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Geheimcode Makaze

Geheimcode Makaze

Titel: Geheimcode Makaze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Dirk Cussler
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schrammt«, meldete sich Doug mit knisternder Stimme über Funk. Nach einem besonders ergiebigen Fischzug im Jahr 1941 hatten sie sich zwei Funkgeräte für ihre Boote geleistet. Eigentlich waren sie zur Verständigung beim Fang gedacht, aber meistens frotzelten die Brüder miteinander oder spornten sich gegenseitig an.
    Während Schauers Boot mit seiner Höchstgeschwindigkeit von zwölf Knoten durchs Wasser pflügte, hellte sich der Himmel allmählich auf, und der Strahl des Suchscheinwerfers am Bug verlor seine Leuchtkraft. Im Dunst voraus meinte Schauer die undeutlichen Umrisse von etwas Großem, Schwarzem zu sehen, das tief im Wasser lag. Im nächsten Moment leuchtete in der Mitte des Dings ein orangefarbener Lichtblitz auf.
    »Ist das ein Wal an Steuerbord voraus?« Er hatte die Worte kaum ausgesprochen, als irgendetwas mit schrillem Heulen am Ruderhaus vorbeirauschte, dann stieg neben dem Backbordbug eine hohe Wassersäule auf und ergoss sich über den Trawler.
    Schauer war einen Moment lang wie vom Donner gerührt, konnte kaum fassen, was er soeben gesehen und gehört hatte. Erst als ein zweiter orangefarbener Blitz aufleuchtete, reagierte er.
    »Hinlegen!«, rief er den beiden Männern im Ruderhaus zu und riss das Ruderrad des Schiffes hart nach Backbord. Der schwer beladene Trawler gehorchte nur langsam, aber es genügte, um der zweiten Granate aus der 14-cm-Deckskanone der
I-403
auszuweichen, die mit lautem Heulen unmittelbar hinter dem Heck des Bootes ins Wasser schlug. Diesmal wurde der ganze Trawler von der Wucht der Explosion aus dem Wasser gehoben und prallte dann so heftig wieder auf, dass sein Ruder brach.
    Während er das Blut wegwischte, das ihm aus einer Schramme an der Schläfe in die Augen lief, griff Schauer zum Mikrofon des Funkgeräts.
    »Doug, da draußen ist ein japanisches U-Boot. Es macht uns die Hölle heiß. Kein Witz. Halt nach Norden und hol Hilfe.«
    Er war noch auf Sendung, als die dritte Granate ihr Ziel traf, in den vorderen Frachtraum das Fischerboots einschlug und detonierte. Ein Hagel aus Holzsplittern, Glasscherben und zerfetztem Heilbutt fegte durch das Ruderhaus und schleuderte die drei Männer an die hintere Wand. Schauer rappelte sich wieder auf, blickte durch ein klaffendes Loch in der Vorderseite des Ruderhauses und sah, dass der ganze Bug des Trawlers auseinander barst. Instinktiv hielt er sich am Ruderrad fest und schaute ungläubig auf die Überreste des Bootes, das unter seinen Füßen wegsank.
    Ogawa, der das Fernglas angesetzt hatte, verfolgte mit grimmiger Zufriedenheit, wie der Trawler inmitten eines Teppichs aus Treibgut unterging. Die Rettung der Überlebenden kam nicht in Frage, daher verschwendete er keine Zeit mit der Suche nach Schiffbrüchigen.
    »Motoshita, haben wir noch weitere Geräusche empfangen?«, fragte er seinen Ersten Offizier.
    »Nein, Sir. Der Sonarmann meldete ein mögliches zweites Ziel, bevor wir das Feuer eröffneten, aber das Signal ist abgerissen. Entweder waren es Hintergrundgeräusche, oder es handelte sich um ein sehr kleines Boot.«
    »Lassen Sie ihn weiterhorchen. Bei dieser Sicht hören wir ein Schiff viel eher, als dass wir es sehen. Und schicken Sie die Chefmechaniker der Flugzeuge zu mir. Wir müssen die Maschinen starten.«
    Als Motoshita davonstürmte, starrte Ogawa in Richtung der verhangenen Küste von Washington. Vielleicht haben wir Glück, dachte er. Der Trawler war höchstwahrscheinlich ein einsames Fischerboot, das kein Funkgerät hatte. Die Kanonenschüsse könnte man an der Küste gehört haben, aber auf diese Entfernung klangen sie vermutlich nur wie ein dumpfes, harmloses Grollen. Außerdem lebten seinen Informationen zufolge nur wenige Menschen an diesem Küstenstreifen. Vielleicht konnten sie den Auftrag dennoch durchführen, ohne entdeckt zu werden.
    Gene Hampton, seines Zeichens Funker auf dem Zerstörer
Theodore Knight
, spürte, wie sich seine Nackenhaare aufstellten. Die Stimme, die aus seinen Kopfhörern schallte, klang so eindringlich und überzeugend, dass er ihr einfach Glauben schenken musste. Nachdem er die Nachricht zweimal bestätigt hatte, sprang Hampton von seinem Stuhl auf und stürmte auf die Brücke.
    »Sir, ich habe gerade einen zivilen Notruf empfangen«, stieß er aufgeregt hervor. »Ein Fischer sagt, da draußen vor der Küste ist ein japanisches U-Boot, das seinen Bruder beschießt.«
    »Klang er glaubwürdig?«, erwiderte der bärtige, schwergewichtige Kommandant des Schiffes mit

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