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Geheimnis des italienische Grafen

Geheimnis des italienische Grafen

Titel: Geheimnis des italienische Grafen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A McCabe
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allen Fingernägeln auf seine Augen, versuchte, die Wunde an seiner Wange wieder blutig zu kratzen.
    Er fluchte laut und ließ sie auf den harten Boden fallen.
    Sekundenlang wurde alle Luft aus ihren Lungen gepresst. Weil heftige Schmerzen blendend weiße Sterne vor ihren Augen herumwirbelten, konnte sie nichts sehen. Doch sie versuchte, davonzukriechen und sich zusammenzukrümmen, eine möglichst geringe Angriffsfläche zu bieten.
    Domenico warf sich auf sie und drückte eines ihrer Handgelenke an den rauen Fels. Dann griff er nach ihrer anderen Hand. In ihrer Kindheit auf dem Land, bei all den Abenteuern mit den ungestümen Schwestern, hatte sie kämpfen gelernt. Sie zerrte wieder an den Haaren ihres Gegners. Gleichzeitig hob sie ein Knie und wollte es mit voller Wucht zwischen seine Schenkel rammen.
    Blitzschnell wich er der Attacke aus, fluchte wütend und hielt ihr anderes Handgelenk am Boden fest. Sein Gewicht fesselte sie an den harten Stein, und sie glaubte zu ersticken, zu vergehen im beißenden Geruch von Schweiß und Wahnsinn.
    „Dafür werden Sie büßen!“, drohte er. „Für alles!“
    Die Augen fest zusammengekniffen, drehte sie den Kopf zur Seite. Verzweifelt versuchte sie nachzudenken, diesem Netz aus Angst und Grauen zu entkommen, das sich immer enger zusammenzog.
    Plötzlich verschwand Domenico. Kalte Nachtluft strich über ihren Körper. Verwirrt öffnete sie die Augen, sah zunächst nur verschwommene Nebelschwaden, die umherschwirrten. Sie blinzelte, und da sah sie, wie Marco ihren Angreifer wegzerrte.
    „ Porca vacca !“ , schrie Marco. Wie ein Hagelsturm rasten seine Fäuste auf Domenico herab.
    Mit einiger Mühe kam Thalia auf die Beine und rannte zur Höhlenwand, zu der Stelle, wo in jener Nacht Lady Riverton aufgetaucht war. Jetzt waren Marco und Domenico ineinander verkeilt, wie Ringer auf einer antiken griechischen Vase.
    Doch sie erblickte kein kunstvolles, formschönes Kampfritual, auf einer Vase oder einem Fresko abgebildet. Was sie sah, war zu real, zu hässlich, zu wütend. Beklemmend hing der Geruch von Schweiß und Blut in der Luft.
    Hektisch schaute Thalia sich nach einer Waffe um – nach irgendetwas, das sie auf Domenicos Kopf schlagen konnte. Doch sie entdeckte nichts. Nur die Fackel in der Wandhalterung.
    Viel zu penibel hatten Lady Riverton und ihre Komplizen die Höhle leer geräumt.
    Zitternd drückte Thalia sich an die Wand. In wachsendem Entsetzen verfolgte sie den Kampf.
    „Nie wieder werde ich dir gestatten, eine Frau zu verletzen!“, stieß Marco auf Italienisch hervor und drehte Domenico beide Arme auf den Rücken. „Wage dich nie wieder in Thalias Nähe!“
    „ Maledetto! Sie ist nicht wichtig. Das war sie nie. Wären sie doch alle tot, diese verdammten Engländerinnen! Allerdings – seit ich Signorina Chases Möpse an meiner Brust gespürt habe, verstehe ich, wozu du sie brauchst …“
    Abrupt beendete ein dumpfer Schlag die vulgären Worte. Domenico fiel vornüber, hustete gequält und blieb reglos liegen.
    Das Gesicht blutüberströmt, eine Platzwunde an der Stirn, richtete Marco sich auf. Keuchend schaute er zu Thalia hinüber.
    „Bist du verletzt, cara ?“
    Sie schüttelte den Kopf. In der plötzlichen Stille schien alles zu vibrieren. „Du …“
    Ehe sie noch mehr sagen konnte, sprang Domenico schreiend auf und stürzte sich auf Marco.
    Verwirrt duckte sich Marco und hob die Fäuste. Domenico taumelte an ihm vorbei, sein Kopf prallte gegen die Kalksteinsäule der Hexe.
    Als er diesmal stürzte, stand er nicht mehr auf. Blut befleckte den Felsen – die Rache der Hexe an dem Mann, der alle Frauen hasste. Oder vielleicht nur Engländerinnen.
    Marco kniete neben ihm nieder und drückte seine Finger auf den Puls am Handgelenk – und fühlte nichts. „ Scusa “ , murmelte er und schüttelte den Kopf.
    Erleichtert ließ Thalia den Atem, den sie krampfhaft angehalten hatte, aus ihren Lungen entweichen. Dann eilte sie zu Marco und warf sich schluchzend in seine Arme.
    „Du hast mich gefunden!“, flüsterte sie, küsste seine Wangen, seine Lippen, klammerte sich an ihn, als wäre er ein wundervoller Traum, der ihr zu entgleiten drohte.
    „Ja, ich habe dich gefunden.“ Ganz fest drückte er sie an seine Brust. „ Grazie, grazie .“
    Dann rückte er ein wenig von ihr ab, umfasste ihr Gesicht mit beiden Händen und musterte sie aufmerksam. Sanft strich er mit dem Daumen er über ihre Wange, so vorsichtig, als bestünde sie aus kostbarem

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