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Geheimnisse des 'Dritten Reichs'

Geheimnisse des 'Dritten Reichs'

Titel: Geheimnisse des 'Dritten Reichs' Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Guido Knopp
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hatte er das passende Mittel, um alle Zweifler zum Schweigen zu bringen, und ließ die Ahnentafel in Druck geben. Doch das Gegenteil war der Fall.
    Der jüdische Hitler
    Die Gegner Hitlers schauten jetzt noch genauer hin und entdeckten im Stammbaum unter der Nr. 45 eine Katharina Salomon. Süffisant kommentierten die Gazetten »der wiederholt … auftauchende Familienname Salomon« könne doch »nicht bedenkenlos als deutscher Name anerkannt werden. … Zum mindesten gehört es nicht zu den Gepflogenheiten Adolf Hitlers und seiner Anhänger, diesen Namen ohne weiteres als deutschen Namen aufzufassen.«
    »Der braune Hitler mit dem gelben Fleck!«
    Überschrift des Österreichischen Morgenblattes vom 13. Juli 1932
    Die Legende von angeblichen jüdischen Vorfahren Hitlers ging sogar in die wissenschaftliche Literatur ein. Heute weiß man aber, dass es keine ernst zu nehmenden Hinweise für jüdische Vorfahren in Hitlers Familie gibt.
    Brigitte Hamann, Historikerin
    Die Historikerin Brigitte Hamann hat die Frühgeschichte Hitlers intensiv erforscht und misst der Veröffentlichung von Hitlers Ahnentafel eine besondere Bedeutung bei: »Das Auftauchen dieses jüdisch klingenden Namens war der Auftakt zu heftigsten Spekulationen über eine angebliche jüdische Abstammung Hitlers. Ausgerechnet aber in diesem Punkt machte der Genealoge offenbar einen Fehler.« Zwar korrigierte Frank seinen »Fehler« umgehend und ersetzte im Sonderdruck »Ahnentafel berühmter Deutscher« die Katharina Salomon durch eine »Maria Hamberger«, doch das machte die Sache nur noch schlimmer. Denn »als endlich 1933 die von Frank korrigierte und erweiterte Ahnentafel erschien – ohne den Namen Salomon –, verstärkte dies nur die Vermutungen, dass hier etwas absichtlich vertuscht werde«. Etliche Reporter machten sich nun auf die Suche nach jüdischen Hitlers. Im Juli 1933 kündigte eine Wiener Zeitung unter der Schlagzeile »Sensationelle Spuren der Juden Hitler in Wien« neue Enthüllungen an und präsentierte Fotos mit jüdischen Grabsteinen, auf denen sich Namen wie Hüttler oder Hiedler fanden. Und kurze Zeit später druckte dieselbe Zeitung unter der Schlagzeile »Hitlers Judentum notariell bestätigt!« den Stammbaum einer Familie Hiedler aus dem tschechischen Polna ab. Obwohl die Behauptungen keiner Überprüfung standhielten, blieben sie nicht ohne Wirkung und bereiteten dem Kanzler Hitler weiter Kopfzerbrechen. Eine Spur, die von den Journalisten damals nicht entdeckt wurde, konnte jetzt durch Dokumente aus den Archiven der amerikanischen Einwanderungsbehörden belegt werden. Damals lebten tatsächlich jüdische Hitlers in Österreich. Ihre Namen finden sich auf zahlreichen Passagierlisten der Auswandererschiffe, die zwischen 1895 und 1923 New York erreichten. Beweise für eine Verwandtschaft dieser Auswanderer mit Adolf Hitler konnten auch heute nicht gefunden werden, allerdings hätten diese Dokumente damals für reichlich Wirbel gesorgt und Hitler Schwierigkeiten bereitet.

»Der Jude Hitler«?: Reißerisch aufgemachte Zeitungsberichte über angebliche jüdische Vorfahren Adolf Hitlers erwiesen sich bald als unzutreffend.
    Verlag Florian Beierl, Berchtesgaden

Bis heute halten sich hartnäckige Gerüchte über eine angebliche jüdische Herkunft Hitlers, doch konnte die Wissenschaft mittlerweile zweifelsfrei nachweisen, dass es keine Beweise für jüdische Vorfahren von Adolf Hitler gibt.
    Eine zweifelhafte Legitimation
    Der falsche Name Salomon in Hitlers Ahnentafel war nicht das einzige unbekannte Detail, das die Abstammung des »Führers« infrage stellte. Vor allem die Herkunft von Hitlers Vater Alois war nebulös. Der war unehelich geboren und trug bis zu seinem 39. Lebensjahr den Namen seiner Mutter: Schicklgruber. Erst dann wurde er nachträglich legitimiert und ein gewisser Georg Hiedler als sein Vater eingetragen. Von diesem Zeitpunkt an führte Alois den Familiennamen Hitler. Allerdings waren die Umstände dieser legitimatio per matrimonium subsequens, der nachträglichen Legitimation, ausgesprochen rätselhaft und wurden zum Ausgangspunkt zahlreicher weiterer Spekulationen. Vor allem politische Gegner sahen darin eine Möglichkeit, den Rassenfanatiker unglaubwürdig zu machen.

»Benjamin Hitler, Österreich, Jude«: Passagierdaten von US-Auswandererschiffen belegen, dass es in der Alpenmonarchie durchaus jüdische Familien mit dem Namen Hitler gab.
    National Archives, Washington

    »Rätselhafte Legitimation«: Mit einem

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