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Geheimakte: Das Vermächtnis von Nummer Sechs - das Erbe von Lorien

Geheimakte: Das Vermächtnis von Nummer Sechs - das Erbe von Lorien

Titel: Geheimakte: Das Vermächtnis von Nummer Sechs - das Erbe von Lorien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aufbau
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Raumschiff zum Abflug vorbereitet wird. Ich trete durch ein Tor, das mit Stacheldraht bewehrt ist, und begebe mich zu dem von der Masse abgeschirmten Startplatz.
    Die Rollbahn ist mit kleinen, magmafarbenen Rinnsalen übersät. Mogadorische Soldaten halten die Menge in Schach, während zahlreiche Scouts das Schiff fertig machen — eine onyxfarbene Kugel, die in der Luft schwebt.
    Die Menge rüttelt an der Umzäunung, wird aber von den Soldaten zurückgeprügelt. Die Gestalten sind kleiner als die Soldaten, haben aber dieselbe aschefarbene Haut. Ein tiefes Grummeln wächst irgendwo über dem Raumschiff heran. Die Menge wird still und tritt beunruhigt ein paar Schritte zurück, während die Scouts auf der Rollbahn Haltung annehmen und sich in Reih und Glied aufstellen.
    Dann sinkt irgendetwas aus dem verschleierten Himmel herunter. Ein dunkler Wirbel verschluckt die umgebenden Wolken und hinterlässt einen dicken schwarzen Nebel in seinem Sog. Ich halte mir die Ohren zu, bevor das Objekt auf den Boden trifft und die Erde so erbeben lässt, dass es mich fast umhaut. Alles wird still, als der Staub sich legt und ein kugelförmiges Raumschiff zum Vorschein tritt, das milchig-weiß wie eine Perle |110| schimmert. Eine runde Tür wird aufgeschoben und eine riesige Kreatur steigt aus. Die gleiche Kreatur, die versucht hat, mich in dem felsigen Schloss zu enthaupten.
    Am Zaun bricht Panik aus. Alle versuchen, diesem Monster zu entkommen. Mit seinem muskulösen und kantigen Körperbau und dem kurzgeschorenen Haar wirkt er noch riesiger, als ich ihn in Erinnerung habe. Tätowierungen schlängeln sich an seinen Armen hinauf, seine Knöchel sind mit Brandnarben verziert. Am Nacken hat er eine weitere große lilafarbene Narbe, die grotesk hervorsteht.
    Ein Soldat holt einen goldenen Stab aus dem Raumschiff. Der Kopf ist geformt wie ein Hammer, mit einem schwarzen Auge auf der Seite. Als die Kreatur den Stab in die Hand nimmt, erwacht das Auge zum Leben, sieht nach rechts und links, nimmt die Umgebung in sich auf, bis es schließlich mich entdeckt.
    Der Mogadori lässt seinen Blick über die Menge schweifen. Er spürt mich irgendwo in der Nähe. Seine Augen verengen sich. Er kommt mit einem Riesenschritt auf mich zu und hebt den goldenen Stab. Das schwarze Auge pulsiert.
    Genau in diesem Augenblick ruft ein Mann aus der Menge dem Mogadori etwas zu und rüttelt wütend am Zaun. Der Mogadori wendet sich dem Aufwiegler zu und deutet mit dem Stab in seine Richtung. Das Auge des Stabs erglüht und der Mann wird augenblicklich durch den Stacheldrahtzaun gezwängt und in Fetzen gerissen. Die Hölle bricht los, als alle gleichzeitig zu fliehen versuchen.
    Der Mogadori wendet sich wieder mir zu und zeigt mit dem Stab auf meinen Kopf. Ich habe das Gefühl, ins Leere zu stürzen. Schwerelosigkeit macht sich in meinen Eingeweiden breit, bis ich mich fast übergeben muss. Was ich an seinem Hals erblicke, ist so verstörend und quälend, dass ich wie vom Blitz getroffen aufwache.
    ***
    |111| Die Dämmerung dringt durch das Fenster und taucht den kleinen Raum in ein hartes Morgenlicht. Die Konturen der Dinge werden wieder sichtbar. Ich bin schweißüberströmt und ringe nach Atem. Aber ich bin hier. Der Schmerz und die Verwirrung in meinem Herzen verraten mir, dass ich noch am Leben bin und nicht mehr an einem schrecklichen Ort, an dem ein Mensch durch die schmalen Zwischenräume eines Stacheldrahtzauns gerissen werden kann.
    Wir haben ein verlassenes Haus am Rande eines Naturschutzgebiets gefunden, ein paar Kilometer von Lake George entfernt. Genauso ein Haus, wie es Henri gefallen hätte: isoliert, klein und ruhig. Ohne eigenen Charakter, aber sehr sicher. Es hat nur ein Stockwerk. Außen ist es limonengrün gestrichen, während im Innern verschiedene Beigeschattierungen sowie ein brauner Teppichboden den Ton angeben. Wir hatten großes Glück, da das Wasser noch nicht abgestellt worden war. Gemessen an der dicken Staubschicht hat hier vermutlich eine Weile niemand mehr gelebt.
    Ich rolle mich auf die Seite und starre das Telefon neben meinem Kopf an. Nach allem, was mir meine Vision gerade gezeigt hat, könnte mir nur Sarah Trost spenden. Seit zwei Wochen habe ich sie nun nicht mehr gesehen. Ich erinnere mich an die Zeit, als sie gerade aus Colorado zurückgekommen war und an die Art, wie wir uns damals umschlungen hielten. Wenn ich einen Augenblick für immer und ewig in Erinnerung behalten könnte, dann würde ich diesen wählen. Ich

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