Gefangene der Welten: Weltentrilogie Bd.1 (German Edition)
leiden sehen! Er sollte das Leid zu spüren bekommen, das meine Mutter und ich dank ihm erleiden durften!“
Blanker Hass stand ihm in den Augen, als er näher an Damian herantrat. Einen Moment fixierten seine stahlgrauen Augen Damians düstere Tiefen. Er fing sich schnell wieder und trat mit abgewandtem Blick zurück. „Aber ich ließ mich nicht beirren. Ich ritt persönlich zur Unglücksstelle und überzeugte mich von ihrem Tod.“ Nun lächelte er wieder und versonnen studierte er seine Fingernägel. „Was soll ich sagen.“ Er hob den Blick. „Unser Vater war bedauerlicherweise schon tot. Doch deine Mutter…“ Damian starrte ihn an. Hass schwelte unter der Oberfläche und versengte ihm die Haut von innen, als er die Hände zu Fäusten ballte.
„Habe ich bereits erwähnt, wie ansehnlich deine Mutter war?“, fragte er ohne eine Antwort zu erwarten. Stattdessen drehte er sich zu Diana um und maß sie vom Scheitel bis zur Sohle. „Sie sah ganz genauso aus, wie deine Schwester hier.“ Er streckte die Hand aus und griff in ihr glattes Haar. „Deine Mutter war ebenso blond.“ Versonnen betrachtete er Diana. „Ihre Haut war weiß wie Alabaster und so weich.“ Corin seufzte angesichts der Erinnerung und warf Damian einen verschlagenen Blick zu. „Es war ein Genuss von dieser Perle zu kosten.“
Damian knirschte mit den Zähnen. Er wollte sich brüllend auf ihn stürzen, doch diese verdammten Ketten machten jede Bewegung unmöglich. Corin quittierte seinen Zorn mit einem entnervenden Lächeln und fuhr fort: „Diana hier sieht ihr so ähnlich! Ist es da nicht logisch, dass ich auch sie zu kosten wünschte?“ Er trat hinter sie und strich ihr sanft über die Haut ihres Armes. Hinauf zu ihrem Hals. Er umschlang ihren Kiefer und neigte ihren Kopf, um ihren Hals freizulegen. Dann legte er seinen Mund auf ihren Puls, wandte den Blick jedoch keine Sekunde von Damian. Dieser blickte seine Schwester an. Sie hielt die Augen geschlossen, während sie ihre Arme schützend um sich schlang. Damian runzelte die Stirn. Er wusste nicht, teilte sie Corins wilden Irrsinn? Brachte sie ihm gar Gefühle entgegen? Was ging in seiner Schwester vor?
Corin glitt mit seinen langgliedrigen Fingern über ihre Taille und hielt ihre Hüften fest, während er damit fortfuhr, ihren Hals und die Schulter zu küssen.
Gereizt fragte Damian: „Bist du fertig?“
Corin unterbrach seine Liebkosungen. Er schlang einen Arm um ihre Schultern und hielt sie dicht an sich gepresst. Er erklärte: „Du hast Recht. Verzeih, ich ließ mich etwas gehen…“ Grinsend strich er über ihre Schulter und drückte ihr einen letzten Kuss auf die Wange.
„Nachdem ich zwischen den warmen Schenkeln deiner Mutter lag, schlitzte ich ihr die Kehle auf und wartete, bis sie blutleer dalag.“
Nun trat er doch hinter Diana hervor und nickte beiläufig Pete zu, der seinen Posten an der Tür eingenommen hatte und nun nach draußen verschwand. Damian gefiel diese Entwicklung ganz und gar nicht. Corin folgte Damians Blickrichtung.
„Keine Sorge. Pete ist gleich wieder zurück. Er soll nur etwas für mich holen. Jedenfalls…“, setzte er seine Enthüllungen fort. „Nachdem ich also deine Mutter in Gottes Hände übergeben habe, verbrannte ich die Kutsche und sorgte dafür, dass keinerlei Spuren übrig blieben, die mich verraten würden.“ Er pausierte kurz. „Und dann entwarf ich einen neuen Plan. Gibt es eine bessere Rache, als die, die man an den Kindern verübt?“
Nun setzte auch Damian ein Lächeln auf. Schief hob sich sein Mundwinkel und Sydney genoss den Anblick, während sie dieser Familienfehde lauschte.
„Ah“, murmelte ihr Mann halblaut. „Nun kommst du endlich zum Kern der Sache.“
Vergnügt erwiderte Corin: „Allerdings! Ich möchte doch, dass du vollkommen verstehst, warum ich dies alles auf mich nehme!“
„Natürlich.“
„Ich beschloss, meine Rache ein wenig auszudehnen. Immerhin hat unser Vater mich um die Genugtuung gebracht, ihm beim Sterben zuzusehen. Also, dachte ich, warum nicht die Kinder mit einbeziehen in das hübsche Spielchen?“ Er betrachtete Damian einen Augenblick lang. „Davon abgesehen siehst du ihm so ähnlich. Es ist fast, als stünde er vor mir. Das heißt, deine Qual liefert mir die Genugtuung, die ich mir erhofft habe! Ich verfolgte, wie ihr die Suche nach euren Eltern aufzunehmen gedachtet. Und das war der Moment, auf den ich gewartet hatte. Ich erkannte, dass der Moment der Rache gekommen war! Ich heuerte
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