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Alptraum in Atlantis

Alptraum in Atlantis

Titel: Alptraum in Atlantis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Er flog über das Land, dessen Weite in das All hineinzustoßen schien und irgendwo mit dem seidig schimmernden Himmel zu einer Einheit verschmolz.
    Er liebte dieses Land mit all seinen Ebenen, Städten, Tempeln, Palästen und Menschen.
    Er war hier entstanden, kannte die Magie, wusste von Gut und Böse, von Freude und Leid, von Weisen und Propheten, von Dämonen und bösen Geistern.
    Und doch umwehte Trauer sein Herz, denn das Land war dem Tod geweiht. Er als Hüter wusste es. Denn ihm war der Blick in die Zukunft gestattet worden. In eine düstere, grauenvolle Zukunft, in der die Menschen sich nicht dem Guten hatten zuwenden können, denn sie lachten über die Weissagungen der Propheten und der Alten. Sie gaben sich statt dessen dem Laster hin, beteten Götzen an, führten finstere Beschwörungen durch und spielten mit dem Grauen. Sie würden dafür büßen.
    Auf eine schlimme Art und Weise, denn die Heiligen Kräfte ließen sich nicht verspotten.
    Schon jetzt rumorte es in den Vulkanen, eine schreckliche Flut, die alles verschlingen würde, war angesagt worden. Das stolze Atlantis, das Atlan dem Sohn des Zeus, geweiht war, würde untergehen.
    Noch einmal flog er seine Runde, schaute nieder auf die weiten, fruchtbaren Täler und sah die Kegel der gefährlichen Vulkane, die bald Tod und Verderben ausspeien würden.
    Dann gab es keine Rettung mehr, die Hölle würde lachen, und tausend Dämonen rieben sich die Hände. Sie hatten den gewaltigen Kampf gewonnen, weil die Menschen arrogant gewesen waren.
    Vielleicht konnten sich einige von ihnen retten. Vielleicht auch nicht. Sie würden sich mit anderen Völkern vermischen und irgendwann in Tausenden von Jahren die Erinnerung an das einst so stolze Reich zurückfinden.
    Er flog weiter, und auf seinem tönern schimmerndem Gesicht breitete sich der Schmerz aus. Vielleicht war es das letzte Mal, dass er so fliegen konnte, dass er seine Freunde traf, die alles versucht hatten, den Untergang aufzuhalten, aber zu spät gekommen waren.
    Der laue Abendwind erfasste ihn und trug ihn höher, wo die Luft kälter war und der Blick noch weiter schweifen konnte. Bis hin zum Meer, das vor dem Kontinent so harmlos gegen den weißen Strand spülte und doch zu einem gefährlichen Raubtier werden konnte, wenn der Wind die Wellen zu gläsernen Bergen auftürmte und mit ungeheurer Wucht gegen den Strand warf.
    Tränen flossen aus seinen Augen, wenn er an Atlantis dachte. Denn dann war auch seine Zeit vorbei. Er würde zwar überleben, aber eingehen in ein Zwischenreich, wo er selbst keine Aufgabe mehr besaß und anderen Gesetzen unterliegen würde.
    Atlantis…
    Du Land im Meer, das Erbe des großen Zeus, Atlan geweiht, dem Sterben nah, den Tod vor Augen…
    Er flog weiter und sah tief unter sich die ersten Ausläufer des Hohen Gebirges. Es trennte dieses gewaltige Reich, war die Grenze zwischen Gut und Böse.
    Jenseits der Hohen Berge hauste das Böse. Dort brodelte die Hölle, da lauerten die Feinde, die es immer überfallartig schaffen, in den anderen Teil des Reiches einzudringen und ihn zu unterwandern. Überall hatten sie schon ihre Stützpunkte und bereiteten systematisch den Niedergang dieses stolzen Reiches vor.
    Nachts, wenn blauschwarz die Dunkelheit über dem Kontinent lag, waren sie unterwegs. Dann schickten sie ihre Spione und Diener aus, ihre Monster und Dämonen, um die Gerechten, die Guten, die Weißen Magier zu töten oder umzudrehen.
    Nur wenige blieben standhaft. Viele starben auf grauenvolle Art und Weise, und wenn am Morgen die Sonne die Nacht vertrieb, dann leuchtete manchmal sein Konterfei an den Wänden der Häuser und Tempel.
    Ein gefährliches Bild. Eine Malerei des Schreckens, denn er war derjenige, der über das Dämonenreich in diesem Land herrschte. Sein schwarzer Totenschädel glänzte, als wäre es mit Tierfett eingerieben worden. Nur seine Augen waren hell. Und die versprachen allen, die in sie schauten, die Schrecken der Hölle.
    Noch nie war ihm ein Gerechter entkommen. Denn er war in seiner Grausamkeit einmalig. Mit teuflischer Raffinesse lenkte er die Geschicke des dämonischen Reiches. Und seine Anhänger, die gewaltige Diener und Dämonenschar, gehorchte ihm blind.
    Er war ihr Meister – er war der Schwarze Tod! Er flog weiter. Nicht einen Blick warf er in die Täler, die hier schon düster und drohend aussahen.
    In manchen glühte ein rotes Licht, das die schmalen Pfade und Wege, die die Täler durchzogen, wie mit Blut ausfüllte. Er wusste, dass

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