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Gefangene der Welten

Gefangene der Welten

Titel: Gefangene der Welten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hazel McNellis
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Furcht weit aufgerissenen Blick. Für einen Moment hatte er Mitleid verspürt, als sie vor ihm stand. Just in dem Moment hatte sich ihr Blick jedoch gewandelt; weniger Schrecken, sondern der Hauch einer wärmeren Empfindung war in ihre Augen getreten. Sogleich hatte er sein Mitleid für sie auf das absolute Minimum reduziert. Sie war selbst schuld, dass er sie grob behandelte. Ihre Gegenwehr war der Grund, dass er sie nicht als die Person behandeln konnte, die sie war: Seine Verlobte.
     
    Nach einer Weile wurde Sydney ungeduldig. Er konnte sie doch nicht einfach an diesem Baum festsetzen. Ärger stieg in ihr auf. Was bildete sich dieser Mensch ein? Offensichtlich hielt ihr Entführer es nicht für nötig bei ihr zu bleiben. Ein Rascheln im Unterholz lenkte Sydneys Aufmerksamkeit auf die Bäume rechts von ihr.
    Damian trat zwischen den Bäumen hervor und kam träge auf sie zu. Vor ihr ging er in die Hocke und streckte die Hände nach ihr aus. Seine braunen Augen blickten ihr dabei interessiert ins Gesicht. Er hatte schöne Augen, das musste Sydney ihm lassen.
    Sydney, reiß dich zusammen! Er hat dich entführt, Herrgott! ENTFÜHRT! Wage es nicht, an irgendetwas anderes zu denken! Sieh zu, dass du von hier wegkommst und zurück nach Hause findest!
    Misstrauisch beäugte sie ihn.
    Seine Fingerknöchel berührten sie nur flüchtig, als er den Knebel löste und ihr das Seil aus dem Mund nahm. Verblüfft starrte Sydney ihn an. Was hatte das zu bedeuten? Vorsichtig bewegte sie ihren Kiefer, um die Starre zu lösen.
    „Wer zur Hölle sind Sie?“, verlangte sie krächzend zu erfahren.
    Damians Mundwinkel fuhren beim Klang ihrer Stimme in die Höhe und ein schiefes Grinsen entstand auf seinem Gesicht.
    „Ich bin Damian Ramsey, Madame. Ich werde Euch jetzt losbinden, damit Ihr Euch erleichtern könnt.“ Eine stumme Warnung legte sich in seine Züge. „Solltet Ihr versuchen zu fliehen oder um Hilfe rufen, werde ich Euch eingeholt haben, ehe Ihr zwei Schritte getan habt. Habt Ihr das verstanden?“
    Sydney warf einen Blick auf das Pferd. Sie konnte sich gut daran erinnern mit welcher Geschicklichkeit Damian es zwischen die Bäume geführt hatte. Langsam nickte sie und
    Damian löste ihre Fesseln.
    Nachdem sie ihrem dringendsten Bedürfnis zwischen zwei Büschen nachgekommen war, hielt Damian sie am Arm fest, während er den Beutel mit Wasser vom Sattel löste. Beinahe so, als fürchtete er, sie könne ihm in diesem kurzen Moment doch noch entwischen.
    „Hier, trinkt das!“ Er hielt ihr den Beutel mit Wasser hin. Durstig wie sie war, widersprach Sydney ihm nicht, legte den Kopf in den Nacken und trank gierig. Der Knebel hatte ihre Kehle völlig ausgetrocknet und die Mundwinkel brannten, als das kühle Nass auf sie traf.
    Damian betrachtete sie.
    Ihre Kehle lag frei und angespannt verfolgte er ihre Schluckbewegungen. Sündige Gedanken bahnten sich ihren Weg in sein Gehirn und noch ehe er es verhindern konnte, nahm er ihr den Beutel wieder ab. „He!“, fuhr Sydney auf.
    „Wir müssen sparsam sein.“ Sein Blick saugte sich an ihrem fest. Eine seltsame Spannung baute sich zwischen ihnen auf. Nervös fuhr Sydney sich mit der Zungenspitze über die feuchten Lippen. Eine Gänsehaut ließ ihre Haut prickeln. Damians Blick folgte der Bewegung und verweilte geistesabwesend auf der rosigen Fülle ihrer Lippen. Plötzlich jedoch riss er sich los. Sein Atem entwich mit einem leisen Knurren und er ging, um den Wasserbeutel zu seinen Taschen zu legen.
    Irritiert blickte Sydney ihm nach.
    Was war verflucht noch eins in ihm gefahren, schalt er sich selbst. Starrte seine Zukünftige an, wie ein Grünschnabel, der zum ersten Mal eine Frau zu Gesicht bekam! Wütend über sich, schüttelte er den Kopf und biss die Zähne zusammen.
Ein fürchterlicher Narr bist du!
    Er verstaute das Wasser – der Beutel war inzwischen halb leer – und blitzte sie wütend an. Dabei überraschte es ihn nicht, zu erkennen, dass sie seine Bewegungen verfolgte. Ihre Stirn lag in Falten und ihre grünen Augen leuchteten intensiv.
    Die Sonne wanderte inzwischen immer höher am Himmel; Es wurde Zeit ihren Weg fortzusetzen.
     
    Verwirrung wühlte ihre Gefühle auf.
    Damian hatte sie auf eine Weise angesehen, als er ihr das Wasser wieder abgenommen hatte, die sie beunruhigte. Das klare, tiefe Braun seiner Augen hatte sich zu einem trüben, düsteren Ton gewandelt und Sydney hatte erneut an die Farbe eines Opals denken müssen. Sie beobachtete, wie er sich abwandte

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