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Gefangene deiner Dunkelheit

Titel: Gefangene deiner Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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darüber, dass wir uns möglicherweise Angriffen und Zerstörung von allen Seiten her zu stellen haben. Das ist das Mindeste, was wir tun können, nachdem wir den Malinovs bei der Entwicklung des Plans geholfen haben, den Führer unseres Volkes zu stürzen.
    Nicolas ist schon unterwegs. Ich will nicht, dass du diesen Weg fortsetzt, für den du dich entschieden hast. Ich kann dort nur Gefahren sehen.
    Leb wohl, Bruder. Manolito sandte ihm Wärme und Zuneigung, beendete aber die Verbindung, bevor Zacarias auch nur erahnen konnte, was er plante.
    »Jetzt sind es nur noch du und ich, Wolf«, sagte er ruhig. »Und die Nacht.«
    Er spürte, wie der Wolf sich regte und streckte. Das Tier war ein von ihm unabhängiges Wesen; sie waren zwei starke, dominante Persönlichkeiten, die sich denselben Körper teilten. Die Wolfseigenschaften wie das Bedürfnis, sein Weibchen zu beschützen und in seiner Nähe zu behalten, waren genauso stark oder noch stärker in dem Tier entwickelt und verdoppelten Manolitos eigenen Drang, danach zu handeln. Sie teilten Gefühle und Empfindungen – sie konnten sich verständigen.
    Bist du bereit, das zu tun ?
    So bereit wie du. Sie ist ebenso sehr meine Gefährtin wie deine, antwortete der Wolf ohne das geringste Zögern. Er wusste noch nichts von der innigen Verbindung zwischen karpatianischen Gefährten oder was es bedeuten würde, sollte Manolito sterben. MaryAnn würde ihm entweder sofort folgen, oder ihr weiteres Leben würde ein einziges, langsames Sterben für sie sein – falls die Wölfin in ihr sie nicht sterben ließ.
    Manolito schüttelte den Kopf, weil er diese Möglichkeit nicht einmal in Betracht ziehen wollte. Wenn er sie nicht verwandelte, war es, wie sie sagte. Sie würden ein schwieriges Leben führen und vielleicht sogar so oder so den gleichen langsamen Tod erleiden. Da war es besser, sich der Sonne auszusetzen und schnell und sauber zu verbrennen.
    Er rief. Der Wolf antwortete. Er rührte sein Bewusstsein an, und der Wolf reagierte. Manolito konnte die beginnende Verwandlung spüren. Sie war anders als alles, was er kannte. Er zwang sich, jede Veränderung zu spüren und zu prüfen. Das unter seiner Haut erwachende Leben. Das Jucken des ihm wachsenden Fells. Die langen Zähne, die aus seinem Kiefer hervorbrachen, während sich sein Gesicht zu einer Schnauze verlängerte, um diesen scharfen Fängen Platz zu bieten. Er wurde zurückgezogen, förmlich in sich hineingezogen, und begann, immer mehr zu schrumpfen, was ein ungemein beklemmendes Gefühl war. Sein Beschützer durchflutete ihn mit Zuversicht, als der Wolf sich materialisierte und seinen Körper übernahm.
    Stärke und Macht durchströmten ihn und stärkten den Wolf. Sein Bewusstsein erweiterte sich, als die kollektiven Erinnerungen vieler Generationen sein Gehirn durchfluteten. Was er sah, hatte nicht das Geringste mit den Werwölfen zu tun, die man in Filmen sah. Der Vollmond schwächte sie, sodass sie außerstande waren, herauszukommen und den Körper ihres Gastgebers zu schützen. Außerstande, dem Ruf der Wildnis zu gehorchen, wenn ihre Schützlinge sich in Gefahr befanden. Sie leiteten die Organisationen zur Rettung von Wäldern und Tieren. Sie arbeiteten unermüdlich, um die Unwissenheit über Tiere und Pflanzen, deren Lebensräume, ja sogar über die Erde selbst zu bekämpfen.
    Sie waren unter seidigem Fell verborgene Macht und Intelligenz.
    Der Wolf in Manolito, der dichtes schwarzes Fell und bernsteinfarbene Augen hatte, blickte in das spiegelglatte Wasser eines Teichs, um Manolito ein Gefühl dafür zu geben, wer und was er war. Und was er sah, war kein unheimliches Filmmonster, sondern ein Wolf, der sich genauso große Sorgen um seine Gefährtin machte wie Manolito um MaryAnn.
    Werwölfe lebten auf der ganzen Welt verstreut in kleinen, einander eng verbundenen, verborgenen Rudeln. Sie kamen nur selten zusammen, solange keine dringende Notwendigkeit dazu bestand, aber sie überlebten, gut verborgen in der menschlichen Gesellschaft, und arbeiteten, lebten und liebten unter ihnen. Die größte Gefahr für sie waren die bösartigen Einzelgänger, Wölfe, die keinem Rudel angehören wollten und die wie die Malinovs ein Recht darauf zu haben glaubten zu regieren.
    Der Wolf in Manolito hatte die kollektiven Erinnerungen aller Wölfe durchforstet und keinen Fall gefunden, wo ein karpatianischer Mann sich mit einer Wölfin gepaart hatte, doch das Blut des einen schadete dem anderen nicht. Manolito machte dem Wolf

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