Gefangene deiner Dunkelheit
seine eigenen Erinnerungen zugänglich, erlaubte ihm zu sehen, was die Verwandlung bewirken würde, und vertraute ihm seine Befürchtungen um MaryAnn an. Er begann, den Wolf als weiteren Bruder zu betrachten, als Partner und als Freund. Sie kannten und halfen einander, und der Wolf in ihm würde immer MaryAnn beschützen, so wie Manolito stets die Wölfin in ihr schützen würde.
Manolito nahm wieder seine eigene Gestalt an, ohne einen einzigen Verlust erlitten zu haben. Tatsächlich hatte er sogar viel dazu gewonnen – an Wissen, Selbstvertrauen und seiner Fähigkeit, eine vernünftige Entscheidung zu treffen. Er wusste, dass es ihm und MaryAnn irgendwann schaden würde, miteinander zu leben, ohne ihre Verwandlung vollzogen zu haben. Sie hatte das instinktiv gewusst und es ihm auch gesagt. Er musste das Risiko um ihrer beider willen eingehen. Und wenn er es heute Nacht nicht tat, würde er vielleicht nie wieder den Mut aufbringen.
Mit einer Handbewegung öffnete er den Eingang zu der Höhle und wusste, dass MaryAnn das Knirschen der Felsen hören würde, als er sie wieder zusammenfügte. Deshalb überraschte es ihn nicht, dass sie ihm weinend entgegengelaufen kam und sich auf ihn stürzte, als er den schmalen Tunnel hinunterging, statt auf dem Bett zu warten, wie er ihr befohlen hatte. Er unterdrückte ein Lächeln, obwohl er im Stillen über ihre Reaktion glücklich war.
»Was hast du getan? Du bist verrückt, weißt du das?« Helle Streifen waren unter ihrer perfekt gebräunten Haut zu sehen, als sie sich auf ihn stürzte. Sie war außer sich vor Wut, obwohl sie noch immer weinte, während sie, aufgeputscht vom Adrenalin in ihren Adern, mit den Fäusten ausholte, um ihn zu schlagen.
Manolito ergriff ihre Handgelenke, zog sie an sich und schloss sie in die Arme, bevor sie sich von Neuem auf ihn stürzen konnte. »Beruhige dich, csitri. Tu dir nicht selbst weh.«
Sie trat nach ihm, erneut von Wut gepackt, jetzt, da sie wusste, dass ihm nichts geschehen war. »Dir, meinst du! Ich kann nicht glauben, dass du das getan hast. Und wenn du mich gebraucht hättest und ich nicht zu dir hätte kommen können?«
»Ich musste für deine Sicherheit sorgen«, erwiderte er ruhig. Einer seiner Arme lag um ihre Taille, der andere unter ihren Brüsten, und mit beiden hielt er ihre Arme fest, um sie davon abzuhalten, ihn erneut zu schlagen. »Der Wolf in mir ist sehr interessiert an der Wölfin in dir. Er macht sich Sorgen, dass ihr etwas zustoßen könnte, wenn du dich verwandelst, aber ich glaube, dass wir die gleiche Kraft besitzen und deine Wölfin stark genug ist, um die Verwandlung mit dir durchzustehen.«
MaryAnn war noch nicht so weit, ihre Angst und Wut auf ihn so einfach aufzugeben. Aber Manolito hob sie auf die Arme und drückte sie ganz fest an sich, als er mit ihr den Tunnel hinunterging. Er steuerte zielstrebig den Schlafraum an, und sie konnte deutlich spüren, wie erregt er war.
»Falls du denkst, ich ließe mich von dir anrühren ...«
Er senkte den Kopf und suchte die warme, weiche Biegung ihres Nackens. Seine Zunge fand ihren Puls und begann, ihn spielerisch zu umkreisen. Auch seine Zähne strichen so sachte darüber, dass ein heißes Prickeln sie durchflutete und sie die Beine zusammenpresste, als ein fast schon schmerzhaftes Pulsieren dort begann. Sie spannte die Muskeln in einem Arm an, bis Manolito ihn vorsichtig freigab. Doch sie schlang ihn nur um seinen Nacken und drückte sich an ihn, froh, dass er noch lebte und unverletzt war.
»Du hast mir Angst gemacht.«
»Das tut mir leid, sivamet. Ich wollte dich nicht ängstigen, doch ich musste dafür sorgen, dass dir nichts geschehen konnte.«
Sehr zärtlich legte er eine Hand um ihre Brust, zupfte mit den Fingern an ihrer harten Spitze und sandte eine wahre Sturzflut wonnevollster Empfindungen durch ihren Körper. Es hatte etwas ungemein Erotisches, so getragen zu werden. Er hatte seinen Arm so fest um sie geschlungen, dass sie sogar die heiße Härte zwischen seinen Schenkeln spüren konnte. Er gab ihr immer das Gefühl, sexy, schön und überaus begehrenswert zu sein.
Unbändiges Verlangen glitzerte in seinen Augen, als er den Kopf beugte, um sie zu küssen. Sein Mund war hungrig und besitzergreifend, seine Hand aber sanft und zärtlich, als sie zu ihrem flachen Bauch hinunterglitt. Ohne seinen Kuss zu unterbrechen, begann er sie mit solch hauchzarten Berührungen zu streicheln, dass sie erwartungsvoll erschauerte.
»Leg dich auf das Bett«,
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