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Gegengift: Europa stiehlt euch die Zukunft. Wie ihr euch wehrt. (German Edition)

Gegengift: Europa stiehlt euch die Zukunft. Wie ihr euch wehrt. (German Edition)

Titel: Gegengift: Europa stiehlt euch die Zukunft. Wie ihr euch wehrt. (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerald Hörhan
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verhindern jede Modernisierung.
    Deshalb lernt ihr dort mit veralteten Methoden veraltete Dinge, die größtenteils wirtschaftsfeindlich, zukunftsfeindlich und internetfeindlich sind. Ihr lernt dort, ob die Saurier von links nach rechts oder von rechts nach links gewedelt haben, aber nichts darüber, wie die Wirtschaft funktioniert. Das gesamte System stammt aus einer Zeit, als Wissen noch nicht immer und überall abrufbar war und es noch darauf ankam, aus dem Gedächtnis zu schöpfen.
    Jetzt knechten und quälen euch die Lehrer mit Überflüssigem von damals, um ihre Machtposition zu behalten. Informationen auszuwählen und zu verwerten lehren sie euch nicht, weil sie es selbst nicht können.
    Es wäre besser, das gesamte Bildungssystem über Nacht per Dekret abzuschaffen und es komplett neu aufzustellen, als es so weiterlaufen zu lassen. Selbst dann, wenn es in der Übergangsphase ein Jahr gar keine Schule gäbe.
    Selbst das kommunistische China fördert unternehmerisches Denken, wo es nur kann, während eure Schulbücher die Wirtschaft diffamieren. Ihnen zufolge sind Reiche immer auf Kosten der Ärmeren reich und Unternehmensgewinne resultieren aus Ausbeutung und Betrug. Unternehmer sind darin böse, am Profit orientierte Menschen, die Mitarbeiter durch Maschinen ersetzen und somit Arbeitsplätze nicht schaffen, sondern vernichten wollen. Kapitalismus und Globalisierung sind nirgends so verrufen wie bei uns.
    Die Demonstranten, die vor der Bastille in Paris dem spanischen Beispiel folgten, beschimpften die Politiker nicht als Vollstrecker des Willens der Alten, sondern als Vollstrecker des Willens des internationalen Finanzkapitalismus. Falls ihnen nicht hinterher jemand einen Kurs verpasst hat, wissen sie vermutlich bis heute nicht, was das eigentlich ist.
    Zur Sicherheit impft euch das staatliche Schulsystem Angst ein. Seid brav, sagt es, sonst werdet ihr scheitern, wenn ihr nicht gehorcht, zerstört ihr euer Leben. Das hat das Schulsystem zwar schon immer behauptet, aber bisher ist keine Generation so sehr darauf hereingefallen wie ihr.
    Ich hielt es schon als Schüler für richtig gefährlich, den Konzepten von Lehrern zu vertrauen, die weder frei noch reich noch glücklich waren, sondern in diesem verkorksten Bildungssystem als verbitterte Zahnrädchen mit einem latenten Hang zum Alkoholismus und zu Depressionen vegetierten. Heute weiß ich, dass gesunde, wache und intelligente Schüler daran zu erkennen sind, dass sie mit den kaputten Schulen nicht können.
    Wer sich diesem Bildungswesen unterordnen kann, ist von seiner Typologie her der perfekte Systemerhalter. In eurem Fall läuft das auf die Rolle dessen hinaus, der fügsam den Schuldenberg abträgt, den die Alten für euch anhäufen. Es läuft auf die Opferrolle hinaus.
    Ich kenne einen Medienunternehmer, der, immer wenn er junge Leute aufnimmt, nach dem gleichen Muster vorgeht. Zuerst wirft er alle Bewerbungen von Vorzugsschülern weg. Danach mustert er jene Bewerber aus, die ein einschlägiges Studium absolviert haben. Zuletzt sieht er nach, ob unter den Verbliebenen Schulabbrecher sind, die die Chuzpe hatten, sich trotzdem zu bewerben. Weil sie zwar noch nie ins System gepasst haben, aber diesen Job unbedingt wollen. „Ich brauche keine Leute, die schon den ganzen Verblödungsapparat des Staates durchlaufen haben“, sagt er. „Ich brauche Leute, die bewiesen haben, dass sie mit diesem Apparat in natürlichem Konflikt stehen.“
    Ich mache es im Prinzip genauso. Wenn einer auf seiner Facebook -Seite keine Partyfotos hat und nur mit Krawatte zu sehen ist, weil er gar so brav ist, bekommt er bei mir keinen Termin. Damit beweist er, dass er ein Schaf ist, und Schafe kann ich nicht brauchen. Sie sind zum Schlachten da, oder um Wolle aus ihnen zu machen, aber nicht um mit ihnen etwas aufzubauen.
    Wenn ich in Diskussionsrunden auf Politiker treffe, sind sie in vielen Punkten ganz meiner Meinung. Vor allem in Sachen ökonomischer Bildung. Nach einer Talkshow schüttelte mir einmal die deutsche Verbraucherministerin Ilse Aigner die Hand. „Sie haben ganz recht“, sagte sie. „Wir müssen die Jugend besser bilden.“ Sie versicherte mir, dass ihre Regierung an entsprechenden Konzepten arbeiten würde. Bei einer Diskussionsrunde des ORF saß ich neben dem österreichischen Bundeskanzler Werner Faymann und dem damaligen Vizekanzler Josef Pröll. Vor allem Pröll betonte, dass ökonomische Bildung unbedingt in die Lehrpläne gehöre. Wenig später trat

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