Gefangen (German Edition)
Er beugte sich vor und lehnte sich mit den Unterarmen auf dem Tisch auf.
«Aber?», fragte Delia. «Du willst doch auf irgendetwas hinaus. Spuck’s aus!»
Er grinste. «Ich hätte nicht gedacht, dass du so direkt zur Sache kommst. Nun – heute Abend haben schon ein paar Stammkunden nach dir gefragt.»
«Nein!» Delias Widerspruch kam prompt und klang sehr entschieden. In ihren Augen spiegelte sich Entsetzen.
Max bohrte nicht weiter nach. «Schade. Nimm es mir nicht übel. Aber ich wollte dich wenigstens noch mal fragen.»
Es hatte keinen Sinn, wenn sie nicht wollte. Es war wohl besser, es nicht zu erzwingen.
Als Delia ihren Kaffee ausgetrunken hatte, brachte er sie ins Foyer zurück. Inzwischen war wieder mehr los. Einige Kunden suchten Unterhaltung. Ihre Stammhuren waren noch nicht frei. Sie lebten ihre Langeweile und ihren Übermut an Delia aus. Begrapschten ihre Titten, kitzelten sie, bis sie fast atemlos war, drangen ungeniert mit den Fingern in ihren Slip ein und rieben ihre Klitoris. Vergeblich war ihr abwehrendes «Nein, nein, bitte nicht!». Die Männer lachten nur und stachelten sich gegenseitig an. «Ja, zeig’s ihr!»
Delias Müdigkeit war völlig verflogen. Sie wand sich, zerrte hilflos an ihren Fesseln und hätte am liebsten geweint, wenn es nicht so überaus peinlich gewesen wäre. Verzweifelt biss sie sich auf die Unterlippe, um sich nicht weiterhin mit ihrem Gejammer zum Gespött zu machen. Die Minuten schienen nicht zu vergehen. Wo war nur Iwan? Warum half ihr denn keiner? Sie starrte an die Decke, an den Männern vorbei, die sich fürstlich zu amüsieren schienen, ihre nassen Küsse auf ihrem Hals und Dekolleté hinterließen. Die Berührungen ihrer Hände brannten wie Feuer auf Delias Haut. Sie verspürte ein dringendes Verlangen, sich zu waschen. Dann endlich, nach einer halben Ewigkeit, schritt endlich Iwan ein und bat die Männer von ihr abzulassen.
Sie war todmüde und erschöpft, als sie ihren Job erfüllt hatte und Max ihr das Geld aushändigte. Er gab ihr eine Visitenkarte und sagte, sie könne jederzeit wieder für ihn arbeiten, auch öfter, gerne auch an den Samstagen. Aber sie schüttelte den Kopf und meinte, eine Nacht würde ihr reichen. Sie könne sich eine Wiederholung im Augenblick nicht vorstellen.
Kapitel 3
Als Delia nach Hause kam, war sie einerseits müde, andererseits völlig überdreht. Das Bedürfnis nach einer erfrischenden Dusche war immer noch vorhanden, doch noch mehr verlangte ihr Körper, der von den häufigen sexuellen Angriffen überreizt war, nach Befriedigung. Sie packte ihre Einkäufe aus, öffnete die Verpackung des Vibrators und legte die beigelegten Batterien ein.
Dann zog sie sich aus und stellte sich vor ihren großen Schlafzimmerspiegel. Nicht übel, Mädel, dachte sie zufrieden. Das schummrige Licht der Nachttischlampe beleuchtete sie von hinten, gab ihrem Körper eine helle Silhouette.
Delia tupfte ein paar Tropfen des Gleitmittels, das sie mit dem Vibrator geschenkt bekommen hatte, auf ihre Finger. Sie schmierte den Vibrator sorgfältig ein und verteilte den Rest auf ihren Brustwarzen. Sie seufzte leise und beobachtete sich dabei, wie der blaue Delfinkopf langsam in ihrer Spalte verschwand. Dann stellte sie den Vibrator an und klemmte die Beine zusammen, um ihn am Herausrutschen zu hindern. Ihre Schenkel bebten und sie wand sich vor Lust. Sie rieb über ihre Nippel, die mit einer Mischung aus Schmerz und Lust reagierten.
Dann dachte sie ungewollt an die Männer, die sie lüstern betrachtet und angefasst hatten. Es erschien ihr unwirklich und doch wusste sie, dass es geschehen war. Sie hatte wissentlich zugelassen, von Fremden angefasst zu werden, gierig, unsittlich. Sie stöhnte. Wie konnte sie nur? Es war ihr, als ruhten tausend lüsterne Augen auf ihrem Körper, während sie sich im Spiegel betrachtete und zuschaute, wie sie mit einer Hand ihre Brust streichelte, mit der anderen den Vibrator zwischen ihren Schamlippen versenkte. Und dann geschah es, ihre Vagina zuckte unter den Schwingungen des Vibrators, sie packte ihn fester, zog ihn heraus und stieß ihn wieder hinein, fiel stöhnend auf die Knie, wälzte sich am Boden und blieb schließlich zuckend und quietschend auf der Seite liegen.
Benommen setzte sie sich auf und begann zu kichern. Sie zog den Delfin heraus und schaute ihn an. «Na, du bist mir ja einer!» Für einen Moment hatte sie fast vergessen, was sie in dieser Nacht noch erlebt hatte. Zufrieden kroch sie ins
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