Gefangene der Welten: Weltentrilogie Bd.1 (German Edition)
stieg ihr in die Nase und ließ sie angewidert das Gesicht verziehen, als er sich nahm, was sie ihm geboten hatte. Seine dünnen Lippen pressten sich hart auf ihren Mund und seine Zunge glitt wie ein stinkender Aal zwischen ihre Zähne. Entsetzt stieß Natalia ein Stöhnen aus. Von seiner tölpelhaften Zudringlichkeit in Kombination mit seinem Atem wurde ihr übel und entschieden stemmte sie sich gegen ihn.
„Wartet!“, hauchte sie und schluckte mehrfach, um den widerlichen Geschmack wieder loszuwerden.
„Wozu denn warten, Süße?“ Gierig betatschte er sie.
„Nicht hier“, wandte sie ein und deutete auf einen Alkoven, den es um die Ecke herum gab.
Der Mann zuckte gleichgültig mit den Schultern. „Mir soll’s Recht sein. Einem geschenkten Gaul schaut man bekanntlich nicht ins Maul.“
Natalia biss sich auf die Lippen. Zugleich schwor sie sich, nie wieder solch einen törichten und abstoßenden Plan in die Tat umzusetzen.
Sie ließ den Wächter vorgehen und tat, als würde sie seine Kehrseite hungrig befingern. Stattdessen löste sie den Schlüsselbund von seinem Gürtel und steckte ihn vorsichtig in eine Tasche ihres Rockes. Der Mann zerrte die Vorhänge des versteckten Raumes auseinander und riss Natalia in seine Arme. Erschrocken schrie sie auf, was dazu führte, dass er kurz von ihr abließ.
„Was ist los?“ Schnell zerstreute sie seine Zweifel. „Nichts, ihr habt mich überrascht. Das ist alles.“ Der Mann erwiderte ihr Lächeln und zog sie wieder zu sich heran.
Man hatte den Alkoven mit einer Bank ausgestattet, zu der er sie nun zog und seine Hose öffnete.
„Wartet!“
Er zerrte sie auf seinen Schoß und sein Mund hinterließ eine feuchte Spur auf ihrer Haut, als er sich seinen Weg zu ihren Brüsten bahnte. Erneut kam ihr der Gedanke eines glitschigen Aals und fast hätte sie sich geschüttelt. Stattdessen schob sie ihn von sich und wiederholte eindringlicher: „Wartet!“
„Was denn noch?“, murmelte er gereizt, während seine Finger ihren Rock hoben und sich in das warme Fleisch ihres Oberschenkels gruben. Entschlossen löste sie sich von ihm. „Ich habe eine Überraschung für euch! Bitte wartet hier einen Moment!“, flüsterte sie in gespielter Verlegenheit. Der Mann grinste lüstern und ließ seinen Blick an ihr entlanggleiten. „Das kostet dich aber einiges, wenn ich hier warten soll, Mädchen.“ Wieder lächelte sie. „Keine Sorge, es wird sich lohnen!“, versprach sie ihm und ging zum Vorhang. Dort hielt sie inne. Sie musste sichergehen, dass er blieb, wo er war. Sie wandte sich zu ihm um und löste die Schlaufe ihres Mieders, während sie ihn beobachtete. Die Lüsternheit schien ihn vollkommen gefangen zu halten. Widerlich. Er starrte gierig auf ihre Finger und den Ansatz ihrer Brüste und als sie nun eine ebensolche hervorholte und ihm die rosige Spitze offenbarte, stöhnte er und ließ seine Hand ungeduldig in seine Hose wandern. „Beeil dich, Mädchen. Ich warte nicht ewig.“, stieß er hervor und rasch eilte Natalia hinaus. Sie zog die Schlüssel aus ihrem Rock hervor und öffnete die Tür zum Verlies. Hastig stolperte sie die Treppe hinunter.
„Jack!“, flüsterte sie aufgeregt.
Er schlief bereits und erwachte erst, als sie über ihm stand und seine Schulter rüttelte. „Jack, wach auf!“
Schlaftrunken regte er sich und seine Augen weiteten sich überrascht. „Natalia?!“
Ungeduldig zerrte sie an seinem Arm. „Komm‘ schon, wir müssen uns beeilen!“ Hektisch zog sie ihn aus die Zelle und den Gang entlang. Sie bedeutete ihm, still zu sein, während sie die Tür zum Verlies verschloss, und den Schlüssel auf den Boden legte.
„Komm“, flüsterte sie.
Kurz fragte sie sich, wie lange der Wachposten wohl auf sie warten mochte, als sie mit Jack an ihrer Seite die Flure entlangeilte. Sie durchquerten die große Halle und gierig inhalierte Jack die frische Luft, als sie die Tür nach draußen aufstießen. Eine Sekunde zögerte Natalia und blickte sich um. Dann ergriff sie entschlossen Jacks Hand und trat mit ihm an das Tor.
Sydney wartete bereits auf sie.
Ihre grünen Augen hefteten sich auf Jack. „Du bist frei.“, flüsterte sie bewegt und tat einen Schritt auf ihn zu. Doch Jack nickte nur.
„Wir haben keine Zeit, Madame. Folgt mir! Ich weiß, wie wir hier herauskönnen.“, unterbrach Natalia sie unwirsch und lief die Mauer entlang. Dabei tasteten ihre Finger am Mauerwerk entlang. Schweigend folgten sie ihr. Plötzlich tat Natalia einen Ruck
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