2374 - Der Trojaner
Der Trojaner
Ihr Ziel ist Arkon – sie sind Wissenschaftler und Strangeness-Scouts
von Hubert Haensel
Seit die Einheiten der Terminalen Kolonne TRAITOR mit ungeheurer Waffengewalt die Kontrolle über die Milchstraße und ihre Planeten übernommen haben, steht die Menschheit in einem verzweifelten Abwehrkampf. Immerhin leistet das Solsystem – geschützt durch den TERRANOVA-Schirm – unter Perry Rhodans Führung hartnäckigen Widerstand gegen die Armada der Chaosmächte.
Nur wenige Verstecke in der Menschheitsgalaxis sind bislang nicht von TRAITOR besetzt. Zu diesen Schlupfwinkeln zählt der Kugelsternhaufen Omega Centauri mit seinen uralten Hinterlassenschaften ebenso wie die Charon-Wolke. Nahezu alle anderen Systeme sind jedoch ungeschützt, unter anderem das Zentrum des einst mächtigsten Imperiums der Milchstraße: Arkon.
Damit die Hauptwelt der Arkoniden nicht den weiteren Plänen der Terminalen Kolonne zum Opfer fällt, besinnt man sich auf einen uralten terranischen Trick: In den Einsatz geht nun DER TROJANER ...
Die Hauptpersonen des Romans:
Ashtai - Ein Raumhafenangestellter spürt den Griff der Terminalen Kolonne.
Reginald Bull - Der Verteidigungsminister der LFT schickt Unterstützung ins Zentrum des Kristallimperiums.
Bostich I. - Der vertriebene Imperator begibt sich zurück nach Thantur-Lok.
Lezlie Haign - Die Wissenschaftlerin setzt auf Carapols Erfindung.
Alvaro Hearn - Ein Major übernimmt die Verantwortung für ein Trojanisches Pferd.
PROLOG
Sie kamen aus dem Nichts.
Von einer Sekunde zur anderen waren sie da - sechs Kolosse, die den Bewohnern des nahen Sonnensystems erschienen wären, als hätte die Hölle sie ausgespien. Vor der Kulisse des Kugelsternhaufens jagten sie der weißen Sonne und ihren sechsundzwanzig Planeten entgegen.
Einhundert Kilometer durchmaß jeder dieser Giganten Sie wirkten wie halbierte Kugeln, die an den Polen neu zusammengefügt und in jenem Bereich mit einem mächtigen Ringwulst versehen worden waren.
Die äquatorialen Schnittflächen wiederum waren übersät mit Aufbauten, von denen die zentralen pyramidenförmigen Türme fünfundzwanzig Kilometer weit aufragten.
Es gab keine Raumschiffe in der Nähe, deren Besatzungen sich den anfliegenden Höllenmaschinen in panischer Verzweiflung entgegen geworfen hätten. Solch ein Angriff wäre ohnehin nichts anderes gewesen als der Versuch einer Handvoll Mücken, einen Elefanten niederzuringen.
Ein unbeteiligter Beobachter hätte der Ansicht sein können, der Tod sei in den Kugelsternhaufen, M13 gekommen und fliege in das Arkon-System ein.
Aber die gigantischen MASCHINEN brachten Schlimmeres als den Tod
1.
Ihm war klar gewesen, dass sie kommen würden.
Erst der heimtückische Anschlag auf die Konferenz in der Solaren Residenz von Terra ... Dann die Entdeckung des Kolonnen-Forts am Rand des Solsystems, das unsichtbar und mit der standardmäßig verfügbaren Technik nicht zu orten gewesen war...
Seit beide Informationen bis nach Arkon. vorgedrungen waren, wusste Ashtai, dass sich die Galaxis von nun an grundlegend verändern würde. Dabei hätte er nicht einmal zu sagen vermocht, ob er tatsächlich davon überzeugt war oder derart umwälzende Ereignisse nur herbeisehnte.
Vermutlich war es Letzteres.
Wenn er darüber nachdachte, war er sich dessen sogar sicher.
Ashtai ballte die Hände. Breitbeinig stand er da, die Oberarme eng an den Körper gezogen und die Unterarme angewinkelt auf die Brust gepresst. Mit angehaltenem Atem starrte er in die Höhe.
Er konnte nur einen begrenzten Ausschnitt des Himmels sehen, denn die hohen Gebäude am Ringwall versperrten ihm die Sicht. Für ihn waren weite Bereiche der Stadt ohnehin ein einziger architektonischer Sündenfall. Hier gab es kaum prachtvolle arkonidische Trichterbauten mit üppiger Begrünung und umliegenden Parkanlagen.
Stattdessen griffen bizarr verdrehte, sogar mit Howalgonium bedampfte Fassaden in die Wolken hinauf und machten Shulukai zu einem fremd anmutenden Spiegelkabinett.
Ashtai empfand die Stadt als kalt, als würdelos für Arkoniden, doch sie war ein Zugeständnis an die raumfahrenden Völker der Galaxis, die ein Stück Vertrautheit finden sollten, sobald sie Arkon Ibesuchten. Das musste er akzeptieren.
Auch wenn es ihm persönlich nicht gefiel.
Seit wenigen Augenblicken hing ein Dröhnen in der Luft und wurde schnell intensiver. Er hatte den Eindruck, dass sich eine
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