charybdis, gewann Antons Stimme einen dramatischen Klang, und die Worte flossen aus ihm heraus. An der aufregendsten Stelle blickte er auf Vao’sh hinab und verharrte mitten in der Strophe.
    Die Haut des Erinnerers schien wieder Farbe gewonnen zu haben. Anton legte den Datenschirm beiseite und beobachtete überrascht, wie Vao’sh blinzelte. Er beugte sich vor und hoffte, weitere Bewegungen zu sehen.
    Vao’sh blinzelte erneut und drehte den Kopf. Der Mund des Erinnerers formte ein Lächeln. »Hören Sie nicht auf, mein Freund. Erzählen Sie mir die Geschichte zu Ende.«

131 SULLIVAN GOLD
    Als die Überlebenden der ildiranischen Himmelsmine und seine eigenen Leute zum Prismapalast gebracht wurden, fühlte sich Sullivan Gold wie ein Held. Er hatte dies nicht geplant, mit der Rettung der Ildiraner aber zweifellos die richtige Entscheidung getroffen. Lydia wäre stolz auf ihn gewesen.
    Sullivan gehörte nicht zu den Personen, die gern exotische Orte besuchten und sich die Wunder des Spiralarms ansahen. Er hätte nie gedacht, dass man ihn einmal in der kristallenen Metropole Mijistra willkommen heißen würde. Ildiranische Beamte feierten ihre Ankunft und belohnten die Menschen für die selbstlose Rettung mit allen erdenklichen Annehmlichkeiten. Sullivan hoffte, dass ihn auf der Erde ein ähnlicher Empfang erwartete.
    Doch Kolker war auch weiterhin untröstlich. Auf Ildira blieb er abgeschnitten vom Telkontakt, wie blind. Sullivan versuchte, seinem niedergeschlagenen Gefährten zu helfen. »Die Ildiraner haben hier vermutlich keine Weltbäume, aber bestimmt schicken sie uns bald heim. Vielleicht können Sie sogar auf Theroc abgesetzt werden. Sie müssen sich hier nur noch ein wenig gedulden.«
    Kolker ließ den Kopf hängen und schien die schwere Last aus Gram und Einsamkeit nicht mehr tragen zu können. »Jede Stunde erscheint unerträglich. Verbringen Sie jeden Tag auf diese Weise? Ohne Verbindung… Laut zu sprechen ist nur ein vager Schatten echter Kommunikation.«
    Sullivan drückte Kolkers Schultern. »Mehr haben wir nicht, und bisher genügte es für unsere Zivilisation. Über Jahrtausende hinweg sind wir allein mit Sprache zurechtgekommen.«
    Kolker richtete einen kummervollen Blick auf ihn. »Sind wir ›zurechtgekommen‹? Denken Sie nur an die vielen Konflikte durch Missverständnisse. Eine bessere Kommunikation hätte sie verhindern können.«
    »Da haben Sie vielleicht Recht.« Sullivan tippte mit dem Finger an die Unterlippe. »Aber vergessen Sie nicht: Wenn Sie mit jemandem reden möchten, auf die alte Art und Weise, so bin ich immer für Sie da.«
    Ein Höfling des Prismapalasts fand sie auf einem Balkon im Sonnenschein. Er trug bunte Umhänge, die nach einem Theaterkostüm aussahen. »Der Weise Imperator wünscht Ihre Präsenz im Empfangssaal der Himmelssphäre.«
    Sullivan sah den grünen Priester an und lächelte. »Darauf habe ich gewartet.« Sie folgten dem Höfling durch bunt schimmernde Flure.
    In dem großen Saal sahen sie den Weisen Imperator in seinem Chrysalissessel. Ildiraner verschiedener Geschlechter waren zugegen. »Sullivan Gold, Leiter der terranischen Himmelsmine von Qronha 3«, verkündete der Höfling. »Und der grüne Priester Kolker.«
    Der Weise Imperator bedeutete den beiden Männern, näher zu treten. In Jora’hs Gesicht zeigten sich erste Falten des Alters, aber im

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